409/AE XXI.GP
Eingelangt am: 20.03.2001
des Abgeordneten Van der Bellen, Freundinnen und Freunde
betreffend die innere
Sicherheit in Österreich, insbesondere von Menschen jüdischen
Glaubens und die Gefährdung der Demokratie durch antisemitische
Äußerungen.
Die Geschichte lehrt, dass durch
antisemitische Äußerungen der Boden für Gewalt
bereitet und genährt wird.
In Redebeiträgen hat der
Kärntner Landeshauptmann durch antisemitische
Äußerungen die innere Sicherheit Österreichs gefährdet, in
dem er eine ganze
Bevölkerungsgruppe in einer Art und Weise angegriffen hat, wie dies seit
Jahrzehnten so nicht mehr geschehen ist.
Zahlreiche Repräsentantinnen des
öffentlichen Lebens, unter anderem auch der
Tiroler Landeshauptmann Weingartner, haben diese Äußerungen als klar
antisemitisch
klassifiziert.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:
Der Nationalrat wolle beschließen:
Die Bundesregierung und insbesondere der
Bundeskanzler werden ersucht, folgende Erklärung in
öffentlicher
Weise abzugeben:
„Der
Respekt vor dem Anderen, Toleranz und Verständnis für alle Menschen
ungeachtet ihrer
Herkunft,
Religion oder Weltanschauung sind Grundlage der Republik Österreich.
Die Bundesregierung
und der österreichische Nationalrat verurteilen jeden Versuch, Menschen
auf
Grund ihrer Religionszugehörigkeit oder auf Grund ihrer Position in einer
Religionsgemeinschaft
beleidigenden oder entwertenden Schmähungen auszusetzen.
Aussagen
des Kärntner Landeshauptmanns Dr. Jörg Ha/der am 28. Februar 2001 in
Ried im
Innkreis,
am 23. Februar 2001 in der Kurhalle Wien-Oberlaa sowie in seinem Kommentar in
„Die
Presse"
am 17. März 2001 waren klar antisemitisch.
Diskriminierung,
Intoleranz und Verhetzung, insbesondere aber Rassismus und Antisemitismus
haben keinen Platz in diesem Land. Sonst wäre die Grundlage der Demokratie
und die innere
Sicherheit
in Österreich gefährdet
Auf das
Schärfste wendet sich die Republik-Österreich gegen jeden Versuch.
Menschen jüdischen
Glaubens Schuld und Verantwortung für Antisemitismus zuzuweisen. Die
Verantwortung für
Antisemitismus
liegt bei jenen, die ihn schüren."
In formeller Hinsicht
wird die Zuweisung an den Auschuss für Menschenrechte
vorgeschlagen.