1159/AB XXI.GP
Die Abgeordneten MMag. Dr. Petrovic, Freundinnen und Freunde haben
am 14. Juli 2000 unter der Nr. 1160/J an mich eine schriftliche
parlamentarische Anfrage betreffend ,,geschlechtsspezifische Aspekte
von Privatwaffenbesitz sowie Zwischenfälle mit Privatwaffen gerichtet.
Ich beantworte die parlamentarische Anfrage nach den mir vorliegenden
Informationen wie folgt:
Zur Frage 1:
Die Anzahl der ausgestellten waffenrechtlichen Urkunden
(Waffenpass, Waffenbesitzkarte und Waffenschein) zum Stichtag
1.1.2000
aufgeschlüsselt nach Bundesländern beträgt:
|
|
Waffenbesitzkarten |
Waffenpässe |
Waffenscheine |
Burgenland |
9.652 |
6.325 |
69 |
|
Kärnten |
14.284 |
8.746 |
270 |
|
Niederösterreich |
53.521 |
25.562 |
183 |
|
Oberösterreich |
44.019 |
13.677 |
296 |
|
Salzburg |
12.299 |
6.554 |
168 |
|
Steiermark |
30.972 |
20.541 |
449 |
|
Tirol |
13.528 |
5.918 |
329 |
|
Vorarlberg |
8.335 |
2.829 |
123 |
|
Wien |
45.966 |
18.344 |
35 |
|
Gesamt |
108.496 |
232.576 |
1.922 |
Zu Frage 2:
Der Anteil der männlichen Urkundenbesitzer beträgt aktuell rund
88 Prozent, jener der weiblichen Urkundenbesitzer rund 12 Prozent.
Zu Frage 3:
Die Anzahl der ausgestellten waffenrechtlichen Urkunden stellt sich
für den Zeitraum 1996 bis 2000 wie folgt dar:
|
Stichtag |
waffenrechtl.Urkunden |
|
1.1.1996 |
329.373 |
|
1.1.1997 |
342.196 |
|
1.1.1998 |
360.805 |
|
1.1.1999 |
359.711 |
|
1.1.2000 |
342.994 |
|
|
|
Für die Stichtage 1.1.1996 bis 1.1.2000 wurde die prozentuelle
Verteilung zwischen männlichen und weiblichen Urkundenbesitzern
nicht erhoben.
Zu den Fragen 4, 5 und 6:
Zu den Fragestellungen 4, 5 und 6 wird mitgeteilt, dass keine
gesonderten Statistiken geführt werden, welche Altersgruppe,
Geschlecht und Waffenbesitz zueinander in Relation setzen.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik gibt keinen Aufschluss darüber, ob bei
strafbaren Handlungen legale oder illegale Schusswaffen verwendet
wurden. Das Bundesministerium für Inneres hat jedoch Erhebungen zur
Schusswaffenverwendung bei Morden und Mordversuchen während des
Zeitraumes 1988 bis 1997 durchgeführt.
Die Erhebung hat folgendes Ergebnis erbracht:
|
|
Anzahl laut Statistik |
ausgewertete Fälle* |
illegale Waffen |
|
1997 |
36 |
36 |
27 |
|
1996 |
45 |
44 |
26 |
|
1995 |
43 |
37 |
20 |
|
1994 |
46 |
41 |
22 |
|
1993 |
49 |
48 |
22 |
|
1992 |
49 |
43 |
23 |
|
1991 |
41 |
32 |
14 |
|
1990 |
49 |
42 |
20 |
|
1989 |
27 |
24 |
10 |
|
1988 |
34 |
26 |
11 |
|
Gesamt |
419 |
374 |
195 |
* Da maßgebliche Unterlagen aufgrund der bereits abgelaufenen
Aufbewahrungsfrist nicht mehr verfügbar waren, konnten nur die
tatsächlich ausgewerteten Falle in die Berechnungen einbezogen
werden.
Als Ergebnis dieser Erhebung kann demnach festgehalten werden, dass
in den Jahren 1988 bis 1997 bei Morden und Mordversuchen, bei denen
Schusswaffen zum Einsatz kamen, in 52 % der Fälle illegale und in
48 % legale Schusswaffen verwendet wurden.
Aus der Polizeilichen Kriminalstatistik kann jedoch entnommen werden,
ob bei angezeigten Delikten eine Schusswaffe verwendet wurde.
Weiters schlüsselt die Polizeiliche Kriminalstatistik die ermittelten
Tatverdächtigen in Altersgruppen und nach Geschlecht auf. Die
Kriminalstatistik gibt jedoch keinen Aufschluss darüber, wieviele
Schusswaffendelikte von Männern oder in welchem Alter begangen
wurden.
Die nachstehende Aufstellung aus der Polizeilichen Kriminalstatistik
zeigt für die Jahre 1995 bis 1999 die typischen Deliktsformen, bei
denen Schusswaffen zum Einsatz gelangten, nämlich die Vorsatztaten
gegen Leib und Leben sowie die Vermögensdelikte mit
Bereicherungsvorsatz.
|
1995 |
Anzahl |
Fälle von Schusswaffengebrauch |
|
Vorsatztaten gegen Leib und Leben |
35.802 |
70 |
|
davon Verbrechen |
402 |
51 |
|
davon Mord und - versuch |
168 |
43 |
|
Vermögensdelikte mit Bereicherungsabsicht |
263.298 |
149 |
|
davon Verbrechen |
93.847 |
149 |
|
davon Raub u. räuberischer Diebstahl |
2.118 |
148 |
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Das Bundesministerium für Inneres führt nur Anzeigenstatistiken.
Auskünfte über die Anzahl strafgerichtlicher Verurteilungen können
daher nicht erteilt werden.