713/J
ANFRAGE
der Abg. Böhacker, Mag. Trattner und Kollegen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Teilnahme Italiens an der Währungsunion
Obwohl der Termin der Währungsunion immer näher rückt, erfüllen immer weniger der 15 Mitgliedstaaten die dafür vorgesehenen Konvergenzkriterien.
Während sich die meisten der 12 Mitgliedsstaaten, denen die EU "blaue Briefe" zuschickt, nur im "gelben" Bereich bewegen, scheint es u.a. auch für Italien unmöglich, diese Bedingungen zu erfüllen, selbst wenn die neue Regierung diesbezüglich alle Anstrengungen unternehmen würde. So vertrat daher Nationalbank-Präsident Liebscher die Meinung, daß nur Länder mit der Währungsunion beginnen sollten, die die Konvergenzkriterien strikt und dauerhaft erfüllen.
Bundeskanzler Vranitzky hat ergänzt, daß die Währungsunion nur mit einem möglichst großen Kreis von Teilnehmern dauerhaft funktionieren könne und daß es ein unhaltbarer Zustand mit groben Nachteilen für Österreich wäre, wenn Italien als Österreichs zweitgrößter Handelspartner nicht dabei sei.
Daher stellen die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister für Finanzen folgende
Anfrage:
1. Sind Sie der Meinung, daß Italien von Anfang an an der Währungsunion teilnehmen wird? Wenn ja, aufgrund welcher Tatsachen vertreten Sie diese Ansicht?
2. Sollte Italien doch nicht von Beginn an an der Währungsunion teilnehmen können, welche
Konsequenzen hat dies für die österreichischen Exporte und den heimischen Tourismus?
3. Ab wieviel Staaten ist die Verwirklichung der Währungsunion für Österreich sinnvoll?