1202/AB XXI.GP
Eingelangt am: 3.11.2000
BM f. auswärtige Angelegenheiten
Die Abgeordneten zum Nationalrat Mag. Ulrike Lunacek und Kollegen haben am
5.September 2000 unter der Nr.1211/J - NR/2000 an mich eine schriftliche
parlamentarische Anfrage betreffend Revision des österreichischen Geschichtsbildes
gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu Fragen 1 bis 3:
Nein. Ich habe in meiner Rede bei der Auslandskulturtagung gesagt: „Wenn der deutsche
Außenminister jüngst von den besonderen historischen Erfahrungen Österreichs und
Deutschlands gesprochen hat und damit beide Staaten gleichermaßen für den National -
sozialismus verantwortlich machen möchte, dann meine sehr geehrten Damen und
Herren, ist das schlicht falsch. Unsere historische Erfahrung unterscheidet sich von der
deutschen in wesentlichen Punkten. Insbesondere ist unsere historische Erfahrung, daß
das damalige Hitler - Deutschland am 13. März 1938 Österreich militärisch überfallen und
okkupiert hat."
Zu Frage 4:
Nein. Die Präambel zur Regierungserklärung der Bundesregierung stellt dazu fest:
„Österreich stellt sich seiner Verantwortung aus der verhängnisvollen Geschichte des
20. Jahrhunderts und den ungeheuerlichen Verbrechen des nationalsozialistischen
Regimes: Unser Land nimmt die hellen und die dunklen Seiten seiner Vergangenheit und
die Taten aller Österreicher, gute wie böse, als seine Verantwortung an.“
Zu Frage 5:
Diese Frage betrifft keinen Gegenstand der Vollziehung im Bereich des Bundesministeri -
ums für auswärtige Angelegenheiten.