1977/AB XXI.GP
Eingelangt am: 23.04.2001
BUNDESMINISTERIUM
FÜR SOZIALE SICHERHEIT UND GENERATIONEN
Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische Anfrage der
Abgeordneten Mag.a Barbara Prammer und GenossInnen betreffend Männer -
abteilung im Frauenministerium, Nr. 1997/J, wie folgt:
Fragen 1 und 2:
Eine moderne und emanzipatorische Politik muss sich der Geschlechterthematik,
der Rollen von Frauen und Männern in der Gesellschaft sowie ihrem Verhältnis
zueinander annehmen. Veränderungen im Rollenverständnis eines Geschlechts
bringen zugleich neue Anforderungen auch an das andere Geschlecht. Es treten
zunehmend Männer an die Männerberatungsstellen heran bzw. organisieren sich in
Vereinen, um ihre Probleme zu Gehör zu bringen. Verantwortungsvolle Politik muss
diesen Bedürfnissen Rechnung tragen. Deshalb wurde im Bundesministerium für
Soziale Sicherheit und Generationen eine männerpolitische Grundsatzabteilung
eingerichtet.
Frage 3:
Die Betrauung mit der provisorischen Leitung dieser Abteilung erfolgte im Zuge der
Änderung der Geschäftseinteilung des Bundesministeriums für soziale Sicherheit
und Generationen.
Frage 4:
Die Ausschreibung wird nach dem Vorliegen der Bewertung dieser Abteilungsleiter -
funktion erfolgen.
Frage 5:
Gemäß § 141 Abs. 1 des Beamten - Dienstrechtsgesetzes 1979 bzw. § 68 Abs. 1 des
Vertragsbedienstetengesetzes 1948 sind nur Arbeitsplätze der Funktionsgruppen 7
bis 9 der Verwendungsgruppe A1 bzw. der Bewertungsgruppen v1/5 bis v1/7 zeitlich
befristet für einen Zeitraum von fünf Jahren zu besetzen. Da die Funktion der Lei -
tung der Abteilung VI/6 jedenfalls niedriger zu bewerten ist, wird die Betrauung auch
nicht zeitlich begrenzt erfolgen.
Frage 6:
Die Anforderung an die Leitung der „Männerpolitischen Grundsatzabteilung“ ist,
da die Gründung der Abteilung die notwendig gewordene Ergänzung der Ge -
schlechter - und Emanzipationspolitik darstellt, zum einen die grundsatzorientierte
wissenschaftliche Ausbildung, welche eine ganzheitliche Betrachtungsweise ein -
schließt. Zum anderen ist auch die praktische Erfahrung im grundsatzpolitischen und
organisatorischen Bereich sowie soziale Kompetenz erforderlich. Dazu kommen die
allgemeinen Anforderungen, die an die Leitung einer Abteilung gestellt werden, wie
Entscheidungsfähigkeit, besondere Eignung zur Menschenführung, Teamfähigkeit
etc.
Frage 7:
Der Abteilung obliegt die Forschung bzw. Durchführung von Studien, Erhebungen
und Analysen zu männerrelevanten Themen. Damit im Zusammenhang steht die
Zusammenarbeit mit universitären bzw. wissenschaftlichen Instituten und Experten.
Als weitere Schwerpunkte sind die Vernetzung und Zusammenarbeit mit Männeror -
ganisationen, Männerinitiativen und Männerberatungsstellen zu nennen. Weiters
sind die Zusammenarbeit mit der Sektion für Frauenangelegenheiten, der Sektion für
Gesundheitswesen, den Abteilungen für Jugend - und Seniorenangelegenheiten, der
Sektion für Familienangelegenheiten sowie gegebenenfalls auch mit anderen Res -
sorts hinsichtlich der Themenbereiche wie z.B. Vereinbarkeit von Beruf und Familie,
gemeinsame Obsorge, männerspezifische Generationsfragen, Gesundheitsförde -
rung, Fragen der Gleichstellung von Frauen und Männern, allgemeine bildungsspe -
zifische Fragen sowie die Begutachtung von Gesetzesentwürfen hervorzuheben.
Fragen 8, 9 und 12:
Die Abteilung ist derzeit mit dreieinhalb Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besetzt.
Allenfalls wird noch ein Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin hinzukommen.
Die Kosten der Abteilung sind in den veranschlagten Personal - und Sachausgaben
meines Ressorts global veranschlagt und werden der Abteilung bei Bedarf zugewie -
sen.
Frage 10:
Die grundsatzpolitische Männerabteilung ist in Fragen der Geschlechter - und Gleich -
stellungspolitik als männerpolitische
Ergänzung zu den Tätigkeiten der Sektion für
Frauenangelegenheiten zu verstehen und wird sich schon deshalb mit den Fragen
nach Privilegien oder Diskriminierungen hinsichtlich beider Geschlechter beschäfti -
gen. Sie wird hierzu auch auf die Arbeiten der Sektion für Frauenangelegenheiten
Bezug nehmen bzw. die Zusammenarbeit mit den jeweils zuständigen Abteilungen
dieser Sektion betreffend gemeinsamer Projekte suchen.
Frage 11:
Die allgemeinen Kriterien für Bundesbedienstete in fachspezifischen Grundsatzab -
teilungen.
Frage 13:
Dr. Berchtold ist aufgrund seiner wissenschaftlichen Ausbildung und Lehrauftragstä -
tigkeit einerseits, seiner beruflichen Erfahrung im grundsatzpolitischen und organi -
satorischen Bereich andererseits und nicht zuletzt aufgrund seiner sozialen Kompe -
tenz für die provisorische Leitung der Abteilung vorgesehen worden.