1485/AB XXI.GP
Eingelangt am: 12. 01. 2001
Bundesministerium für öffentliche Leistung und Sport
Die Abgeordneten zum Nationalrat Mag. Ulrike Lunacek und Genossen haben am
14. November 2000 unter der Nr. 1483/J an mich eine schriftliche Parlamentarische Anfrage
betreffend „die Beschaffung von fair gehandelten Produkten in staatlichen Einrichtungen“
gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Frage 1:
Befürworten Sie die Förderung von ökologisch und fair gehandelten Produkten durch das
öffentliche Beschaffungswesen?
Zu Frage 1:
Die Förderung des fairen Handels ist sicherlich zu befürworten, wenn die Produkte den
qualitativen und wirtschaftlichen Vergleichsmaßstäben standhalten und eine Förderung unter
Beachtung der nationalen, europäischen und internationalen Normen möglich ist.
Frage 2:
Inwiefern unterstützen Sie bei der Beschaffung von Repräsentations - und Bewirtungsmitteln
(einschließlich größere Veranstaltungen mit Repräsentationscharakter) fair gehandelte
Produkte (Kaffee, Tee, Orangensaft)?
Frage 3:.
Im Falle der Bewirtung von Gästen durch Catering - Firmen besteht auch die Möglichkeit, auf
Getränke aus fairem Handel zu bestehen. Machen Sie von dieser Möglichkeit Gebrauch bzw.
werden Sie künftig darauf hinwirken?
Zu den Fragen 2 und 3:
Im Hinblick auf die bestehende Rechtslage ist eine Favorisierung von ökologisch und fair
gehandelten Produkten zu befürworten, wenn das Bestbieterprinzip erfüllt ist.
Im übrigen verweise ich auf die Beantwortung der Frage 1.
Frage 4:
Wieviel Kaffee, Tee und Orangensaft wurde von Ihrem Ressort seit 1997 jährlich angekauft,
wie viele Kosten wurden dafür aufgewendet und wie viel Prozent des Kaffee -, Tee - und
Orangensaftbezugs stammen aus fair gehandelter Produktion?
Zu Frage 4:
Das Bundesministerium für öffentliche Leistung und Sport wurde mit 1. April 2000 neu
eingerichtet. Laut den mir vorliegenden Rechnungen der Wirtschaftsstelle hat das
Bundesministerium für öffentliche Leistung und Sport von 1. April 2000 bis 18. Dezember
2000 Kaffee und Orangensaft im Wert von insgesamt S 6.362, -- angekauft.
Frage 5:
Werden Sie die gegenständliche Anfrage zum Anlass nehmen, die Beschaffungsstellen
nach geordneter Dienststellen Ihres Ressorts über das Angebot an fair gehandelten Produkten
zu informieren und diese Dienststellen zum vermehrten Ankauf solcher Produkte anweisen?
Wenn ja, welche Stellen und in welcher Form?
Frage 6:
Werden Sie sich - ähnlich wie die Stadt Wien sämtliche Einrichtungen Ihres Ressorts dazu
anregen, den Bedarf an Kaffee und Tee schrittweise auf Produkte aus fairem Handel (z.B. mit
Trans Fair - Siegel) umzustellen? Wenn ja, gilt dies auch als Kriterium bei öffentlichen
Ausschreibungen?
Zu den Fragen 5 und 6:
Ich habe die zuständigen Stellen meines Ministeriums bereits von der diesbezüglichen
Entschließung des Nationalrates vom 24.11.2000 informiert und ersucht, Möglichkeiten zu
prüfen, inwieweit im Rahmen der derzeitigen rechtlichen und budgetären Möglichkeiten die
Förderung des fairen Handels angemessen unterstützt werden kann.