1102/AB XXI.GP

 

Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische Anfrage der Ab -

geordneten Pittermann, Reitsamer und Genossinnen, betreffend Aufwendungen

und Selbstbehalte bei der Betriebskrankenkasse Semperit AG, Nr.1087/J, wie

folgt:

 

Ich habe die gegenständliche parlamentarische Anfrage dem genannten Versiche -

rungsträger zur Stellungnahme übermittelt. Die diesbezüglich ergangene Antwort

liegt bei.

 

Ergänzend dazu darf ich darauf hinweisen, dass bei den Versicherungsträgern nur

jene Daten aufliegen, die unmittelbar für den Vollzug der Sozialversicherungs -

gesetze von Bedeutung sind. Dies erklärt, dass nicht alle gestellten Fragen über -

haupt oder in dem erwünschten Umfang beantwortet werden können.

 

Meinem Ressort stehen darüber hinausgehende Unterlagen zur Anfragebeantwor -

tung nicht zur Verfügung.

 

Insbesondere zu den Fragen 17 bis 19, ist aus meiner Sicht noch festzuhalten,

dass gemäß dem Bundesgesetz über die Dokumentation im Gesundheitswesen,

BGBl. Nr.745/1996 i.V.m. der Anlage 2 der Verordnung betreffend die Diagnosen -

und Leistungsdokumentation im stationären Bereich, BGBl.Nr.783/1996 in der

Fassung des BGBl .II Nr.473/1998, die Krankenanstalten pro stationärem Fall zwar

den jeweiligen Kostenträger, also etwa den zuständigen Krankenversicherungs -

träger, zu dokumentieren haben, nicht aber, ob es sich um einem Versicherte/n oder

anspruchsberechtige/n Angehörige/n handelt. Diese Unterscheidung ist für die

Frage des Kostenträgers unerheblich.

 

Daher stehen meinem Ressort auch zur Beantwortung dieser Fragen keine bzw.

keine ausreichend differenzierten Datengrundlagen zur Verfügung.

Beilage:

 

Parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Dr. Elisabeth Pittermann,

Annemarie Reitsamer und GenossenInnen an die Frau Bundesministerin für

soziale Sicherheit und Generationen, betreffend Aufwendungen und

Selbstbehalte bei der Betriebskrankenkasse Semperit.

 

Die Betriebskrankenkasse gibt zu den Anfragen folgende Stellungnahme ab.

 

1.       Welche Selbstbehalte bestehen?

 

a) Selbstbehalt bei den Heilbehelfen von 10% der Kosten (mind. 20% des

Messbetrages = 287 ,-- ATS) bzw. 20% der Kosten (mind. 20% des Messbetrages =

287 ,-- ATS) im ASVG.

 

b) Zahlung beim Zahnersatz von 5% des Tarifes.

 

c) Selbstbehalt bei Hilfsmitteln mindestens 20% des Messbetrages.

Kostenzuschuss, wenn die Kosten höher als 20% des Messbetrages sind – der

Zuschuss beträgt 90% der Anschaffungskosten, höchstens jedoch das 10fache des

Messbetrages, bzw. für Körperersatzteile das 25fache des Messbetrages.

 

2.       Welche Gesamtsumme wurde im Jahr 1999 an Selbstbehalten eingehoben?

 

Keine, da die Selbstbehalte von den Vertragspartnern (Bandagisten,

Orthopädieschuhmacher usw.) einbehalten werden!

 

3.       Welche Summe entfiel im Jahr 1999 auf die einzelnen Selbstbehalte?

 

Siehe Punkt 2.

 

4.       Bestehen gesonderte Selbstbehalte für Kinder?

 

Nein.


 

5.       Bestehen gesonderte Selbstbehalte für Angehörige (ausgenommen

Kinder)?

Nein

 

6.       Wie viele Versicherte gab es zum Stichtag 31.12.1999

 

Zum Stichtag 31.12.1999 gab es 9.039 Versicherte

 

7.       Wie viele Personen waren zum Stichtag 31.12.1999 mitversichert?

 

Zum Stichtag 31.12.1999 gab es 3.378 Mitversicherte (Angehörige).

