1498/AB XXI.GP

Eingelangt am: 15.01.2001

 

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1492/J - NR/2000 betreffend Import von ausländi -

schen Fachkräften, die die Abgeordneten Dr. Helene Partik – Pablé und Kollegen am 15. Novem -

ber 2000 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

 

Ad 1.:

 

Durch Umsetzung einer breit angelegten IT - Initiative, die folgende Projektschwerpunkte um -

fasst:

1. „eLearning Akademie“; IT - Lehreraus - und - fortbildung

2. Ausweitung des Ausbildungsangebots für neue Arbeitsplätze mit modernen Technologien

3. Schaffung und Erweiterung von elektronisch unterstützten Bildungsinhalten und Aufbau ei -

    nes Bildungs - und Kulturportals im Internet

4. Digitalisierung des Wissens - und Kulturerbes

5. Schaffung von Wissenschafts - und Forschungsschwerpunktstandorten

6. IT Infrastruktur für alle Bildungseinrichtungen

7. Elektronisch unterstützte Verwaltung

8. Erwachsenenbildung

Der Projektschwerpunkt 2 ist besonders auf die Heranbildung von IT - Fachkräften zugeschnitten.

In allen allgemein - und berufsbildenden Schulformen haben IT - Schwerpunktprogramme begon -

nen. So werden allein an den HTLs im Juni 2001 ungefähr 1945 reine IT Technikexperten und

im Juni 2002 ungefähr 2300 IT - Experten abschließen, was eine Erhöhung um 20% im rein tech -

nischen Bereich bedeutet (siehe Beilage). Mit Schuljahresende 99/00 gab es 19.800 Absolventen

berufsbildender Schulen, die über ein qualifiziertes IT - Know How verfügen. 2003 werden es

rund 21.100 Absolventen sein.

 

An den Handelsakademien/Handelsschulen und Schulen für wirtschaftliche Berufe laufen jähr -

lich verstärkt IT - Programme an, die bald deutlich mehr Absolventen ergeben werden als derzeit.

 

An den Pädagogischen und Berufspädagogischen Akademien erhalten die Studierenden seit über

10 Jahren eine verpflichtende Grundinformation zu den Informationstechnologien sowie das An -

gebot, sich in Form eines „Zusätzlichen Fachgegenstandes“ bzw. eines ,,Akademielehrganges“

(nach AStG) weiter für den Einsatz der Informationstechnologien im Unterricht an Pflichtschu -

len zu qualifizieren.

 

Ad 2.:

 

Hiezu soll der Schwerpunktbereich 1 der IT - Initiative (siehe oben) mit vielen Projekten dienen.

Im Bereich der Lehreraus - und - fortbildung mit und auf elektronischen Medien besteht ein kla -

res Ziel des Aktionsplanes ,,eEurope“ (Feira, Portugal; Juni 2000), alle Lehrenden bis Ende 2002

in den Informationstechnologien für den Unterricht zu schulen. Dies gilt in übertragener Form in

Verbindung mit Forschungsagenden auch für den tertiären Bildungsbereich.

 

Folgende Maßnahmen sind geplant:

- Themenbereiche: IT - Schulformen, Übungsnetzwerke, Computertechnik - Werkstätte, 3D -

   CAD - Seminare, IT - HAK - Begleitung, Webdesign, Experten in der Berufsschule

   Veranstaltungen mit in Summe 600 Lehreinheiten.

- Lehrerfortbildung für IT - Industriezertifikate

   in Summe 700 Lehreinheiten für ECDL, MCP, CISCO, LINUX, SAP, IBM - Java.

- Online - Lehrerfortbildungskampagne ,,e-fit“ - Akademie

   Entwicklung gemeinsam mit IBM, INTEL, Bitmedia/Siemens etc.

- Akademielehrgänge (HTL/HAK/HLA/AHS)

   Geschätzt werden 15 Lehrgänge mit jeweils 100 Lehreinheiten (=1500 Lehreinheiten)

- Digital Office für ,,Entrepreneurship und Digital Business“ (Call - Centers)

   für 4 Zentren B2B, B2C, B2A, M - Commerce...

- Lehrerfortbildung für elektronisches Lernen an Abendschulen

- Kooperation ,,(Berufs)Bildungsserver“ in den Bundesländern

- elektronische Lehrerfortbildungsverwaltung

   Gesamtösterreichische elektronische Seminarverwaltung

- Weiterbildungslehrgänge für lehrendes Universitätspersonal

- Lehrerfortbildung für Notebook - Schulen

   Wünsche der Standorte werden aufgenommen.

