1905/AB XXI.GP

Eingelangt am:12.04.2001

 

Bundesministerium für

Bildung, Wissenschaft

und Kultur

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1884/J - NR/2001 betreffend Privatstiftung Leopold,

die die Abgeordneten Dr. Eva Glawischnig, Freundinnen und Freunde am 12. Februar 2001 an mich

richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

Ad 1.:

Von einem „operativ ausgeglichenen Budgetvollzug“ wurde weder im Jahr 1994, als das

Bundesgesetz zur Finanzierung des Erwerbs der !Sammlung Leopold" beschlossen wurde,

ausgegangen, noch ist dieser heute denkbar. Von einer grundsätzlichen Änderung der Prämissen

kann sohin nicht gesprochen werden.

 

Ad 2.:

Neben diesen für das „Start - Jahr“ einmaligen Bedingungen ist auch festzuhalten, dass im erwähnten

Bundesgesetz jährlich 600.000 Besucher angenommen wurden. Nach den jüngsten Rückgängen der

Besucherzahlen in den in - und ausländischen Museen hat die kaufmännische Direktion der

Leopold - Museum - Privatstiftung, auch gestützt auf ein Gutachten, darauf hingewiesen, dass in

einem Volljahr maximal die Hälfte an Besuchern zu erwarten ist, somit im Halbjahr

September 2001 bis März 2002 etwa 150.000 Besucher.

 

Ad 3 + 4.:

Die Leopold - Museum - Privatstiftung hat auf der Ausgabenseite des Museums eine schlanke Struktur

insbesondere im Personalbereich beschlossen, sodass die geschätzten Ausgaben merklich unter den

im Jahr 1994 angegebenen Beträgen liegen werden.

Ad 5.:

Für das Kalenderjahr 2001 sieht der Bundesvoranschlag 34,600.000,-- S für die

Leopold - Museum - Privatstiftung vor. Für die Folgejahre kann eine Konkretisierung erst stattfinden,

wenn die ersten Betriebserfahrungen vorliegen, somit etwa im Winter/Frühjahr 2002.

 

Ad 6.:

Der Erwerb der Sammlung Leopold wurde und wird durch die Republik Österreich und die

Oesterreichische Nationalbank finanziert. Sie unterliegt den österreichischen Gesetzen, und der

Stiftungsvorstand hat für die Erfüllung des Stiftungszweckes zu sorgen und die Bestimmungen der

Stiftungserklärung einzuhalten. Restitutionsforderungen müssen, gutachterlich festgestellt,

objektiviert und überprüft werden. Die Leopold - Museum - Privatstiftung investiert seit Jahren in die

Provenienzforschung, wobei vorrangig Kunstwerke mit großem Wert von Kunsthistorikern

untersucht werden. Im Frühjahr 2001 soll der gesamte Sammlungsbestand mit den bis dahin

vorhandenen Provenienzdaten über das Internet veröffentlicht werden.