 

8.       Was waren im Jahr 1999 die 20häufigsten Diagnosen für Versicherte?

 

a) männliche Versicherte                                   b) weibliche Versicherte

 

Darminfektion                      379 Fälle                                29 Fälle

Virusinfektion                      29 Fälle                                  4 Fälle

Krebs                                    19 Fälle                                  9 Fälle

Psych. Krankh.                    28 Fälle                                  7 Fälle

Nervensystem                     39 Fälle                                  14 Fälle

Augenkrankh.                      28 Fälle                                  5 Fälle

Ohrenkrankh.                       39 Fälle                                  8 Fälle

Herzkrankheiten                  29 Fälle                                  4 Fälle

Arterienerkr.                         38 Fälle                                  10  Fälle

Obere Luftwege                   1.045 Fälle                             125 Fälle

Sonstige Atmungsorg.       234 Fälle                                28 Fälle

Kh. Der Mundhöhle           43 Fälle                                  3 Fälle

Magen-Darmtrakt                90 Fälle                                  7 Fälle

Geschlechtsorg.                  13 Fälle                                  14 Fälle

Hautkrankheiten                  55 Fälle                                  6 Fälle

Bewegungsapparat             588 Fälle                                79 Fälle

Sonst. Affektionen             154 Fälle                                22 Fälle

Arbeitsunfälle                      177 Fälle                                3 Fälle

Nichtarbeitsunfälle             142 Fälle                                12 Fälle

Verkehrsunfälle                   26 Fälle                                  1 Fall

 

9.       Was waren im Jahr 1999 die 20 häufigsten Diagnosen für Mitverischerte?

 

Da wir für die Mitversicherten keine Krankheitsgruppenstatistik führen, nehmen wir

an, dass der Diagnosespiegel ähnlich der der Versicherten ist.

 

10.    Wie lange war im Jahr 1999 die durchschnittliche Krankenstandsdauer?

 

a)       männliche Versicherte waren durchschnittlich 15,8 Tage krank.

 

b)    weibliche Versicherte waren durchschnittlich 20 Tage krank.

 

11.Was waren die 20 häufigsten Krankenstandsursachen für männliche

Versicherte und weiblicher Versicherte?

 

Die 20 häufigsten Krankenstandsursachen stimmen mit der Aufzählung in Punkt 8

überein.

 

12. Wie häufig führten im Jahr 1999 Krankenstände in die Invaliditätspension?

 

Ansuchen auf I - Pension und geminderte Arbeitsfähigkeit 1999 für 18 Personen -

Zuerkennung für 7 Personen, offene Verfahren noch für 4 Personen.

 

Die häufigste Diagnose für die Zuerkennung einer I - Pension waren Erkrankungen

des Bewegungsapparates, Herzerkrankungen und Krebserkrankungen.

 

13. Wie häufig waren im Jahr 1999 berufsbezogene Erkrankungen? Was waren

die 20 häufigsten Diagnosen bei berufsbezogenen Erkrankungen? Bitte zählen

Sie die Diagnosen taxativ auf.

 

Die häufigsten berufsbezogenen Erkrankungen bei der Betriebskrankenkasse

Semperit waren die Erkrankungen des Bewegungsapparates, die Herz -  und

Kreislauferkrankungen, die Wegunfälle, die Arbeitsunfälle.

 

14. Wie oft suchten Versicherte/Mitversicherte im Jahr 1999 einen praktischen

Arzt auf?

 

Die ärztliche Hilfe wurde im Jahr 1999 in 65.947 Fällen in Anspruch genommen.

