401/AE XXI.GP
Eingelangt am: 12.03.2001
der Abgeordneten Glawischnig, Freundinnen und Freunde
betreffend Kontamination des österreichischen Parlaments mit gefährlichen
Giftstoffen
Laut aktuellen Untersuchungen von Greenpeace ist der Staub des österreichischen
Parlaments mit hochgefährlichen Giftstoffen belastet. Im europäischen Vergleich
schneidet Österreich besonders schlecht ab. Untersucht wurde der Staub in acht
Parlamentsgebäuden von EU - Staaten, betreffend das Hormongift TBT wurden im
heimischen Parlament dabei die höchsten Werte gemessen. Für Umweltgifte wie
TBT gibt es keine unbedenklichen Werte, da es sich um hormonell wirksame
Substanzen handelt, die schon in kleinsten Mengen fatale Wirkungen haben können.
Die giftigen Stoffe dampfen aus Alltagsprodukten wie PVC - Böden oder
Computerkabeln aus und können so von den Menschen direkt eingeatmet werden.
Es ist davon auszugehen, daß die vorliegenden Ergebnisse dabei nur die Spitze des
Eisberges sind. Wahrscheinlich lauern in vielen Bürogebäuden aber auch in
öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Universitäten, Kindergärten oder
Krankenhäusern ebenso hohe Konzentrationen an gesundheitsschädlichen
Giftsstoffen. Diese akute Gesundheitsgefährdung tausender ArbeitnehmerInnen und
SchülerInnen in ganz Österreich muß sofort abgestellt werden.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:
Der Nationalrat wolle beschließen:
Flächendeckend untersuchen!
1) Die Bundesregierung wird aufgefordert, umgehend die flächendeckende
Untersuchung aller relevanten, in ihrem direkten Verantwortungsbereich
liegenden, öffentlichen Gebäude, so insbesondere der öffentlichen Schulen,
Universitäten, Kindergärten, Kindertagesheime, Krankenhäuser, Altersheime,
Ministerien etc. auf gefährliche Giftstoffe wie TBT einzuleiten.
Kontaminierte Räume Sanieren!
2) Die Bundesregierung wird aufgefordert, auf Basis der flächendeckenden
Untersuchungen ungehend eine Sanierung der belasteten Gebäude und
Räumlichkeiten zu veranlassen, d.h. jene Materialien, aus denen die
giftigen
Substanzen ausdampfen zu entfernen und durch ungefährliche Materialien zu
ersetzen.
3) Die Bundesregierung wird aufgefordert, für den gesamten öffentlichen Einkauf in
Österreich strenge Umweltkriterien zu schaffen, um die Verwendung
gesundheitsschädlicher Materialien auszuschließen.
4) Der Bundesminister für Land - und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
wird aufgefordert, umgehend den Einsatz von TBT und andere hochgiftige Stoffe
per nationalem Verbot zu verbieten.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Umweltausschuß vorgeschlagen.