192/AB XXI.GP
Die schriftlichen parlamentarischen Anfragen Nr. 154/J - NR/1999 und Nr. 218/J - NR/1999
betreffend Technologiepolitik, die die Abgeordneten Dipl. - Ing. SCHÖGGL und Kollegen am
14. bzw. 17. Dezember 1999 an meinen Amtsvorgänger gerichtet haben, beehre ich mich
aufgrund der mir vorgelegten Unterlagen wie folgt zu beantworten:
Zu Frage 1:
Im Jahr 1999 wurden im Wege der Auftragsforschung folgende Forschungsprogramme
realisiert:
• Fremdenfeindlichkeit (auslaufend)
• Cultural Studies;
• Universitäten forschen für die Gesellschaft: „Friedenssicherung und Vermeidung von
Gewalt“ (Ausschreibung)
• Kulturlandschaftsforschung II
• Erdbeobachtung
•
Bund/Bundesländerkooperation in der Rohstoff- und Energieforschung
Im Bereich der Technologieförderung wurden folgende Programme realisiert:
• Hauptphase des Kompetenzzentrenprogramms K plus
(Ausschreibung und Auswahlverfahren; Genehmigung am 12. Jänner 2000)
• Start Verkehrstechnologie - Impulsprogramms MOVE
• Start des Impulsprogramms Nachhaltig Wirtschaften
• Zweite Ausschreibung im Rahmen der FH - Impulsaktion
Die Laufzeit dieser Programme ist mittelfristig, im Zeithorizont zwischen 3 - 7 Jahren.
Die Finanzierung der Programme ist über die gesamte Laufzeit gesichert.
Zu Frage 2:
Die Forschungsförderungsprogramme im Bundesbereich sind namentlich in der vom Bundes -
ministerium für Wissenschaft und Verkehr herausgegebenen Publikation „Forschungs -
finanzierungs - Aktionen 1999/2000“ aufgelistet. Die Publikation ist über die Homepage des
Bundesministeriums für Wissenschaft und Verkehr auch als pdf - Dokument elektronisch ab -
rufbar. Im Bereich des Ressorts werden diese Programme im Rahmen folgender Finanzierungs -
linien abgewickelt:
• Auftragsforschung und Expertengutachten (siehe Antwort zu Frage 1).
• Innovations - und Technologiefonds
• Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
• Technologie - Impulse - Gesellschaft
• Fachhochschul - Impulsaktion
Zu Frage 3:
Der Zugang für Förderungswerber in den vom Bundesministerium für Wissenschaft und Ver -
kehr direkt oder indirekt finanzierten
Programmen ist jeweils nach Art, Umfang und Organi -
sation des Programms und darüberhinaus im Einzelfall so einfach gehalten, wie es der Um-
gang mit öffentlichen Geldern gestattet. Dabei wird verstärkt von der Möglichkeit Gebrauch
gemacht, den Förderungswerbern alle notwendigen Unterlagen online über die Hompages des
Ressorts und/oder der jeweils abwickelnden Förderstelle zur Verfügung zu stellen. Darüber
hinaus hat das Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr eine Studie in Auftrag
gegeben, in der diese Frage untersucht wird. Erste Ergebnisse zeigen, dass insbesonders im
Vergleich zu den EU - Forschungsprogrammen der Zugang für die Förderungswerber in
Österreich erheblich einfacher ist.
Zu Frage 4:
Die jährlich erscheinende Publikation „Forschungsfinanzierungs - Aktionen und Forschungs -
förderungen“ (aktuell 1999/2000), die vom Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr
herausgegeben wird, listet die Förderungsprogramme, Förderungspreise und Stipendien des
Bundes, der Bundesländer, der Wissenschaft, der Wirtschaft und sonstiger Einrichtungen mit
den für eine Einreichung wichtigsten Informationen auf. Darüber hinausgehende Förder -
richtlinien sind im Bedarfsfall bei den jeweiligen Stellen erhältlich. Die Publikation ist über
die Homepage des Ressorts auch als pdf - Dokument elektronisch abrufbar.
Zu Frage 5:
Siehe Antwort zu Frage 4. Darüber hinaus stellt das Bundesministerium für Wissenschaft und
Verkehr so weit wie möglich die entsprechenden Wegweiser auf elektronischem Weg über die
Homepage des Ressort zur Verfügung.
Zu Frage 6:
Die Beantwortung ist den angeschlossenen
Übersichten zu entnehmen (Beilagen 1 und 2).
Zu Frage 7:
Im Bereich des Bundesministeriums für Wissenschaft und Verkehr wurden aus Mitteln der
Auftragsforschung im Jahr 1999 insgesamt 72 Projekte in Bund/Bundesländer - Kooperation
vor allem im Bereich der Umwelt -, Nachhaltigkeits -, Rohstoff - und Energieforschung durch -
geführt. Darüberhinaus erfolgen bei den bisher 10 genehmigten K plus - Kompetenzzentren
Kofinanzierungen durch die Bundesländer.
