1233/AB XXI.GP
Eingelangt am:16.11.2000
Bundesminister für Finanzen
Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Rudolf Parnigoni und
Genossen vom 20. September 2000, Nr. 1236/J, betreffend angekündigter Reduktion der
Finanzämter, beehre ich mich Folgendes mitzuteilen:
Einleitend möchte ich darauf hinweisen, dass die in der vorliegenden parlamentarischen
Anfrage thematisierte Schließung von Finanzämtern im Gesamtzusammenhang mit einer
seit Jahren angestrebten, aber noch nicht realisierten, Verwaltungsreform zu sehen ist, in
deren Rahmen auch die Finanzverwaltung ihren Beitrag zu einem ausgeglichenen Bundes -
haushalt zu leisten haben wird, wobei die Aussagen des Herrn Staatssekretärs Teil einer
Diskussion über mögliche Organisationsänderungen sind.
Dieses Reformvorhaben erfordert auch eine Überprüfung der historisch gewachsenen
Strukturen, Standorte und Aufgaben der Finanzverwaltung in Bezug auf Effizienz und
Qualität unter Berücksichtigung der Herausforderungen des fühlbaren Wertewandeis in
Staat und Gesellschaft sowie neuer Technologien (New Economy). Dabei soll mit Unter -
stützung eines Unternehmensberaters eine tragfähige Plattform für einen raschen und tief
greifenden Reformprozess zur Reorganisation der Finanzverwaltung erzeugt werden.
In diesem Zusammenhang möchte ich aber auch festhalten, dass es mein besonderes
Anliegen ist, ein Zusammenwirken aller Beteiligten zu erreichen, damit gemeinsam mit der
Belegschaft und Personalvertretung optimale Lösungen erarbeitet und zielführend ver -
wirklicht werden können.
Zu 1. bis 3.:
Im Hinblick auf den derzeit erst beginnenden Veränderungsprozess ersuche ich um Ver -
ständnis, dass ich derzeit noch keine konkreten Aussagen über allfällige Änderungen in der
Strukturierung der Finanzämter machen kann.
Zu 4. und 5.:
Selbstverständlich muss bei allen Reformüberlegungen die Aufrechterhaltung und in
manchen Bereichen die Verbesserung der Qualität der Dienstleistung der Finanzverwaltung
(Kundenorientierung) ein wichtiges Anliegen sein. Dies erfordert, auch die Erwartungs -
haltung der Kunden der Finanzverwaltung - die sich vermehrt der neuen lnformationsmedien
und weniger der persönlichen Vorsprache bedienen - einzubeziehen. Es wird daher über
eine Verbesserung der Erreichbarkeit durch Beschreiten moderner Wege (One - stop - shop,
Single - pomt of Contact, e - Government, etc.) nachzudenken sein. Außerdem wird aber auch
überlegt, Finanzamtsservicestellen einzurichten.
Ein Fahrtkostenersatzmodell wird derzeit schon deshalb nicht in Erwägung gezogen, weil es
nach Ansicht des Bundesministeriums für Finanzen nicht abgekoppelt von den Ergebnissen
einer allfälligen Umstrukturierung beurteilt werden kann.