84/A XXI.GP
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
der Abgeordneten Dr. Gabriela G. Moser, Freundinnen und Freunde
betreffend Erstellung einer fundierten Studie über die Einführung einer
Verkehrserregerabgabe
Die Zunahme des motorisierten Verkehrs nimmt in vielerlei Hinsicht zerstörerische
Dimensionen an; Belastungen durch Abgase, Lärm, Flächenverbrauch, Zerstörung von
gewachsenen fußläufigen Infrastruktureinrichtungen, Verlagerung wirtschaftlicher Tätigkeiten
an die Peripherie von Ballungsräumen, Benachteiligung autoloser Teile der Gesellschaft (ein
Drittel aller Haushalte) etc. Der Wachstumssektor motorisierten Verkehrs beruht nicht zuletzt
auf der Basis fehlender Kostenwahrheit und Finanzierung sowie anderwertiger Förderung
durch die öffentliche Hand. Daraus resultiert nicht nur ein permanenter Anreiz zu weiterer
Expansion des Autoverkehrs, sondern auch eine massive Gefährdung der Nahversorgung. Zur
Eindämmung verschiedenster Verkehrserreger und der damit verbundenen Gefährdung
erscheint deshalb die Einführung einer Lenkungsabgabe erstrebenswert. Weiters steht die
Finanzierung des öffentlichen Nah - und Personenverkehrs vor wachsenden
Finanzierungsproblemen, die weder Bund, Länder oder Gemeinden auf Basis bestehender
Einnahmen zu decken gewillt sind. Somit wäre die Einführung einer Verkehrserregerabgabe
auch in dieser Hinsicht ein Element verkehrs - und finanzpolitischen Umsteuerns in Richtung
eines nachhaltigen und zukunftsfähigen Verkehrs - und Raumordnungssystems.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:
Der Nationalrat wolle beschließen:
Der Verkehrsminister wird aufgefordert in Kooperation mit dem Finanzminister eine fundierte
Studie über die Einführung einer Verkehrserregerabgabe erstellen zu lassen.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Verkehrsausschuß vorgeschlagen.