6690/J XX.GP

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Öllinger, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten

 

betreffend DirektorInnenbestellungen

 

 

Bei der Bestellung bzw. dem Auswahlverfahren für DirektorInnen ist es nach

Ansicht der unterzeichneten Abgeordneten vor allem im Bundesland Wien und

trotz der mehrmaligen Aufforderungen der Volksanwaltschaft an das

Bundesministerium, ein klares und transparentes Verfahren für die Bestellung

von DirektorInnen zu entwickeln, in den letzten Monaten neuerlich zu großen

Problemen bzw. Widerständen der Schulpartner gekommen.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

ANFRAGE:

 

1.  Planen Sie eine bundesgesetzliche Regelung, die den Schulpartnerlnnen ein

     klares, mehrheitliches Mitentscheidungsrecht bei der

     DirektorInnenbestellung einräumt? Wenn nein, warum nicht?

 

2.  Bei der Bestellung der DirektorInnen für die Bundesgymnasien

     Vereinsgasse, Ettenreichgasse und Stubenbastei in Wien wurden vom

     Wiener Stadtschulrat Personen ausgewählt, die nicht den Vorstellungen der

     Schulpartner entsprachen. Angeblich haben Sie erst vor kurzem den

     Bestellungsvorschlag des Wiener Stadtschulrates genehmigt. Wie

     rechtfertigen Sie - auch im Lichte der Kritik der Volksanwaltschaft -

     Direktorenbestellungen, bei denen die Wünsche der Schulpartner nicht

     berücksichtigt, dafür aber die Vorstellungen der Regierungsparteien

     durchgedrückt werden?

 

3.  Halten Sie Entscheidungen, die gegen die ausdrücklichen Wünsche und

     Vorschläge der Schulpartner durchgesetzt werden, für gerechtfertigt? Wenn

     ja, unter welchen Voraussetzungen?

 

4.  Entsprechenden Medienberichten zufolge liegen die Bestellungsvorschläge

     für die drei genannten Wiener Schulen derzeit beim Bundespräsidenten, der

     die Angelegenheit prüfen will. Wurden Sie von Herrn Bundespräsident

     Klestil bzw. seinem Büro zu einer Stellungnahme aufgefordert? Wenn ja,

     wie lautet diese?

 

5.  Wie lautet die Stellungnahme des Wiener Stadtschulrates, in der die

     Auswahl der DirektorInnen begründet wird?

 

6.  Bei welchen DirektorInnenbestellungen innerhalb des letzten Jahres ist es

     zu Bestellungen gekommen, die nicht mit den Vorschlägen der Schulpartner

     übereinstimmen? (Bitte um detaillierte Angabe von Schulen bzw. Gründen)