6655/J XX.GP

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Partik - Pablé

und Kollegen

an den Bundesminister für Inneres

betreffend Ungereimtheiten bei der jüngsten Drogenrazzia in Zusammenhang mit

                    Politikern

 

In linken Kreisen ist nicht nur zusehends eine Bagatellsierung des Drogenproblems

erkennbar, sondern es wird auch vermehrt die Exekutive in ihrem Kampf gegen Drogendealer

verunglimpft, was zu einer Verunsicherung bei den Beamten führt.

 

Umso mehr mutet befremdlich an, daß vor einigen Wochen anläßlich einer Verhaftungswelle

von rund 100 Drogendealern der sozialdemokratische Abgeordnete Helmut Dietachmayr

bedauerte, daß sich unter den Festgenommenen zahlreiche Schwarzafrikaner befunden haben.

Aus dieser Anteilnahme könnte man annehmen, daß es eine besondere Beziehung zwischen

dem Abgeordneten und den festgenommen Afrikanern gegeben haben müßte. Zudem paßt

diese Äußerung zu jenen Kommentaren die aufgrund dieser Verhaftungswelle von der linken

Politszene, angefangen beim liberalen Gemeindrat Pöschl und den Abgeordneten Stoisits und

Petrovic bis hin zu den Medien, wie „Falter“ und ORF, abgegeben wurden.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Herrn

Bundesminister für Inneres nachstehende

 

 

ANFRAGE:

 

1) Gibt es auf Sie innerhalb der SPÖ einen Druck im Zusammenhang mit dem Vorgehen

    gegen Drogendealer?

    Wenn ja, wie wirkt sich dieser aus?

2) Werden Sie in Anbetracht dessen, daß ein Teil der Drogendealer in

    Asylantenwohnheimen untergebracht war, künftig stärkere Kontrollen in diesen

    Einrichtungen durchführen?

 

3) Laut Ihren Informationen wurden bei der durch den Lauschangriff unterstützen Razzia

    hauptsächlich Großdealer und Drogenbosse verhaftet. Wie wird gegen die Kleindealer

    vorgegangen?

 

4) Werden Sie dafür Sorge tragen, daß die festgenommenen Drogendealer nach Beendigung

     ihres Verfahrens in ihre Heimat abgeschoben werden?

 

5) Gibt es schon jetzt Bemühungen seitens Ihres Resoorts, die Identität und die

    Staatsangehörigkeit jener Personen festzustellen, die keine oder gefälschte

    Ausweispapiere bei sich hatten?

 

6) Ist Ihnen bekannt, ob Drogendealer, die bei der Großrazzia verhaftet wurden, bereits

    freigelassen wurden?

    Wenn ja, wurden Sie abgeschoben?