151/AB XXI.GP
Auf die schriftliche Anfrage der Abgeordneten Dipl. - Ing. Schöggl und Kollegen vom 20. De -
zember 1999, Nr. 227/J, betreffend Forschungszentren ,,Lebensmittel", beehre ich mich Fol -
gendes mitzuteilen:
Zu den Fragen 1 und 4:
Einleitend darf festgehalten werden, dass F&E im Lebensmittelbereich in erster Linie im In -
teresse und daher in der Eigeninitiative der Unternehmen liegen muss. Erfolg in der Le -
bensmittelwirtschaft ist zunehmend auch an den Einsatz von High - Tech gebunden. Wettbe -
werbsfähigkeit ist im wachsendem Maße eine Frage der Technologie. Damit die kleinen und
mittleren österreichischen Unternehmen in Konkurrenz mit Unternehmen am internationalen
Markt bestehen können, wurde vom Forschungsförderungsfonds der gewerblichen Wirt -
schaft (FFF) gemeinsam mit einer Reihe von Kooperationspartnern 1998 die konzertierte
Aktion ,,Lebensmittelinitiative Österreich" gestartet. Gemeinsame Partner in dieser Aktion mit
dem FFF sind:
• die Fachverbände Nahrungs - und Genußmittelindustrie (FIAA) und Maschinen - und
Stahlbauindustrie (FMS);
• die Bundesministerien für wirtschaftliche Angelegenheiten und für Land - und Forst -
wirtschaft;
• das Wirtschaftsförderungsinstitut der Wirtschaftkammer Österreichs (WIFI) und
• das Büro für internationale Forschungs - und Technologiekooperation (BIT).
In der Ausrichtung der Forschungstätigkeit des Bundesministeriums für Land - und Forstwirt -
schaft steht vor allem die Steigerung der Qualität landwirtschaftlicher Rohstoffe im Vorder -
grund. Anforderungen von Seiten der Verarbeitung und Wünsche der Konsumenten fließen
dabei ein. Zur Verstärkung der bereits bestehenden Kooperationen (z.B. im Bereich Milch,
Wein usw.) erscheint eine Neustrukturierung derzeit nicht zwingend.
Zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit wurden seitens des Bundesministeriums für Land -
und Forstwirtschaft die sogenannten EUROFIT - Förderungen (vor dem EU - Beitritt) sowie
nach dem EU - Beitritt die Förderungen zur Verbesserung der Verarbeitungs - und Vermark -
tungsbedingungen landwirtschaftlicher Erzeugnisse (sogenannte ,,Sektorplanförderungen“)
eingeführt. Im Auftrag des Bundesministeriums für Land - und Forstwirtschaft wurden im
Rahmen von Forschungsprojekten in einzelnen Segmenten der ersten Verarbeitungsstufe
die notwendigen Anpassungen an die EU - Strukturen und das im EU - Bereich vorhandene
Qualitätsniveau untersucht und der sich daraus ergebende Anpassungsbedarf gezielt über
Förderungsmaßnahmen unterstützt. Diese Förderungsmaßnahmen werden einer laufenden
Evaluierung und Verbesserung unterzogen.
Zu Frage 2:
Der ,,Lebensmittelinitiative Österreich“ liegt im Vorfeld eine Untersuchung von Prof. Dipl. - Ing.
Dr. Peter Czedik - Eysenberg zu Grunde, in der mittels Umfragen in Unternehmen der Le -
bensmittelverarbeitung und Forschungsinstitutionen der Universitäten als auch im Bereich
der Forschungseinrichtungen des Bundesministeriums für Land - und Forstwirtschaft der
notwendige Forschungsbedarf und das Forschungsangebot erhoben wurde. Dabei hat sich
gezeigt, dass sowohl der vor - als auch der nachgelagerte Bereich der Lebensmittelerzeu -
gung von Bedeutung ist.
Im Übrigen darf auf die Beantwortungen der an den Bundesminister für wirtschaftliche An -
gelegenheiten und an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr gerichteten schrift -
lichen parlamentarischen Anfragen Nr. 223/J
und 226/J verwiesen werden.
Zu Frage 3:
Die Forschungstätigkeit der in diesem Bereich tätigen Dienststellen des Bundesministeriums
für Land - und Forstwirtschaft konzentriert sich auf die Qualitätssicherung der landwirtschaftli -
chen Rohstoffe und damit auch der Ausgangsprodukte für die verarbeitende Industrie. Diese
Forschungseinrichtungen stehen grundsätzlich - abhängig von Kapazität und Ausstattung -
auch privaten Unternehmen für Auftragsforschung zur Verfügung. Dieses Angebot wird auch
in Anspruch genommen.
Im Zuge der Umstrukturierung der landwirtschaftlichen Bundesanstalten und Bundesämter in
Geschäftsfelder kommt dem Lebensmittelbereich eine besondere Bedeutung zu. In der Aus -
arbeitung des Forschungsrahmenplans 2000 bis 2005 ist ein wesentlicher Bereich die Qua -
litätsverbesserung, Produktsicherheit und die verstärkte Kooperation in Richtung Marktnähe.
Bezüglich der Maßnahmen zur Förderung der Marktnähe der Forschungsinstitute an den
Universitäten darf ich auf die Anfragebeantwortung der an den Bundesminister für Wissen -
schaft und Verkehr gerichteten schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 226/J verweisen.
Zu Frage 5:
Die Forschungseinrichtungen des Bundesministeriums für Land - und Forstwirtschaft sind
nachgeordnete Dienststellen des Ressorts, die mit Personal - und Sachaufwand budgetiert
sind und keine Förderungen des Bundes erhalten. Im Übrigen darf auf obige Ausführungen
(insbesondere zur ,,Lebensmittelinitiative Österreich“) verwiesen werden.