188/AB XXI.GP

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 179/J - NR/1999 betreffend Projekt „Von der

Notwendigkeit des Überflüssigen“, die die Abgeordneten Dr. BRINEK und Kollegen am

15. Dezember 1999 an meinen Amtsvorgänger gerichtet haben, beehre ich mich aufgrund der

mir vorgelegten Unterlagen wie folgt zu beantworten:

 

 

Zu Frage 1:

 

Die korrekt wiedergegebenen Herstellungskosten beziehen sich nicht auf eine Einladung für

eine Veranstaltung, sondern auf einen als Sammelfolder gestaltete Ankündigung für die ge -

samte, sich fast über ein Jahr erstreckende Veranstaltungsreihe. Damit beziehen sich die

Kosten auf sechs verschiedene Veranstaltungen in sechs verschiedenen Städten und können

somit durchaus als gerechtfertigt angesehen werden.

 

Zu Frage 2:

 

Die sechsteilige Veranstaltungsreihe hat den Anspruch, möglichst aufschlussreiche und

interessante Einblicke in die unterschiedlichen Aspekte und Ansätze sozialwissenschaftlichen

Denkens anzubieten. Dafür konnten hochkarätige, international renommierte Wissenschaf -

ter/innen gewonnen werden, die einerseits die Entwicklungen der und in den Sozialwissen -

schaften analysieren (Wallerstein, Burke, Latour) und andererseits bestimmte Aspekte der

Demokratieentwicklung (Weiler, Benhabib) oder der Arbeitsgesellschaft (Kocka) vorstellen,

die geeignet erscheinen, zu einer vertieften Auseinandersetzung mit diesen komplexen The -

men anzuregen. Die zentralen Themen, die mit dieser Reihe zur Diskussion gestellt werden,

sind auch die relevanten Themen des internationalen Diskurses in den und um die Sozialwis -

senschaften.

 

Zu Frage3:

 

Um die Aufmerksamkeit für eine Vortragsreihe über ein Jahr zu halten, bedarf es einer kreati -

ven und außergewöhnlichen Gestaltung des Ankündigungsmediums, die in der Regel nicht

kostengünstiger hergestellt werden kann, wie im Übrigen auch die eingeholten Anbote bele -

gen. Die Investition hat sich durchaus gelohnt, wenn man den überwiegend äußerst positiven

Rückmeldungen - u.a. auch vom Direktor der Politischen Akademie der ÖVP - Glauben

schenken darf.

 

Zuz Frage 4:

 

Die Versendung wurde bislang an ca. 1500 Einrichtungen und Personen in ganz Österreich in

Form der Massenaussendung, also kostengünstiger als der normale Posttarif für größerforma -

tige Briefe, vorgenommen.

 

Zu Frage 5:

 

Beim derzeitigen Stand kann gesagt werden, dass für die Vorträge selbst (Reise -, Aufenthalts

und Honorarkosten der Vortragenden; allfällige technische Ausstattungs -, Organisations - und

Übersetzungskosten) pro Veranstaltung S 30.000,-- bis S 50.000,-- veranschlagt werden müs -

sen. Dazu kommen noch Ausgaben für den Druck, Versand und begleitende Maßnahmen bis

zu einer maximalen Höhe von S 250.000,-- für die gesamte Veranstaltungsreihe.

Zu Frage 6:

 

Auch bei diesem Vorhaben wurden selbstverständlich die Budgetgrundsätze beachtet. Es

schadet dem Ansehen Österreichs keineswegs, wenn das Wissenschaftsressort in der Lage ist,

eine - auch am internationalen Stand gemessene - beachtliche Vortragsreihe zu einem Wis -

senschaftsbereich zu organisieren, der eher zu den finanzielle vernachlässigten Segmenten der

staatlichen Förderung zu zählen ist und damit auch auf die Notwendigkeit einer permanenten

und kritischen Reflexion über den Zustand und die Perspektiven unserer Gesellschaft auf -

merksam macht.

 

Zu Frage 7:

 

Natürlich wurden und werden die Sparvorgaben des Bundesministers für Finanzen berück -

sichtigt. Auch das Budget 1999 wurde unter den gegebenen Auflagen der Sparsamkeit erstellt

und die fünfprozentige Bindung wurde ebenfalls eingehalten. Es obliegt jedoch dem Ressort

Schwerpunktsetzungen vorzunehmen.