1242/AB XXI.GP
Eingelangt am: 17.11.2000
BM f. Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Auf die schriftliche Anfrage der Abgeordneten Dr. Robert Rada und Kollegen vom 21. Sep -
tember 2000, Nr. 1275/J, betreffend Schließung der Höheren Bundeslehranstalt für Forst -
wirtschaft (Försterschule) Gainfarn, beehre ich mich Folgendes mitzuteilen:
Zu den Fragen 1, 2, 5, 6 und 7:
Ja. Zur weiteren Vorgangsweise wurde festgehalten, dass mit dem Schuljahr 2000/2001 die
letzten Schüler in den ersten Jahrgang aufgenommen werden.
Ob und ab welchem Schuljahr die in Gainfarn befindlichen Jahrgänge an die Höhere Lehran -
stalt für Forstwirtschaft Bruck/Mur verlegt werden, hängt von der Übernahme des Schulge -
bäudes durch einen anderen Schulerhalter bzw. von den in Bruck zu schaffenden räumlichen
Kapazitäten ab. Das allfällige Zusammenlegen der 4. und 5. Jahrgänge in Bruck/Mur wird
zum gegebenen Zeitpunkt aus schulrechtlicher, pädagogischer und organisatorischer Sicht
zu prüfen sein. Bei Vorliegen dieser Voraussetzungen könnte mit einer Überstellung im
Schuljahr 2003/2004 gerechnet werden.
Zu Frage 3:
Die Bundesregierung hat es sich zum Ziel gesetzt, den Bundeshaushalt zu sanieren. Auch
im Bundesministerium für Land - und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft werden
daher Maßnahmen zur Reduktion der Verwaltungskosten gesetzt. Aus diesem Grunde ist
nach eingehender Prüfung beschlossen worden, die Försterausbildung in Österreich am tat -
sächlichen Bedarf und nach ökonomischen Kriterien zu orientieren und an einem Standort zu
konzentrieren.
Zu Frage 4:
Es gibt Verhandlungen, in welche das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kul -
tur, das Land Niederösterreich, der Landesschulrat von Niederösterreich und die Gemeinde
Bad Vöslau eingebunden sind um den Nachfolge - Schultyp mit ähnlichem Ausbildungsziel,
wie z.B ,,Wasserwirtschaft und Umwelt“, zu erhalten. Dies soll auch die Weiterbeschäftigung
betroffener Mitarbeiter ermöglichen.
Zu Frage 8:
Im Schnitt der letzten Jahre stammten 20 Absolventen der Försterschule in Gainfarn aus
Niederösterreich, 2 aus dem Burgenland und 8 aus Wien. Inwieweit eine Verlagerung der
Ausbildung zum Forstadjunkten an die Schwesternschule Bruck/Mur diese Absolventenzah -
len verändert, kann nicht abgeschätzt werden.
Zu Frage 9:
Die Qualität der Waldbewirtschaftung hängt in erster Linie von der Ausbildung des Forstper -
sonals ab und diese wird wie bisher in qualitativ hochwertiger Weise gegeben sein. Der künf -
tige Bedarf an Absolventen von Försterschulen wird von der Branche auf 30 bis 35 pro Jahr
geschätzt. Mit dieser Anzahl wird auch der im Forstgesetz 1975 verankerten Bestellungs -
pflicht von Forstorganen entsprochen und somit die nachhaltige Bewirtschaftung des öster -
reichischen Waldes sichergestellt.