 

a) 54.274 Versicherte und 11.673 Angehörige

 

b) 46.375.559,04 ATS für Versicherte und 9.908.206,97 ATS für Angehörige

 

c) und d) Die durchschnittlichen Kosten betrugen pro Fall 853,47 ATS. Eine

Unterscheidung pro Arztbesuch und pro Behandlungsfall ist bei der

Betriebskrankenkasse nicht möglich, da die Verrechnung über die gemeinsamen

ärztlichen Verrechnungsstellen bei den Gebietskrankenkassen erfolgt und wir nur

eine Gesamtsumme für die Verrechnung erhalten.

 

e) Es wurden 217.028 Stück Medikamente bei insgesamt 111.758 Rezepten

abgerechnet. Die Gesamtkosten machten 61.669.004,58 ATS aus.

 

55.088.937,29 ATS für Versicherte und 6.580.067,29 für Mitversicherte.

Die Durchschnittskosten pro Medikament betrugen 284,15 ATS.

 

f) Beantwortung nicht möglich - siehe Punkt c)

15. Wie oft wurde im Jahr 1999 von Versicherten/Mitversicherten ein

praktischer Arzt zu einem Hausbesuch gerufen?

 

Nachdem die Verrechnung über die gemeinsame ärztliche Verrechnungsstelle der

Gebietskrankenkassen erfolgt, können die Punkte 15.; 16.; 17.; nur von den

Gebietskrankenkassen beantwortet werden.

 

Punkte 16. Und 17. siehe Punkt 15.

 

18. Wie viele Versicherte/Mitversicherte benötigten im Jahr 1999 Spitalpflege?

 

a)            durchschnittliche Aufenthaltstage von Versicherten 8,7 Tage,

                durchschnittliche Aufenthaltstage von Mitversicherten 6,1 Tage.

 

b)            durchschnittliche Kosten pro Spitalsaufenthalt - je Tag 1.906,29 ATS.

c)            Gesamtkosten 1999 für Anstaltspflege -  Versicherte 52.740.338,08 ATS,

Mitversicherte 6.598.310,01 ATS.

 

d)            Die häufigsten Diagnosen bei der Betriebskrankenkasse Semperit waren

 

Versicherte:                                                                                      Mitversicherte

Krebs der Verdauungsorg.                181 Fälle                                                               34 Fälle

Krebs der Atmungsorgane               113 Fälle                                                               3 Fälle

Brustkrebs,Hamwege         158 Fälle                                                               36 Fälle

Endokrinopathien               109 Fälle                                                               17 Fälle

Nervensystem                     53 Fälle                                                                 16 Fälle

Augenkrankheiten              186 Fälle                                                              25 Fälle

Ohrenkrankheiten               24 Fälle                                                                 5 Fälle

Ischämische Herzkrh.         176 Fälle                                                               8 Fälle

Sonstige Herzkrh.                144 Fälle                                                               7 Fälle

Venenerkrankungen           78 Fälle                                                                 7 Fälle

Atmungsorgane                  135 Fälle                                                               33 Fälle

Obere Luftwege                   25 Fälle                                                                 40 Fälle

Magen-Darmtrakt                140 Fälle                                                               37 Fälle

Harnorgane                          78 Fälle                                                                 10 Fälle

Geschlechtsorgane             100 Fälle                                                               34 Fälle

Hautkrankheiten                  21 Fälle                                                                 6 Fälle

Bewegungsapparat             309 Fälle                                                               54 Fälle

Sonstige Symptome            176 Fälle                                                               44 Fälle

Nicht Arbeitsunfälle           178 Fälle                                                               36 Fälle

Sonstexog. Ursachen         70 Fälle                                                                 10 Fälle

 

e) Wurde statistisch nicht ausgewertet und ist auch in der KV - Statistik nicht

vorgesehen.

19. Wie viele Versicherte/Mitversicherte wurden im Jahr 1999 in Privatspitälern

behandelt?

 

a) Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug bei Versicherten 12 Tage und

bei Mitversicherten 9 Tage.

 

b) Die häufigste Diagnose waren Krebserkrankungen und Behandlung bei

Alkoholerkrankungen.

