1575/AB XXI.GP
Eingelangt am:24.01.2001
Bundesministerium für
Bildung, Wissenschaft
und Kultur
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr.1565/J - NR/2000 betreffend Berufsschulunter -
richt ohne Lehrpläne, die die Abgeordneten DDr. Erwin Niederwieser, Genossinnen und
Genossen am 24. November 2000 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Ad 1.:
Der Berufsschulunterricht findet auf Basis von Lehrplänen statt, die derzeit allerdings nur
schulversuchsweise gelten. Die Verlautbarung der Verordnung konnte aufgrund eines Begeh -
rens auf Verhandlungen in einem Konsultationsgremium im Vorfeld der Verhandlungen zum
Finanzausgleich bisher nicht erfolgen.
Ad 2.:
Die Erstellung des beschlussreifen Entwurfes der Lehrpläne erfolgte unter weitestgehender
Berücksichtigung der im Zuge des Begutachtungsverfahrens eingelangten Stellungnahmen.
Ad 3.:
Wie bereits dargestellt, ist der Unterricht für die Lehrlinge ausreichend gesichert und erfolgt,
wie in verschiedenen anderen Fällen in der Vergangenheit, bei welchen für die Verordnungen
über neue Lehrberufe seitens des damaligen Bundesministeriums für Arbeit, Gesundheit und
Soziales erst Mitte August das damals erforderliche Einvernehmen hergestellt wurde und
daher ein Lehrplan in extrem kurzer Zeit in Kraft gesetzt werden musste, schulversuchsweise.
Der Unterricht findet daher statt und das Bundesland Niederösterreich, welches das Konsulta -
tionsverfahren begehrt hatte, trägt damit die Kosten für den laufenden Unterricht bereits,
unbeschadet dessen, dass nach Meinung des Bundes keine Mehrkosten anfallen. Im gegen -
ständlichen Fall handelt es sich jedoch um eine grundsätzliche Frage, welche Kosten seitens
der Länder geltend gemacht werden können. Da für die Lehrlinge keine Beeinträchtigung
ihres Bildungsangebotes vorliegt, besteht entgegen der Andeutung in Ihrer Fragestellung kein
Zeitdruck.
Ad 4.:
Die Kundmachung der Lehrplanverordnung kann erfolgen, wenn das Verlangen auf Ver -
handlungen im Konsultationsverfahren zurückgezogen und gegenüber dem beschlussreifen
Entwurf Bedenkenfreiheit erklärt wurde oder Verhandlungen stattgefunden haben.