1391/AB XXI.GP
Eingelangt am: 19.12.2000
BM für öffentliche Leistung und Sport
Die Abgeordneten zum Nationalrat Mag. Terezija Stoisits und Genossen haben am
19. Oktober 2000 unter der Nr. 1404/J an mich eine schriftliche Parlamentarische Anfrage
betreffend „Beratungsstelle des Bundes für Fragen der Sicherung und Verbesserung der
Leistungsfähigkeit der MitarbeiterInnen im Öffentlichen Dienst“ gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Frage 1:
Welche konkreten Angebote bietet der Bund zur Bezahlung von MitarbeiterInnen im
Öffentlichen Dienst in Fragen der Sicherung und Verbesserung der Leistungsfähigkeit der
MitarbeiterInnen?
Zu Frage 1:
Für die leistungsgerechte Entlohnung der Beamten und Vertragsbediensteten des Bundes
stehen vor allem ausdifferenzierte Besoldungssysteme mit einem auf die jeweiligen
Arbeitsplätze abgestimmten Zulagensystem zur Verfügung, welche die für die geforderten
Arbeitsergebnisse unerlässliche Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sicherstellen sollen.
Frage 2:
Welche Erfahrungen konnten Sie mit der Tätigkeit der Beratungsstelle der
Verwaltungsakademie des Bundes in Wien (siehe beigelegten Artikel) seit Einrichtung der
Stelle sammeln?
Zu Frage 2:
Die „Beratungsstelle für Bundesbedienstete“ wurde 1997 faktisch als Anlaufstelle für
verschiedenste Probleme am Arbeitsplatz mit Schwerpunkt im Wiener Raum eingerichtet. Sie
beschäftigt sich mit Problemen, welche sich unmittelbar oder mit ihren Folgen auf den
Arbeitserfolg auswirken (zB Konflikte am Arbeitsplatz, Mobbing, Alkoholismus). Ob durch
die Tätigkeit der Beratungsstelle eine Steigerung der Arbeitszufriedenheit, der
Leistungsfähigkeit sowie der Loyalität zum Arbeitgeber erreicht werden konnte, bedürfte
genauerer Untersuchungen, die bislang nicht vorliegen.
Frage 3:
Wie war die Entwicklung der Beratungstätigkeit in Bezug auf die Anzahl der Beratungsfälle?
Zu Frage 3:
Eine Entwicklungstendenz lässt sich nur im Hinblick auf die Gesamtzahl der Beratungsfälle
nachzeichnen. So wurde für die Jahre 1998 bis 2000 eine stetige Zunahme der Beratungsfälle
verzeichnet (1998: 607, 1999: 641, 2000 bis inkl. Sept.: 572). Eine genauere Darstellung der
Entwicklung kann nicht vorgenommen werden, da nur für das Jahr 1999 eine detaillierte
Übersicht der Beratungsfälle vorliegt.
Darüber hinaus finden im Rahmen der Beratungsstelle Praxisberatungsgruppen und
Supervisionsgruppen statt, an denen im Jahr 1999 209 Personen teilgenommen haben.
Frage 4:
Welche Maßnahmen wurden ihrerseits zur Information der Mitarbeiterinnen im Öffentlichen
Dienst über die Arbeit und die
Angebote der Beratungsstelle konkret gesetzt?
Zu Frage 4:
Zur Information über die Beratungsstelle werden Informationsfaltblätter und Plakate sowie die
Programmbroschüre der Verwaltungsakademie, das Internet (www.vab.ac.at) und das Intranet
des Bundes eingesetzt.
Frage 5:
Wie hoch sind die Kosten der Beratungsstelle jährlich?
Zu Frage 5:
Die Kosten der Beratungsstelle für das Jahr 1999 beliefen sich auf rund S 1,4 Mio. Dieser
Betrag umfasst anteilige Personal - und Infrastrukturkosten sowie die Beratungs - und
Vortragshonorare für die Berater und Beraterinnen (Ärzte, Psychologen, Psychotherapeuten
und Sozialarbeiter).
Frage 6:
Welche Pläne gibt es ihrerseits bezüglich Ausbau des Beratungsangebotes für
MitarbeiterInnen und Vorgesetzte im Öffentlichen Dienst besonders hinsichtlich des durch
Personaleinsparungen drastisch wachsenden psychosozialen Drucks auf die Bediensteten und
die dadurch entstehenden Effizienzverluste?
Zu Frage 6:
Die Frage, in welchem Umfang ein flächendeckendes Beratungsangebot künftighin für den
gesamten Bundesdienst angeboten werden soll, wird im Rahmen eines von mir eingesetzten
Verwaltungsakademie - Reorganisationsprojektes zu behandeln sein.