799/J
Anfrage
des Abgeordneten Haigerrnoser,
an die Frau Bundesminister für Gesundheit und Konsumentenschutz betreffend die Belastung von Eiern und Geflügel mit Arzneimittelrückständen
Medienberichten zufolge haben Untersuchungen von Stichproben bei Eiern und Geflügel durch Veterinärmediziner in der Bundesrepublik Deutschland beängstigende Ergebnisse hervorgebracht. So waren etwa in Nordrhein-Westfalen 29,7 Prozent aller untersuchten Eier mit dem Antibiotikum Monensin belastet, 18,2 Prozent mit dem Parasiten-Bekämpfungsmittel Nicarbazin und 6,9 Prozent mit Meticlorpindol, ebenfalls einem verbreiteten Mittel gegen Parasiten.
Diese Aufzählung ließe sich mit Beispielen aus anderen deutschen Bundesländern noch beliebig fortsetzen. Fest steht jedenfalls, daß die Belastung der genannten Lebensmittel mit Arzneimittelrückständen in der Bundesrepublik Deutschland äußerst bedenkliche Ausmaße angenommenen hat. Dabei werden die Proben gar nicht nach allen möglichen gefährlichen Belastungen untersucht. Zum Beispiel auch nicht nach Arsen, das in einem tierärztlich verordneten "Alleinfuttermittel" für Küken, Legehennen und Zuchthennen enthalten ist, obwohl amerikanische Wissenschafter eine Belastung der Eier erwarten, die weit oberhalb des zulässigen US-Grenzwerts von 0,5 Milligramm Arsen pro Kilo liegt.
Da die Situation in Österreich wahrscheinlich durchaus mit jener in der Bundesrepublik
Deutschland zu vergleichen ist, stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Frau
Bundesminister für Gesundheit und Konsumentenschutz die folgende
ANFRAGE
1. Gibt es in Österreich ähnliche Untersuchungen, wie die oben genannten und wie lauten deren Ergebnisse?
2. Werden die Stichproben auch auf eine Belastung mit Arsen hin untersucht und wenn ja, wie hoch ist diese im Durchschnitt?
3 . Welche Maßnahmen werden seitens Ihres Bundesministeriums gesetzt, um eine gesundheitsschädliche Belastung von Eiern und Geflügel mit Rückständen aus Arzneimittel und Futtermitteln hintanzuhalten und wie erfolgreich waren diese?
Juni 1996