1836/AB XXI.GP

Eingelangt am:30.03.2001

 

VERKEHR INNOVATION

UND TECHNOLOGIE

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1843/J - NR/2001, betreffend Ausbau der

Westbahn, die die Abgeordneten DI Dr. Keppelmüller und Genossinnen am 1. Februar

2001 an mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:

 

Zum Motiventeil und zu den Fragen 1, 2,3 und 4:

Weshalb sind die Vorbereitungsarbeiten zum Ausbau der Westbahn zwischen

Wels und Salzburg zum Stillstand gekommen?

Wann ist mit der Aufnahme der Bautätigkeit, insbesondere im Bereich des

Bezirks Vöcklabruck, tatsächlich zu rechnen?

Wie wird der genaue Streckenverlauf, insbesondere im Bezirk Vöcklabruick,

tatsächlich aussehen?

Wann ist mit der Fertigstellung der Strecke Wels - Salzburg zu rechnen?

 

Antwort:

Einleitend darf ich festhalten, dass der Streckenabschnitt zwischen Wels und

Salzburg hinsichtlich der geplanten Ausbaumaßnahmen in getrennt von einander zu

betrachtende Bereiche zu unterteilen ist.

 

Wels - Schwanenstadt

In diesem Streckenabschnitt wurden seit dem Jahr 1990 bereits mehrere

Ausbaumaßnahmen durch die Österreichischen Bundesbahnen und die Eisenbahn -

Hochleistungsstrecken AG realisiert (Z.B. Umfahrung Lambach - Inbetriebnahme

Jänner 1995, Neubau zwischen Breitenschützing und Schwanenstadt -

Inbetriebnahme Juni1997). Der Bereich zwischen Lambach und Breitenschützing

wurde im Jahr 1999 der Eisenbahn - Hochleistungsstrecken AG zur Planung und zur

Durchführung von Ausbaumaßnahmen übertragen.

 

Schwanenstadt - Salzburg

Im Jahr 1990 wurde die Eisenbahn-Hochleistungsstrecken AG mit der Planung einer

Hochleistungstrecke in diesem Abschnitt beauftragt. In den Jahren 1991 bis 1993

wurde von der Eisenbahn - Hochleistungsstrecken AG ein Konfliktzonenerfassung und

eine erste Korridorauswahl vorgenommen.

 

Auf Grund geänderter Zielsetzungsdaten der Österreichischen Bundesbahnen und

der bestehenden Auffassungsunterschiede der Bundesländer Oberösterreich und

Salzburg wurde die Verkehrsstudie „Donaukorridor‘ über die langfristige Entwicklung

des Güterverkehrs zwischen Österreich und Deutschland in Auftrag gegeben. Die

Arbeiten wurden im Jahr 1998 mit der Empfehlung beendet, im österreichischen Netz

die Planung einer Neubaustrecke im gegenständlichen Abschnitt fortzusetzen.

 

Bezugnehmend auf das Ergebnis dieser Untersuchung wurden von der Eisenbahn -

Hochleistungsstrecken AG mögliche Trassenvarianten ausgearbeitet und im Jahr

1999 den betroffenen Gemeinden vorgestellt. In diesem Zusammenhang wurde auch

vereinbart, die weitere Diskussion in gesonderten Regional -  und Gemeindeforen zu

führen, um eine umfassende Information der ansässigen Wohnbevölkerung zu

gewährleisten.

 

Parallel dazu wurde eine Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretern meines Ressorts,

der Länder, der Gemeinden, der Österreichischen Bundesbahnen und der

Eisenbahn - Hochleistungsstrecken AG mit dem Ziel eingerichtet, die als Grundlage

für die weiteren Planungsschritte erforderlichen Rahmenbedingungen zu klären bzw.

festzulegen. In dieser Arbeitsgruppe wurde vereinbart, die Notwendigkeit, die

Zweckmäßigkeit sowie die Sinnhaftigkeit des viergleisigen Ausbaues der Westbahn

zwischen Schwanenstadt und Salzburg und damit die Planungsgrundsätze bzw. die

Planungsvorgaben anhand eines abgestimmten Fragenkataloges umfassend und

schlüssig zu begründen.

 

Mit der Beantwortung dieses Fragenkataloges wurde eine Gruppe international

anerkannter Experten beauftragt, wobei die erarbeiteten Antworten sowie die

Empfehlungen dieser Expertengruppe letztendlich als konkrete

Entscheidungsgrundlagen, d. h. auch für die künftige Trassenführung, die

Fortsetzung des Planungsprozesses, die Durchführung der

Umweltverträglichkeitsprüfung sowie der erforderlichen Genehmigungsverfahren,

herangezogen werden sollen. Der Endbericht der Expertengruppe soll im 2. Quartal

des heurigen Jahres vorgelegt werden

 

Zu Frage 5:

Wird es zu einer Attraktivierung der Bahnhöfe im Streckenabschnitt Wels  -

Salzburg kommen?

 

Antwort:

Derzeit wird von den Österreichischen Bundesbahnen eine Sanierung der

Bestandsstrecke zwischen Attnang - Puchheim und Salzburg durchgeführt, in deren

Rahmen vordringlich Langsamfahrstellen beseitigt und Eisenbahnkreuzungen durch

Unter - bzw. Überführungen ersetzt werden sollen. Die Arbeiten wurden im Jahr 1997

begonnen und sollen voraussichtlich im Jahr 2006 abgeschlossen werden.

 

Desweiteren ist seitens der Österreichischen Bundesbahnen beabsichtigt, die in

diesem Streckenabschnitt befindlichen Bahnhöfe und Haltestellen - soweit diese

nicht bereits entsprechend umgebaut wurden (z.B. Gunskirchen, Lambach,

Breitenschützing, Vöcklabruck) - zukunftsorientiert zu adaptieren.

 

Zu Frage 6:

Ist neben der Attraktivierung des Fernverkehrs auch eine Beschleunigung des

Nahverkehrs durch die Ausbaumaßnahmen zu erwarten?

Antwort:

Im Rahmen des Projektes „Nahverkehrs - Infrastruktur - Programm Salzburg (NAVIS)“

wird derzeit seitens der Österreichischen Bundesbahnen auf Grundlage eines im

August 1998 zwischen meinem Ressort, dem Land Salzburg, der Stadtgemeinde

Salzburg, der Schieneninfrastrukturfinanzierungs - Gesellschaft mbH. und den

Österreichischen Bundesbahnen abgeschlossenen ü bereinkommens über die

Infrastrukturplanung „Regionaler Schienenverkehr Salzburg Hbf - Golling/Abtenau,

Salzburg Hbf - Straßwalchen“, die Planung für einen nahverkehrsgerechten Ausbau

dieser Eisenbahnstreckenabschnitte durchgeführt.

 

Die Planung für den nahverkehrsgerechten Ausbau des

Eisenbahnstreckenabschnittes Salzburg Hbf - Straßwalchen im Hinblick auf eine

Attraktivierung und Beschleunigung des Personennah - und Regionalverkehrs ist

zwangsläufig aber auch von den auf Grundlage der Empfehlungen der

Expertengruppe zu treffenden Entscheidungen über die geplante Errichtung einer

Hochleistungsstrecke zwischen Attnang - Puchheim und Salzburg abhängig zu

machen.