2118/AB XXI.GP

Eingelangt am: 15. 5. 2001

 

BUNDESMINISTERIUM für

WIRTSCHAFT und ARBEIT

 

In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 2157/J betreffend

Integra 2000, welche die Abgeordneten Theresia Haidlmayr und Genossen am

20. März 2001 an mich richteten, stelle ich fest:

 

Antwort zu den Punkten 1 und 8 der Anfrage:

 

Für Integra wurden Fördermittel in der Höhe von S 105 Mio. kalkuliert:

 

Diese Plankosten setzen sich zusammen aus:

 

•     S 78 Mio. an Beihilfe zur Deckung des Lebensunterhaltes (DLU) für geschätzte

      1000 Programm - Teilnehmer für ein halbes Jahr,

•     S 20 Mio. zur Begleichung der vorab angenommenen durchschnittlichen Kurs - /

      kursnebenkosten in der Höhe von S 20.000 pro Teilnehmer für Reise -, Unter -

      kunft - und/oder Verpflegungskosten bzw. Kursgebühren, Lehrmittel uä. sowie

•     S 7 Mio. für den Fall des Outsourcings von Programmteilen.

 

Diese Planrechnung entstand unter der Voraussetzung, dass der 20 % - ige Zuschlag

("Bürgergeld") auf die DLU von den Trainingsorganisationen bzw. dem Land oder der

Gemeinde bezahlt würde.

Bis zum Ende Dezember 2000 wurden S 18,4 Mio. ausgegeben, da das Programm

auf Grund der grundsätzlich ablehnenden Haltung der Stadt Wien und aus organi -

satorischen Gründen erst ab Herbst 2000 voll anlaufen konnte.

 

Antwort zu den Punkten 2 und 3 der Anfrage:

 

Nach der Konzeption der Qualifizierungsmaßnahme Integra, die Eingliederung von

Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsprozess durch Vorbereitung auf die Aufnahme

einer regulären Beschäftigung im Wege von „Gemeinwesenarbeit“ und Qualifizierung

zu erleichtern, sind Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sowie landes - bzw.

gemeindenahe gemeinnützige Einrichtungen wichtige Partner des AMS bei der Um -

setzung. Bedauerlicherweise stand die Stadt Wien der Idee von Integra sehr lange

ablehnend gegenüber. Dadurch war die Akquirierung von Trainingsstellen deutlich

erschwert, weil einerseits viele finanzschwache Vereine auf eine konkrete Unterstüt -

zungszusage und zum anderen von allem große gemeinnützige Beschäftigungsträ -

ger auf ein solches grundsätzlich positives Signal seitens der Gemeinde Wien ge -

wartet haben. Nicht zuletzt deshalb, weil viele dieser Vereine permanent Kontakte

zur und teilweise auch laufende Verträge mit der Gemeinde Wien unterhalten. Erst

nach langwierigen Verhandlungen unterstützt die Gemeinde Wien nun seit 30. Okto -

ber 2000 das Programm über den Wiener Arbeitnehmer Förderungsfonds (WAFF)

durch die Refundierung des pauschalen 20 % - igen Kostenersatzes, den die Teil -

nehmer zusätzlich zur Beihilfe zur Deckung des Lebensunterhalts erhalten.

 

Bis Dezember 2000 gab es 494 Integra - Teilnehmer:

Bundesland

Männer

unt. 25

Männer

25-45

Männer

ab 45

Frauen

unt. 25

Frauen

25-45

Frauen

ab 45

Gesamt

Burgenland

-

12

2

1

1

-

16

Kärnten

1

8

11

1

2

5

28

Niederösterreich

1

27

52

3

59

31

173

Oberösterreich

-

2

4

-

1

-

7

Steiermark

5

74

57

3

36

16

191

Vorarlberg

-

12

5

3

-

1

21

Wien

-

16

19

-

10

13

58

Gesamt

7

151

150

11

109

66

494


 

Antwort zu Punkt 4 bis 6 der Anfrage:

 

Laut programmbegleitender Statistik wurden bis Dezember 2000 210 Arbeitsauf -

nahmen (112 Männer und 98 Frauen) registriert. Über Art und Qualität dieser Ar -

beitsaufnahmen sowie die Tätigkeitsfelder und Branchen, in denen Integra -

Absolventen ein Dienstverhältnis eingegangen sind, ist derzeit noch nichts bekannt.

Vom Arbeitsmarktservice wird derzeit eine Evaluierung des Gesamtprogramms

durchgeführt.

 

Antwort zu Punkt 7 der Anfrage:

 

Im Unterschied zu geförderten Beschäftigungsverhältnissen im Rahmen der Ein -

gliederungsbeihilfe oder wie vormals in der Aktion 8000 handelt es sich hier um ein

Arbeitstraining, das zu mindestens 25 % (nachweisbare) Qualifikationselemente ent -

halten muss.

Melden die Teilnehmer eine missbräuchliche Verwendung ihrer Arbeitskraft oder an -

dere Konflikte ihren Trainingsplatz betreffend, wird das Arbeitsmarktservice als

durchführende Organisation selbstverständlich davon abgehen, weitere Kunden an

diese Trainingstelle zu vermitteln, da absehbar ist, dass der Qualifizierungserfolg

nicht gewährleistet ist und keine Übernahme der Trainees in dauerhafte Dienstver -

hältnisse zu erwarten sein kann.