- Lokale initiativen und Notwendigkeiten

   Projektvorschläge können gesammelt werden.

 

Die Direktionen der Pädagogischen und Berufspädagogischen Akademien wurden und werden

außerdem auf die Wichtigkeit der zusätzlichen Ausbildungsangebote in diesem Bereich hinge -

wiesen, allerdings sind die Akademien in der Gestaltung der Studienpläne - insbesondere außer -

halb der Diplomstudien - autonom und durch die budgetären Restriktionen gezwungen, ihre An -

gebote zu beschränken. Trotzdem werden von verschiedenen Akademien folgende einschlägige

Ausbildungen angeboten bzw. geplant:

Informationstechnologie

Multimedia Education

Netzwerkadministration.

Die Fort - und Weiterbildung in Informatik ist seit der Verankerung der informations - und kom -

munikationstechnischen Grundbildung in den Hauptschulen bzw. der Einführung dieses Pflicht -

gegenstandes in den Lehrplänen der AHS ständig einer der Schwerpunkte der Aktivitäten der

Pädagogischen Institute. Dazu werden auch beträchtliche Mittel eingesetzt

 

Im Universitätsbereich ist seit dem Wintersemester 2000/2001 an der Universität Wien (gemein -

sam mit der Technischen Universität Wien), der Universität Salzburg und der Universität Kla -

genfurt das neue Lehramtsstudium „Informatik (Informatikmanagement)“ eingerichtet. Im Rah -

men dieses Studiums werden die Studierenden nicht nur auf den Informatikunterricht an höheren

Schulen vorbereitet, sondern insbesondere auch befähigt, die Kolleginnen und Kollegen an der

Schule bei der Verwendung der modernen Informationstechnologien zu unterstützen.

 

Ad 3.:

 

Derartige Kontakte sind bei praktisch allen Projekten vorhanden. Durch die IT - Industrie -

zertifikate werden die Trainingsmethoden der IT - Spezialisten in der beruflichen Praxis direkt für

Schüler bzw. Studenten etc. nutzbar gemacht. Seit einem Jahr gibt es zunehmend gemeinsame

Entwicklungsprojekte im Rahmen der Public - Private - Partnership.

 

Bei der Gestaltung der Studienpläne an den Universitäten haben die Studienkommissionen die

Anforderungen (auch) der Wirtschaft in Form von Anhörungs - und Begutachtungsverfahren ab -

zufragen. Überdies haben den Studienkommissionen externe Vertreterinnen und Vertreter anzu -

gehören.

 

Ad 4.:

 

Notebook - PC - Einsatz wird es auf Wunsch der Schulstandorte zunehmend geben, wenn die Rah -

menbedingungen stimmen. Ein Pilotprojekt mit 35 Standorten und 59 Klassen (das umfasst 1600

Schüler) beginnt mit der Sammlung konkreter Erfahrungen. Das Notebook - Projekt ist eines von

ca. 100 Projekten, die derzeit im schulischen und universitären Bereich laufen oder begonnen

werden.

Ad 5.:

 

Das oben angeführte Schwerpunktprogramm ist für drei Jahre anberaumt und wird eine starke

Hebelwirkung auf IT - Aktivitäten im gesamten Bildungsbereich ausüben. Die Anzahl der Schul -

abgänger mit höher und hoch qualifizierten IT - Kenntnissen wird in den nächsten Jahren stark

ansteigen.

BMBWK, Abt. II/2, Techn. - gewerbl. Lehranstalten 00/01

SchülerInnen - Statistik (Bundesschulen)

 

 

Tabelle 9: Schülerinnen in letzten zwei Klassen nach

Fachrichtungen mit IT - Schwerpunkten (Höhere Lehranstalten)

 

 

 

 

HTL.f.B.

 

 

 

 

 

 

HTL   (5

-jähr.,AL)

(m.AL,KO)

 

 Kolleg

 

 Absolve.

 

Fachrichtung

vorl.Kl.

 l.Kl.

 vorl. Kl.

 l.Kl.

 vorl.Kl.

 l.Kl.

 2002

 2001

Elektronik

 988

 798

 159

153

98

34

1183

985

Elektrotechn.-IT

 0

0

65

54

0

0

62

54

EDV u.Org.

572

428

153

234

107

63

790

725

Medientechn.

0

0

0

0

36

33

34

33

Wirtsch.B - Inf.

176

118

0

0

76

30

239

148

 

1736

1344

377

441

317

160

2309

1945

 

zu erwart.Absolventen:     =Schül. in Abschlussklassen bzw. 95% der vorl. Klassen

 

 

 

Grafik konnte nicht gescannt werden!!!