611/AE XXI.GP
Eingelangt am: 27.02.2002
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
der Abgeordneten MMag. Dr. Madeleine Petrovic, Freundinnen und Freunde
betreffend Frauenanteil im ORF
Obzwar es erfreulich ist, dass nunmehr eine Frau Generalintendantin des
ORF geworden ist,
ist die
Repräsentanz von Frauen in den höchsten Gremien des ORF weiterhin
marginal und
eine
Änderung in dieser Hinsicht zeichnet sich nicht ab. Wenn nicht auf
gesetzlicher Ebene
festgeschrieben
wird, daß innerhalb einer bestimmten Frist ein bestimmter Frauenanteil -
vor
allem auf den höheren
Ebenen des ORF - zu erreichen ist, ist zu befürchten, daß auch
langfristig kein auch nur
einigermaßen nennenswerter Frauenanteil dort erreicht wird.
Der ORF als staatsnahes Unternehmen
sollte in dieser Hinsicht eigentlich eine
Vorbildwirkung für private
Unternehmen haben. Hier ist auch mit zu bedenken, dass der ORF
mit öffentlichen Gebühren finanziert wird und dies nur dann
gerechtfertigt erscheint, wenn
auch öffentliche Interessen - wie die Gleichstellung von Frauen
gemäß Artikel 7 der
österreichischen Bundesverfassung eines
ist - dort umgesetzt werden.
Die optimale Lösung wäre eine Genderquote von 40% auf allen
Hierarchieebenen und in allen
Gremien des ORF. Dies - sowie
weitere frauenpolitische Zielsetzungen - kann am besten
erreicht werden, indem im ORF nunmehr
zügig ein Frauenförderplan erstellt und umgesetzt
wird.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:
Der Nationalrat wolle beschließen:
Die Bundesregierung wird aufgefordert, bis Sommer 2002 dem Parlament
eine
Regierungsvorlage
zuzuleiten, in welcher der ORF verpflichtet wird, innerhalb eines halben
Jahres
einen Frauenförderplan zu erstellen, in welchem effektive Maßnahmen
zur Erreichung
einer
Genderquote von 40% auf allen Ebenen, insbesondere aber effektive
Maßnahmen zur
Erhöhung
der Frauenquote auf den höchsten Ebenen, sowie weitere
frauenfördernde
Maßnahmen
vorgesehen sind. Über die Umsetzung dieser Maßnahmen hat der ORF
regelmäßig
Bericht zu erstatten und diesen zu veröffentlichen.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Gleichbehandlungsausschuss vorgeschlagen