531/AE XXI.GP
Eingelangt am: 24.10.2001
der Abgeordneten Dr. Erwin Lichtenberger, Moser, Freundinnen und Freunde
betreffend Rücknahme des Antrags auf TEN - Erklärung der B310
Die EU - Kommission hat dem Europaparlament kürzlich ihre neuen Vorschläge für
ein erweitertes TEN - Netz in Europa vorgelegt. Auf Antrag der österreichischen
Bundesregierung von Oktober 2000 ist darin für das Straßennetz auch eine TEN -
Deklaration für die Strecke Prag - Linz enthalten. Eine tatsächliche Aufnahme der
B310 in die TEN wäre geeignet, fatale Konsequenzen für das Mühlviertel und den
Raum Linz (und die Anschlußstrecke in Südböhmen) zu bringen. Das beweisen
diverse Vorstöße und Andeutungen von Kommissionsseite in den letzten Monaten
und Jahren etwa zur ,,Nach - Unten - Harmonisierung“ von Wochenend - und
Feiertagsfahrverboten oder LKW - Kontrollen im TEN sowie die langfristige Absicht zur
Vorgabe bestimmter Ausbauparameter. Zudem würde eine TEN - Deklaration den
Transitverkehr verstärkt auf diese Strecke locken.
Ausbauten entlang der B310 müssen demgegenüber ausschließlich im Interesse von
Pendlern und Anrainern liegen. Ein Ausbau als TEN - Hochleistungsstraße würde im
Gegensatz dazu zu einer umfassenden Verschlechterung der Lebensqualität im
Mühlviertel, im Großraum Linz und in Südböhmen führen. Folgerichtig haben bereits
sechs betroffene Gemeinden entlang der B310, nämlich Hagenberg, Neumarkt,
Kefermarkt, Grünbach, Engerwitzdorf und Unterweitersdorf in
Gemeinderatsbeschlüssen „Nein zu TEN“ gesagt, auch liegen bereits viele tausend
Unterschriften betroffener Bürgerinnen gegen die TEN - Deklaration vor. Noch
bestehen reelle Chancen, dieser klaren Artikulation aus der betroffenen Region zu
entsprechen und zu unterbinden, daß die B310 zum europäischen Transitkorridor
wird, da über den Revisionsvorschlag der TEN EU - Kommission, EU - Rat und
Europaparlament erst Einvernehmen erzielen müssen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:
Der Nationalrat wolle beschließen;
Die Bundesregierung und insbesondere die Bundesministerin für Verkehr, Innovation
und Technologie wird aufgefordert, im Einklang mit den klaren und demokratisch
bestätigten Forderungen der betroffenen Gemeinden den Antrag auf Aufnahme der
B310 in die TEN zurückzuziehen und bei der EU - Kommission die Streichung dieser
Strecke aus dem Revisionsvorschlag zu den TEN zu veranlassen.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Verkehrsausschuß vorgeschlagen.