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der Abgeordneten Mag.Kukacka, Donabauer

und Kollegen

an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten

betreffend Bau der Nordumfahrung von Enns

 

 

Mehr als 25.000 Fahrzeuge täglich fahren derzeit auf der B1 durch das Ennser

Stadtgebiet. Mit dem Ausbau des Donauhafens Enns - Ennsdorf wird die Donau

zu einer leistungsfähigen Alternative im Warenverkehr zum Verkehrsträger

Straße ausgebaut, was aber gleichzeitig einen weiteren - gegenüber der betrof-

fenen Bevölkerung nicht mehr vertretbaren - Anstieg der Verkehrsbelastung im

Raume Enns bedeutet. Bereits 500 Millionen Schilling wurden in die Verwirk-

lichung des Projektes Donauhafens Enns - Ennsdorf investiert. Über 90.000 Ton-

nen Frachtgut im Jahr 1995 und eine prognostizierte Steigerung des Umschlages

auf das Doppelte für 1996 beweisen, welch' starke Akzeptanz diesem Projekt von

der Wirtschaft bereits jetzt entgegengebracht wird.

 

Doch kann der Donauhafen Enns - Ennsdorf nur dann seine Funktion als zen-

traler Warenumschlagplatz für Ober- und Niederösterreich erfüllen, wenn er über

einen direkten Anschluß an das überregionale Straßennetz verfügt, der auch für

die vom Verkehr bereits jetzt stark in Mitleidenschaft gezogene Ennser Bevölke-

rung eine wesentliche Entlastung bringen würde. Die Bundesländer Oberöster-

reich und Niederösterreich haben deshalb bereits die Planungen für eine

Nordumfahrung Enns durchgeführt. Das Land Oberösterreich hat überdies wegen

noch fehlender Finanzierungszusagen seitens des Bundes seine Bereitschaft

bekundet, eine Vorfinanzierung für den auf oberösterreichischem Bundesgebiet

geplanten Teil der Umfahrung vorzunehmen.

 

Angesichts der Dringlichkeit des Baues einer Umfahrung Enns-Nord mit Einbin-

dung des Donauhafens Enns - Ennsdorf aus verkehrs-, arbeitsmarkt- und wirt-

schaftspolitischer Sicht stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundes-

minister für wirtschaftliche Angelegenheiten folgende

 

Anfrage:

 

1. Wurde der Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten über die derzei-

tige prekäre Verkehrssituation auf der B1 im Bereich der Stadt Enns informiert?

 

2. lst sich die Bundesregierung im klaren, daß der Donauhafen Enns - Ennsdorf

ohne ausreichende Verkehrsinfrastruktur nicht die nötige Auslastung erlangen

kann und somit die bereits investierte Summe von 500 Millionen Schilling in

Frage gestellt werden würde?

 

3. Wie ist der derzeitige planerische Gesamtstand dieses Umfahrungsprojektes

aus der Sicht des Bundes?

 

4. Wird die Nordumfahrung Enns in dieser Legislaturperiode in die Prioritätenliste

der dringend zu verwirklichenden Straßenbauprojekte des Bundes aufgenom-

men?

 

5. Kann mit einer Finanzierung dieses Projektes seitens des Bundes in dieser

Legislaturperiode gerechnet werden?

 

6. Wenn ja, wann?

 

7. Wenn nein, warum nicht?

 

8. ln welchem Jahr kann mit einem allfälligen Baubeginn gerechnet werden?