 

c) 99,6 Prozent unserer Versicherten(Mitversicherten) suchten öffentliche

Spitäler auf, 0,4 Prozent Privatspitäler.

 

20. Wie hoch waren im Jahr 1999 die Gesamtkosten für Medikamente?

 

a) Hier möchten wir auf die HEILMITTELSTATISTIK des Hauptverbandes

der österreichischen Sozialversicherungsträger verweisen. Es sind die

kostenintensivsten Medikamente aufgezählt.

 

b) Die Kosten betrugen 55.088.937,29 ATS für Versicherte und 6.580.067,29 für

Mitversicherte. Die Durchschnittskosten pro Patient betwgen 935,13 ATS.

 

c) Es wurden 217.028 Stück Medikamente bei insgesamt 111.758 Rezepten

abgerechnet. Die Gesamtkosten machten 61.669.004,58 ATS aus.

Die Durchschnittskosten pro Medikament betrugen 284,15 ATS.

 

d) siehe Punkt a) auch für 1998 und vorher

 

e) Da die Abrechnung der Heilmittel über die gemeinsame

Heilmittelverrechnungsstelle der Gebietskrankenkasse erfolgt, kann diese Frage nur

von den Gebietskrankenkassen beantwortet werden.

 

21. Wie viele Kuraufenthalte wurden von den Versicherten/Mitversicherten in

Anspruch genommen im Jahr 1999

 

a) Gesamtkosten 1999 = 1.586.226,66, davon für Versicherte 1.052.360,66

ATS und für Mitversicherte 533.886,--- ATS.

 

b) Von 0,68 Prozent der Versicherten und 0,32 Prozent der Angehörigen.

 

c) Die häufigsten Diagnosen waren die Erkrankungen des

Bewegungsapparates, der Diabetes und der Herz - Kreislauferkrankungen.

 

22. Wie viele Rehabiltitationen wurden im Jahr 1999 von den

Versicherten/Mitversicherten in Anspruch genommen?

a) Gesamtkosten für Reha - Aufenthalte 2.032.348,50, davon für Versicherte

1.877.452,-- ATS und für Mitversicherte 154.896,50 ATS.

b) Insgesamt 0,45 % der Versicherten und 0,15% der Angehörigen.

 

c) Die häufigsten Diagnosen für Reha - Aufenthalte waren nach einem

Schlaganfall, Herzinfarkt, Hüftoperationen und Unfällen.

 

23. Wie hoch waren im Jahr 1999 die Gesamtkosten für

Versicherte/Mitversicherte für Brillen?

 

a) Die Gesamtkosten betrugen für komplette Brillen 830.943,46 ATS, davon

     entfielen auf die Versicherten 683.416,55 ATS und auf die Mitversicherten

     147.526,91 ATS.

 

b) Die durchschnittlichen Kosten waren für die Versicherten 861,97 ATS und für

     die Mitversicherten 649,90 ATS.

c) Die durchschnittlichen Kosten pro Brille betrugen 697,68 ATS.

 

24. Wie hoch waren im Jahr 1999 die Gesamtkosten für ihre

Versicherten/Mitversicherten für Kontaktlinsen?

 

a) Es erhielten 31 Versicherte und 20 Mitversicherte Kontaktlinsen.

 

b) Die durchschnittlichen Kosten für die Versicherten betrugen 3.512,20 ATS und

für die Mitversicherten 3.552,52 ATS.

 

c) Die durchschnittlichen Kosten betrugen 1999 3.528,-- ATS.

 

25. Wie hoch waren im Jahr 1999 die Gesamtkosten für ihre

Versicherten/Mitversicherten für Prothesen?

 

a) Es erhielten 49 Versicherte und 19 Mitversicherte Körperersatzstücke.

 

b) Die durchschnittlichen Kosten für die Versicherten betrugen 4.435,-- ATS und

für die Mitversicherten 1.046,37 ATS.

 

c) Die durchschnittlichen Kosten betrugen im Jahr 1999 3.488,19 ATS.