474/A XXI.GP
Eingelangt am: 04.07.2001
der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde
betreffend Pfandsystem für Handys
Bisher wurden in Österreich bereits über 10 Millionen Handys verkauft. Mehr als ein
Drittel dieser Geräte (ca. 4 Mio) lagern bereits als ,Althandys“ in den österreichischen
Haushalten. Das entspricht einigen hundert Tonnen allein an Akkus zuzüglich vieler
weiterer Tonnen an Elektronik - und Kunststoffabfall. Akkus enthalten zahlreiche
umwelt - und gesundheitsgefährdende Stoffe wie zB das Schwermetall Cadmium, das
toxisch ist und als krebserregend eingestuft wird, weshalb ein Verbot der NiCd - Akkus
auf EU - Ebene in Vorbereitung ist.
Es ist daher besonders wichtig, daß Althandys nicht im Restmüll landen. Bereits
nach geltendem Recht sind die Handy - Verkaufsstellen verpflichtet, ausgediente
Akkus zurückzunehmen - dies wird den KonsumentInnen jedoch fast ausnahmslos
in völlig unzureichender Weise oder gar nicht bewußt gemacht. Ein
flächendeckendes Sammelsystem für Althandys oder Elektronikschrott wie etwa in
der Schweiz, Norwegen oder den Niederlanden existiert nicht, ebenso ist die
Sammlung von Elektroaltgeräten insgesamt nur in einzelnen Bundesländern und hier
auf freiwilliger Basis verankert.
Um den KonsumentInnen einen stärkeren Anreiz zu geben, ihr Handy ohne
Nachteile für die Umwelt durch die Rückgabe in Geschäften des Elektrofachhandels
oder in Handyshops zu entsorgen, ist die Einführung eines Pfands auf neu verkaufte
Handys sinnvoll.
Der Wiener Gemeinderat hat am 26.6. gegen die Stimmen der ÖVP, die auf
Bundesebene das für Umwelt zuständige Regierungsmitglied stellt, einen
Beschlußantrag angenommen, der den zuständigen Bundesminister auffordert, ein
Pfandsystem für Handys einzuführen, um insbesondere die Rücklaufquote der
gefährlichen Akkus zu erhöhen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:
Der Nationalrat wolle beschließen:
Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister für Land - und
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft wird aufgefordert, die baldmöglichste
Einführung eines Pfandsystems für Handys zu prüfen und vorzubereiten.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Umweltausschuß vorgeschlagen.