1057/AB XXI.GP
Die Abgeordneten zum Nationalrat Dieter Brosz, Freundinnen und Freunde haben am
7. Juli 2000 unter der Nr. 1064/J - NR/2000 an mich eine schriftliche parlamentarische
Anfrage betreffend “Finanzierung einer Parteiveranstaltung der ÖVP - Niederösterreich”
gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu Frage 1:
Bei dem am 24. und 25. Juni 2000 zum sechsten Mal in Stift Göttweig stattgefundenen
“Europa Forum Wachau” handelt es sich um eine Dialogveranstaltung, die prominenten
Vertretern der Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Medien aus Ländern der
Europäischen Union und aus Reformländern Mittel - und Osteuropas Gelegenheit zu
einem Gedankenaustausch über aktuelle Fragen der europäischen Integration bietet.
Veranstalter des “Europa Forum Wachau” ist ein gleichnamiger Verein, der bei der
Vorbereitung und Durchführung des Forums vom Land Niederösterreich und vom
Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten unterstützt wird.
Zu Frage 2:
a) Nein.
b) Diese Frage betrifft keinen Gegenstand der Vollziehung des Bundes.
c) Der Verein “Europa Forum Wachauu wird von der Abgeordneten zum Nationalrat, Frau
Mag. Mikl - Leitner, geleitet (Präsidentin). Vizepräsident ist ein Beamter des
Bundesministeriums für auswärtige Angelegenheiten.
Zu Frage 3:
Die Kosten betrugen 67.000,- Euro und wurden durch Beiträge der Europäischen
Kommission, des Landes Niederösterreich, des Bundesministeriums für auswärtige
Angelegenheiten sowie privater Sponsoren abgedeckt.
Zu Frage 4:
Der finanzielle Beitrag des Bundesministeriums für auswärtige Angelegenheiten betrug
heuer ÖS 200.000,-
Zu Fragen 5 und 6:
Es handelte sich um keine ÖVP - Veranstaltung.
Das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten gewährt nur solchen
Veranstaltungen eine finanzielle Unterstützung, die im Interesse der österreichischen
Außenpolitik gelegen sind (z.B. entsprechender Informationswert, Förderung wichtiger
Kontakte, wissenschaftlicher Nutzen). Das diesjährige “Europa Forum Wachau” hat die
Einladung prominenter ausländischer Politiker (slowakischer Ministerpräsident Dzurinda,
tschechischer Parlamentspräsident Klaus, ehemaliger belgischer Ministerpräsident
Martens, kroatischer Europaminister Jakovcic, rumänischer Staatssekretär Dijmarescu,
slowenischer Staatssekretär Pograjc, zahlreiche Abgeordnete nationaler Parlamente und
des Europaparlaments) sowie hochrangiger Vertreter der Wirtschaft, Wissenschaft und
der Medien ermöglicht. Die Veranstaltung hat in den in - und ausländischen Medien ein
beachtliches Echo gefunden, wobei insbesondere darauf hingewiesen wurde, daß die
geplante Erweiterung der Europäischen Union ein prioritäres Anliegen der
österreichischen Außenpolitik
darstellt.
Zu Frage 7:
Die Teilnehmerinnen am diesjährigen “Europa Forum Wachau” wurden aufgrund ihrer
Funktion und Qualifikation eingeladen und nicht aufgrund einer allfälligen
Parteizugehörigkeit, die dem BMaA vielfach gar nicht bekannt ist.
Zu Frage 8:
Neben ÖVP - PolitikerInnen wurden zum diesjährigen “Europa Forum Wachau” auch
Politiker anderer österreichischer Parteien eingeladen, wie etwa Vizekanzlerin Riess -
Passer, Klubobmann Kostelka ‚ die zweite Präsidentin des Niederösterreichischen
Landtages Onodi (SPÖ) und der niederösterreichische Landeshauptmann - Stellvertreter
Bauer (SPÖ).
Zu Frage 9:
Die im Programmheft enthaltene Teilnehmerliste stimmt nicht mit der Liste der
tatsächlichen TeilnehmerInnen überein, da die nach Drucklegung des Programms
erfolgten Zu - und Absagen nicht mehr berücksichtigt werden konnten. In keinem Fall war
irgendein Parteibuch Voraussetzung für eine Einladung zum “Europa Forum Wachau”.