Zu Frage 8:
Die nach Umfang größten Forschungsförderungsprogramme im Bereich des Bundes -
ministeriums für Wissenschaft und Verkehr (FWF - Einzelprojekte, FWF - Spezialforschungs -
bereiche, Schrödinger -, Bühler -, Firnberg -, Meitner - Stipendienprogramme) werden vom
Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung verwaltet. Die Verwaltungskosten
werden im jeweiligen Jahresbericht des Fonds ausgewiesen. Beim ITF betragen die Ver -
waltungskosten auf Grund von Beauftragungsverträgen mit dem ERP - Fonds bzw. FFF
pauschal 2% der zugewiesenen Fördermittel. Die Verwaltungskosten der FH - Impulsaktion
belaufen sich auf Grund eines Beauftragungsvertrages mit dem FFF wegen des höheren
Prüfaufwandes auf 3,5% der zugesagten Fördermittel. Die Durchführung des
Kompetenzzentrenprogramms K plus wird seit 1999 von der TIG wahrgenommen. Der
Geschäftsbericht 1999 wird Mitte des Jahres erscheinen.
Zu Frage 9:
Eine Untersuchung über den Aufwand für Projekteinreichungen bei den einzelnen nationalen
bzw. internationalen Förderstellen ist auf Grund der Heterogenität der Projektwerber (Einzel -
personen, Universitätsinstitute,
Akademieinstitute, private gemeinnützige Institute von
Trägerorganisationen bzw. selbstständige vereinsrechtliche Institute, Großunternehmen,
KMU), der Förderungsprogramme (siehe Antwort zu Frage 4), der Art (monodisziplinäres
oder interdisziplinäres Projekt) und des jeweiligen Umfangs des beantragten Projektes
(Einzeleinreichung eines Forschers bzw. einer Forscherin, Arbeitsgruppe innerhalb eines
Instituts, Kooperationsprojekt verschiedener Einrichtungen auf nationaler Ebene, EU - Projekt
im Rahmenprogramm, sonstiges internationales Kooperationsprojekt der angewandten
Forschung, z.B. EUREKA, internationales Kooperationsprojekt der Grundlagenforschung)
nicht aussagekräftig.
Zu Frage 10:
Im Bereich der vom Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr finanzierten For -
schungsförderung erfolgt die Beratung durch die jeweiligen dafür vorgesehenen Ein -
richtungen (z.B. FWF, ÖAW, TIG), wobei das Bundesministerium für Wissenschaft und
Verkehr als Aufsichtsbehörde auf eine möglichst effiziente und kompetente Beratung hin -
wirkt. Hinsichtlich der Teilnahme am europäischen Forschungsrahmenprogramm wird eine
entsprechende Beratung vom BIT wahrgenommen.
Zu Frage 11:
Im Bereich des Bundesministeriums für Wissenschaft und Verkehr werden Unternehmen als
direkte Förderungsempfänger im Rahmen des ITF gefördert. Die Verteilung der geförderten
Unternehmen nach Branchen und Unternehmensgröße ist dem ITF - Jahresbericht gemäß ITF -
Gesetz § 5 Abs. 2 Z. 3 zu entnehmen.
Zu Frage 12.
Die Möglichkeiten zur Stimulierung des Technologietransfers und der Förderung von KMUs
ressortieren hauptsächlich zum
Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten. Das
Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr ist jedoch bemüht, den Zugang zu den
Förderprogrammen so einfach zu halten, dass die Möglichkeit zur Teilnahme allen Inter -
essenten gleichermaßen offen steht.
