1413/AB XXI.GP
Eingelangt am: 20.12.2000
BM für auswärtige Angelegenheiten
Die Abgeordneten zum Nationalrat Mag. Lunacek und Genossen haben am 25. Oktober
2000 unter der Nr. 1426/J - NR/2000 an mich eine schriftliche Anfrage betreffend
„Aktivitäten des österreichischen Botschafters Dr. Peter Moser in Washington gegen die
immerwährende Neutralität und für einen NATO - Beitritt Österreichs“ gerichtet.
Ich beehre mich, diese Anfrage wie folgt zu beantworten:
Zu Fragen 1 und 2:
Nein. Dies wurde bereits wiederholt festgestellt, u.a. im Landesverteidigungsrat und im
Rat für auswärtige Angelegenheiten. Da keine derartige Zusammenarbeit stattfindet,
können auch keine Angehörigen des
BMaA daran mitwirken.
Botschafter Dr. Peter Moser zufolge wurde seine Aussage aus dem Kontext gerissen und
in dem Artikel, der die Meinung der Autorin (‚Analysis“) wiedergibt, in irreführender Weise
mit einem hypothetischen NATO - Beitrittsantrag Österreichs in Verbindung gebracht; die
zitierte Aussage habe sich aber auf die historische Chance für Österreich bezogen, an der
Entwicklung der neuen Krisenmanagement - Strukturen der EU voll und gleichberechtigt
mitwirken zu können.
Zu Frage 3:
Der Ministerrat hat in seiner Sitzung am 3. Mai 2000 die Einsetzung einer
Expertenkommission zur Ausarbeitung einer österreichischen Sicherheits - und
Verteidigungsdoktrin beschlossen. Eine Mitarbeit von ausländischen Experten, etwa
solchen aus dem US - amerikanischen Generalstab, gab und gibt es in diesem
Zusammenhang nicht.
Zur Frage 4:
Das Neutralitäts - BVG vom 26.10.1955 ist geltendes österreichisches Verfassungsrecht,
an das auch die Vollziehung gebunden ist. Gesonderte Maßnahmen sind daher nicht
erforderlich.