126/AB XXI.GP

 

In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 223/J betreffend

Forschungszentren „Lebensmittel“, welche die Abgeordneten DI Schöggl und Genossen

am 20.12.1999 an mich richteten, stelle ich fest:

 

Antwort zu Punkt 1 der Anfrage:

 

Mit der Einrichtung des Technologie - Netzwerkes der Lebensmittelversuchsanstalt, die das

Wirtschaftsministerium maßgeblich unterstützt hat, und der Einführung des

Förderungsschwerpunktes ‚,Lebensmitteltechnologien“ im FFF stehen zwei wirksame

Instrumente zur Verfügung, die helfen, die Performance der österreichischen

Lebensmittelwirtschaft zu verbessern. Das Technologie - Netzwerk der LVA arbeitet nach

dem Prinzip der Koordinierung bestehender Forschungs - und Technologieanbieter aus

dem privaten, universitären und sonstigem öffentlichen Bereich, um die Kompetenzen

bestmöglich zu bündeln. Mit dem Technologie - Netzwerk steht den Unternehmen eine

erste Anlaufstelle zur Verfügung, die bei der Entwicklung und Durchführung von

Innovationsprojekten Unterstützung anbieten.

In der Lebensmittelinitiative des FFF wurden im Jahr 1999 für Projekte der

Lebensmittelwirtschaft fast öS 100 Mio. an Förderungen ausgeschüttet, wobei einige

dieser Projekte über das Technolgie - Netzwerk eingereicht worden sind.

 

Antwort zu Punkt 2 der Anfrage:

 

Begleitend zur Etablierung des Technologie - Netzwerkes der LVA wurde 1996/97,

allerdings im Auftrag des Wissenschaftsministeriums, eine Machbarkeitsstudie erarbeitet,

die einerseits das Angebot der Lebensmittelforschung in Österreich aufbereitet und

andererseits die grundsätzliche Haltung und Einstellung der österreichischen Unternehmen

zu F&E im Lebensmittelbereich darstellt.

 

1999 hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten eine Studie

mitfinanziert, bei der unter anderem auch die zukünftige Nachfrage der österreichischen

Lebensmittelwirtschaft nach Kompetenz - und Dienstleistungen im F&E - Bereich erhoben

wird. Auf Basis dieser direkten Befragung sollen sodann die künftigen Geschäftsfelder

und Kompetenzen einer effizienten F&E - Einrichtung definiert, mit den derzeitigen

Möglichkeiten verglichen werden und damit den Ausgangspunkt für eine Neuordnung

bilden. Die abschließenden Ergebnisse dieser Untersuchung (bisher konnten lediglich die

empirischen Grundlagen aufbereitet werden) werden für April 2000 erwartet. Ziel ist die

Präsentation eines Geschäftsplanes für ein neues kooperatives Leistungszentrum

Lebensmittel.

Antwort zu Punkt 3 der Anfrage:

 

Schon bisher hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten in erster

Linie die kooperativen Einrichtungen im Lebensmittelforschungsbereich in verschiedenen

Förderungsaktionen dabei unterstützt, ihr Leistungsangebot direkt an die Unternehmen

heranzutragen. Dabei wurde oft beklagt, dass Einrichtungen mit vergleichbarem

Leistungsangebot an Universitäten und in den Vertragsforschungseinrichtungen aufgrund

der „Basisfinanzierung“ durch die öffentliche Hand zu anderen Preisen anbieten können.

Dazu kommt, dass die Preise für Untersuchungen, die durch die Gebührentarifverordnung

festgelegt sind, für private Organisationen nicht kostendeckend sind. Wenn daher

staatliche Einrichtungen verstärkt auf den Markt drängen, wird eine Redimensionierung

und Neuordnung der Forschungs - und Untersuchungseinrichtungen am Lebensmittelsektor

notwendige Folge sein.

 

Antwort zu Punkt 4 der Anfrage:

 

Wie bereits zu Punkt 2 ausgeführt, wird an einem Konzept für ein neues kooperatives

Lebensmittelzentrum (,,LZ 2000 Plus“) gearbeitet. Dieses Leistungszentrum soll die

vorhandenen österreichischen Ressourcen widerspiegeln, soweit sie für effiziente

Angebote an die Lebensmittelwirtschaft einsetzbar sind und einer marktnahen

wettbewerbsfähigen Struktur entsprechen. Angedacht ist eine am europäischen F&E - und

Dienstleistungsmarkt kompetitive Einrichtung, die einen kompetenten Ansprechpartner in

ausgewählter angewandter F&E sowie im Beratungs -, Ausbildungs - und Trainingsbereich

darstellt. Soweit die bisherigen Ergebnisse zeigen, soll dies - entsprechend verschiedener

internationaler Vorbilder - durch die Zusammenfassung und Zusammenarbeit

ausgewählter bestehender Organisationen, ein verbessertes Leistungsprofil und gesenkte

Fixkosten umgesetzt werden.

Antwort zu Punkt 5 der Anfrage:

 

Derzeit umfasst die Zuständigkeit des Bundesministeriums für wirtschaftliche

Angelegenheiten in Bezug auf die angewandte Lebensmittelforschung nur den Bereich der

kooperativen Einrichtungen und der zeitlich befristet eingerichteten Labors der Christian

Doppler Gesellschaft.

Im Bereich der kooperativen Forschung hat das Bundesministerium für wirtschaftliche

Angelegenheiten seit jeher Initiativen gesetzt, um die Institute nicht nur projektbezogen,

sondern auch bei ihren allgemeinen Bemühungen zur Steigerung ihrer F&E - Potentiale zu

unterstützen. Insbesondere die Wachstumsförderung des Wirtschaftsministeriums, bei der

im Jahr 1999 insgesamt öS 20 Mio. ausgeschüttet werden konnten, ist eine Art der

Basisförderung, die an F&E - Aktivitäten in den Instituten anknüpft.