Beilagen
Beilage 1
|
|
Projekte |
A - Beteiligungen |
A - Koordinatoren* |
Organisations - anzahlen |
Mittel an Österreich |
||||
|
|
EU - weit |
mit. A-Beteiligung |
Anzahl |
Anzahl |
Anteil |
||||
|
Aktionslinie |
Programmgruppe |
a) |
b) |
c) |
d) |
e) |
f) |
g) |
in 1000 ECU |
|
1 AL |
IKT |
3.067 |
291 |
9,5% |
440 |
60 |
2,0% |
272 |
61.512 |
|
|
IMT |
2.787 |
301 |
10,8% |
395 |
49 |
1,8% |
277 |
34.387 |
|
|
BIO |
2.074 |
257 |
12,4% |
338 |
40 |
1,9% |
205 |
24.294 |
|
|
Umwelt |
938 |
92 |
9,8% |
110 |
17 |
1,8% |
57 |
10.841 |
|
|
ENERGIE |
1.758 |
225 |
12 8% |
284 |
47 |
2,7% |
149 |
30.424 |
|
|
Verkehr |
322 |
48 |
14,9% |
80 |
12 |
3,7% |
46 |
6.060 |
|
|
TSER |
160 |
31 |
19,4% |
35 |
4 |
2,5% |
24 |
2.096 |
|
2.AL |
INCO |
850 |
48 |
5,6% |
55 |
15 |
1,8% |
41 |
3.102 |
|
3.AL |
INNOVATION |
564 |
24 |
4,3% |
46 |
13 |
2,3% |
30 |
5.877 |
|
4.AL |
TMR |
4.063 |
127 |
3,1% |
140 |
13 |
1,5% |
13 |
14.033 |
Gesamt 4.RP |
16.583 |
1444 |
8,7% |
1.923 |
270 |
2,0% |
1.009 |
192.627 |
|
|
|
|||||||||
|
1.AL |
TELEMATIK |
731 |
89 |
12,2% |
173 |
12 |
1,6% |
133 |
17.905 |
|
|
ACTS |
279 |
23 |
8,2% |
33 |
5 |
1,8% |
27 |
6.648 |
|
|
ESPRIT |
2057 |
179 |
8,7% |
234 |
43 |
2,1% |
147 |
36.959 |
|
|
BRITE EURAM |
2324 |
242 |
10,4% |
324 |
44 |
1,9% |
226 |
30.366 |
|
|
SMT |
463 |
59 |
12,7% |
71 |
5 |
1,1% |
62 |
4.021 |
|
|
UMWELT |
799 |
88 |
11,0% |
105 |
17 |
2,1% |
67 |
9.928 |
|
|
MAST |
139 |
4 |
2,9% |
5 |
0 |
0,0% |
4 |
913 |
|
|
BIOMED |
686 |
104 |
15,2% |
136 |
11 |
1,6% |
80 |
5.856 |
|
|
BIOTECH |
506 |
46 |
9,1% |
62 |
9 |
1,8% |
41 |
7.496 |
|
|
FAIR |
882 |
107 |
12,1% |
140 |
20 |
2,3% |
107 |
10.942 |
|
|
JOULE |
588 |
74 |
12,6% |
109 |
17 |
2,9% |
71 |
10.739 |
|
|
THERMIE A |
474 |
51 |
10,8% |
68 |
15 |
3,2% |
58 |
16.096 |
|
|
THERMIE B |
498 |
83 |
16,7% |
89 |
13 |
2,6% |
33 |
2.143 |
|
|
Nukleare Sicherheit |
198 |
17 |
8,6% |
18 |
2 |
1,0% |
10 |
1.446 |
|
|
VERKEHR |
322 |
48 |
14,9% |
80 |
12 |
3,7% |
46 |
6.060 |
|
|
TSER |
160 |
31 |
19,4% |
35 |
4 |
2,5% |
24 |
2.096 |
|
2.AL |
INCO A2 |
465 |
32 |
6,9% |
36 |
8 |
1,7% |
31 |
1.258 |
|
|
INCO - DC |
385 |
16 |
4,2% |
19 |
7 |
1,8% |
17 |
1.844 |
|
3. AL |
INNOVATION |
564 |
24 |
4,3% |
46 |
13 |
2,3% |
30 |
5.877 |
|
4.AL |
TMR - RTG |
3.173 |
80 |
2,5% |
81 |
0 |
- |
47 |
3.047 |
|
|
TMR - NW |
241 |
41 |
17,0% |
53 |
7 |
2,9% |
42 |
9.810 |
|
|
TMR - AM |
483 |
5 |
1,0% |
5 |
5 |
1,0% |
5 |
338 |
|
|
TMR - LSF |
166 |
1 |
0,6% |
1 |
1 |
0,6% |
1 |
838 |
Gesamt 4.RP |
16.583 |
1.444 |
8,7% |
1.923 |
270 |
2.0% |
1.009 |
192.627 |
|
|
|
|||||||||
|
*Bei der Berechnung des Anteils der Koordinatoren (Spalte 1) wurde |
|||||||||
|
innerhalb der 4. AL die Angaben für RTG (Research Training Grants) nicht berücksichtigt! |
|||||||||
|
4. AL ohne RTG |
890 |
47 |
5,3% |
59 |
13 |
1,5% |
|
10.986 |
|
a) alle erfolgreichen Projekte innerhalb des 4. Rahmenprogrammes
b) erfolgreiche Projekte mit mindestens einem österr. Teilnehmer
c) [b) von a) in %]: Österr. Teilnehmer sind in % aller erfolgreichen Projekte vertreten
d) Anzahl der österreichischen Beteiligungen
e) Anzahl der von österreichischen Organisationen koordinierten Projekte
f) [e) von a) in %]: Österr. Organisationen koordinieren % aller erfolgreichen Projekte
g) Anzahl der österr. Akteure auf Basis von Organsationseinheiten ("Gesamt" ergibt sich nicht als Summe!!)
Datenquelle: BIT
Diese Statistik inkludiert alle Beteiligungsformen Stand: 4.RP September 1999
Beilage 2 konnte nicht gescannt werden