1071/AB XXI.GP

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1027/J - NR/2000, betreffend den Um -

und Neubau des Bahnhofs St. Pölten, die die Abgeordneten Heinzl und Genossen

am 6. Juli 2000 an mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:

 

Zum Motiventeil

Wie ich bereits in der Beantwortung der an mich gerichteten schriftlichen

parlamentarischen Anfragen Nr. 699/J - NR/2000 und 872/J - NR/2000 ausgeführt

habe, ist der Errichtung der Neubaustrecke Wien St. Pölten als Bestandteil des

viergleisigen Ausbaues der Westbahnstrecke Priorität einzuräumen. Daraus ist

abzuleiten, dass der Fertigstellungstermin dieses Streckenabschnittes grundsätzlich

auch den Zeitpunkt für die Verkehrswirksamkeit der unmittelbar anschließenden

Streckenabschnitte bestimmt, weshalb mit der Inbetriebnahme sowohl der

Güterzugumfahrung St. Pölten als auch der Verbindungsstrecke zwischen Süd -,

West - und Donauländebahn („Lainzer Tunnel") zumindest bis zu diesem Zeitpunkt

zugewartet werden kann. Aus diesem Grund kann auch die Errichtung dieser

Streckenabschnitte in einem gewissen Ausmaß vorerst zurückgestellt werden.

 

Zu den Fragen 1, 3 und 8:

Die Österreichischen Bundesbahnen werden bis Ende dieses Jahres ein den neuen

Gegebenheiten angepasstes Betriebskonzept erarbeiten und daraus resultierend das

betriebs - und bautechnische Anforderungsprofil für den künftigen Bahnhof St. Pölten

- wie z. B. die Anzahl und Lage der Gleise, die Anzahl und Ausgestaltung der

Bahnsteige einschließlich der Zugänge - erarbeiten. Die Festlegung eines konkreten

Termines für den Beginn der Umbauarbeiten ist aus heutiger Sicht noch nicht

möglich; hinsichtlich der Dauer der Umbauarbeiten ist für die Planung bzw. für die

eigentliche Realisierung ein Zeitraum von jeweils ca. 2,5 Jahren anzunehmen.

 

Zu Frage 2:

Die Modernisierung des Aufnahmegebäudes des Bahnhofes St. Pölten ist im

Rahmen des Projektes „Bahnhofsoffensive“ der Österreichischen Bundesbahnen

vorgesehen. Die diesbezüglichen Maßnahmen wurden den Österreichischen

Bundesbahnen mit der 5. ÖBB - Übertragungsverordnung zur Durchführung

übertragen und sind daher finanziell bedeckt.

 

Zu Frage 4:

In den bisherigen Planungen für den Bahnhof St. Pölten ist eine Endstelle der

Mariazellerbahn berücksichtigt.

 

Zu den Fragen 5, 6 und 7:

Das Herzstück des attraktivierten Bahnhofes St. Pölten wird eine breite und helle

Personenpassage sein, von der aus über Rolltreppen und Liftanlagen die Bahnsteige

erreichbar sind. Darüberhinaus werden die ÖBB - eigene Serviceeinrichtungen sowie

Geschäfte zentraler als bisher in der Bahnhofshalle und im neuen Personentunnel

anordnen. Im Gesamtkonzept des Bahnhofes St. Pölten ist unter anderem auch eine

verbesserte Anbindung des Bahnhofes an das Stadtzentrum vorgesehen. Die Frage

der Anbindung des öffentlichen Verkehrs - insbesondere die Situierung des künftigen

Busbahnhofes im Bereich des Bahnhofes St. Pölten - wird derzeit im Rahmen der

Erstellung eines neuen Verkehrskonzeptes untersucht.

 

Zu Frage 9:

Im Hinblick darauf, dass bereits derzeit der gesamte Güterverkehr durch den

Bahnhof St. Pölten abgewickelt wird, entsteht durch den Verbleib des Güterverkehrs

keine zusätzliche Lärmbelastung.