901/J

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Petrovic, Haidlmayr, Wabl, Freundinnen und Freunde

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft

betreffend Zusammenhang zwischen Pestiziden und Fehlbildungen

 

Laut Medienberichten wurde erstmals ein weltweit präsenter Pflanzenschutzmittelhersteller in den USA zu umgerechnet 40 Millionen Schilling Schadenersatz verurteilt, weil das von ihm hergestellte Pestizid "Benlate" eine schwere Behinderung verursacht hat.  Ein heute sechsjähriges Kind war ohne Augen zur Welt gekommen, nachdem seine Mutter in der Schwangerschaft Kontakt mit diesem Pflanzenschutzmittel hatte.  Mehr als 50 Betroffene aus Großbritannien wollen nun ebenfalls vor Gericht gehen.  Auch sie sind alle in der Schwangerschaft mit "Benlate" in Berührung gekommen.

 

Auch in Österreich kommen Kinder ohne Augen zur Welt.  Im Sinne von Aufklärung, Schadenersatzleistung und Verhinderung dieser Fehlbildungen in der Zukunft wären eine genaue Untersuchung dieser Fälle notwendig bzw. entsprechende Maßnahmen zu treffen.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

ANFRAGE:

 

1 .     Stimmt es, daß in Österreich das Pestizid "Benlate" als "mindergiftig" eingestuft wird?  Auf welche Untersuchungen bezieht sich diese Einstufung?

 

2.       Werden Sie Untersuchungen über einen möglichen Zusammenhang zwischen den erwähnten Fehlbildungen und dem Pestizid "Benlate" in Auftrag geben?

          Wenn ja, welche?

          Welche Maßnahmen werden Sie sonst ergreifen?

 

3.       Stimmt es, daß in Österreich das Pestizid "Benlate" in großen Mengen verkauft wird?  Wenn ja, welche Mengen davon werden in Österreich ausgebracht?

          Wo wird Benlate eingesetzt?

 

4.    Dieses Pflanzenschutzmittel wird auch in Hausgärten verwendet, wodurch die Gefahr, daß schwangere Frauen damit in Kontakt kommen, wesentlich vergrößert wird.

       Was werden Sie unternehmen, um die KonsumentInnen über die Gefahren von Benlate    aufzuklären und vor dem Gebrauch zu warnen?

 

5.     Besteht die Möglichkeit, das Pflanzenschutzrnittel Benlate vom Markt zu nehmen, bis Untersuchungsergebnisse über die etwaige Gesundheitsgefährdung durch dieses Mittel vorliegen?

       Wenn ja, werden Sie davon Gebrauch machen?