906/J
ANFRAGE
der Abgeordneten Petrovic, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst
betreffend Tierversuche im Zusammenhang mit dem Pestizid "Benlate"
Laut Medienberichten wurde erstmals ein weltweit präsenter Pflanzenschutzmittelhersteller in den USA zu umgerechnet 40 Millionen Schilling Schadenersatz verurteilt, weil das von ihm hergestellte Pestizid "Benlate" eine schwere Behinderung verursacht hat. Ein heute sechsjähriges Kind war ohne Augen zur Welt gekommen, nachdem seine Mutter in der Schwangerschaft Kontakt mit diesem Pflanzenschutzmittel hatte. Mehr als 50 Betroffene aus Großbritannien wollen nun ebenfalls vor Gericht gehen. Auch sie sind alle in der Schwangerschaft mit "Benlate" in Berührung gekommen.
Im Zusammenhang mit der Wirkung des Pestizides "Benlate" wurden auch Tierversuche mit Ratten gemacht. Der Pflanzenschutzmittelhersteller DuPont berichtete über Rattenversuche, bei denen schon nach geringfügigen Gaben des Benlate-Wirkstoffs Benomyl Nachkommen mit Fehlbildungen an den Augen zur Welt kamen. Bei einer Wiederholung der Untersuchung mit höheren Dosierungen kam es wieder zu deformierten Augen bei Ratten.
Es ist offensichtlich, daß dieses Pflanzenschutzmittel zu Fehlbildungen bei Ratten wie beim Menschen führt.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Gab es auch in Österreich Tierversuche im Zusammenhang mit dem Pestizid "Benlate"?
Wenn ja, welche und mit welchem Ergebnis?
2. Sind Ihnen wissenschaftliche Untersuchungen über die Auswirkungen des Pestizids "Benlate" auf den Menschen und das Tier bekannt? Wenn ja welche und was ist das Ergebnis dieser Untersuchungen?
3. Es ist bereits jetzt offensichtlich, daß dieses Pflanzenschutzmittel zu Fehlbildungen bei Ratten wie beim Menschen führt. Inwiefern halten Sie weitere Tierversuche für notwendig?