717/AE XXI.GP

Eingelangt am: 13.06.2002

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Kopf, Ing. Westenthaler, Beate Schasching, Lexer,
Mag. Dr. Grollitsch,

und Kollegen

betreffend     Unterstützung der Bewerbung des österreichischen Fußballbundes
und des Schweizer Fußballverbandes für die Endrunde der Fußball-
Europameisterschaft 2008

Der Österreichische Fußballbund und der Schweizer Fußballverband bewerben sich
gemeinsam um die Austragung der Fußball-Europameisterschaften vom 7. bis 29.
Juni 2008. Dieses Anliegen, das eine besondere Bedeutung für den österreichischen
Sport, insbesondere den österreichischen Fußball hat, findet eine breite Zustimmung
in der Bevölkerung, in Politik und Wirtschaft. Sport-Großereignisse im Inland
schaffen nationale und regionale Identifikation, verschaffen dem Sport und dem Land
ein positives Image, üben eine Anreizfunktion zur Sportausübung aus und wirken
stimulierend auf die einschlägigen Wirtschaftsbereiche, im besonderen für den
Tourismus und die Bauwirtschaft. Sport schafft Arbeitsplätze und ist Impulsgeber für
die Wirtschaft.

Eine Fußball-Europameisterschaft ist nach olympischen Spielen und
Weltmeisterschaften die drittgrößte Sportveranstaltung weltweit.

Sowohl auf verbandlicher als auch auf staatlicher Ebene liegt die Zustimmung der
zuständigen Organe vor, alle im diesbezüglichen UEFA-Anforderungs-Katalog
verlangten Garantien wurden am 31. Mai 2002 fristgerecht an die UEFA übergeben.
Für die Austragung wurden bereits die Standorte Wien, Salzburg, Innsbruck und
Klagenfurt ausgewählt, dazu kommen vier Standorte in der Schweiz (Basel, Bern,
Genf, Zürich).

Die dafür erforderlichen Adaptionen bestehender Stadien und die notwendigen
Investitionen für neu zu errichtende Stadien werden in gemeinsamen Anstrengungen
der Gebietskörperschaften aufgebracht werden. Dazu gibt es bereits die
erforderlichen Regierungserklärungen. Die Kosten werden in der Regel zu je einem
Drittel vom Bund, vom Land und der Stadt getragen.

Für die Baubranche, für den österreichischen Tourismus und damit auch für
Österreich würde die Durchführung der Europameisterschaft 2008 enorme Vorteile
und Gewinne bringen. In Anlehnung an die vom Institut für Höhere Studien
durchgeführte Untersuchung (Case Study: Fußball-Europameisterschaft 2008) ist mit
folgenden ökonomischen und wirtschaftlichen Effekten zu rechnen:

In der Baubranche wird durch die geplanten Investitionen eine zusätzliche
Wertschöpfung von 87 Mio. € (ca. 1,2 Mrd. öS) erzielt werden. Es werden auch 2262
Jahresarbeitsplätze zusätzlich entstehen. Die österreichische Tourismuswirtschaft
wird einen zusätzlichen Bedarf an Jahresarbeitsplätzen von 4.339 haben. Die


Wertschöpfung         in diesem Bereich ist mit bis zu
152 Mio. € (ca. 2,1 Mrd. öS) zu beziffern. Insgesamt würden 6601 neue Arbeitsplätze
geschaffen und eine zusätzliche Wertschöpfung von bis zu 239 Mio. € erzielt
werden. Dazu kommen noch zusätzliche Mehrwertsteuereinnahmen des Bundes
(man rechnet mit einem Plus von 49 Mio. €).

Wie auch die Fußball-Weltmeisterschaft in Japan/Korea eindrucksvoll zeigt, bietet die
Fußball-Europameisterschaft insgesamt eine einmalige Chance für Österreich, sein
Tourismusimage zu erweitern, sowie Gelegenheit, für die einzelnen Austragungsorte
ihren internationalen Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Es werden 300.000 EM-
Touristen und 600.000 Stadienbesucher erwartet, die im Austragungsmonat Juni
2008 bis 929.210 zusätzliche Nächtigungen bringen werden. Neben den
quantifizierten ökonomischen Effekten ist daher die Imageverbesserung der
Tourismusdestination Österreich ein wirtschaftlicher Impuls, der weit über das Jahr
2008 hinausgehende Nachwirkungen zeigen wird.

Die Entscheidung über die Vergabe der EURO 2008 fällt am 12./13. Dezember 2002.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat hat beschlossen:

„Die Bundesregierung wird ersucht, die Bewerbung des österreichischen
Fußballbundes und des Schweizer Fußballverbandes für die Fußball-
Europameisterschaft 2008 geeignet zu unterstützen und bei passenden nationalen
und internationalen Anlässen die Bewerbung mitzutragen."

In formeller Hinsicht wird ersucht, diesen Antrag dem Sportausschuss zuzuweisen.