2219/AB XXI.GP
Eingelangt am: 25.05.2001
BM für soziale Sicherheit und Generationen
Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische Anfrage der
Abgeordneten Manfred Lackner und GenossInnen betreffend der AK - Studie
über die Preise von rezeptfreien Medikamenten, Nr. 2196/J, wie folgt:
Zu den Ausführungen in der Präambel der Anfrage ist festzuhalten, dass mir eine
Medikamentenpreiserhebung 2001 der Arbeiterkammer Oberösterreich vorliegt,
durch die europäische Vergleichspreise für 12 Arzneispezialitäten erhoben wurden.
Sieht man von der schwer nachvollziehbaren Schlussfolgerung der AK
Oberösterreich ab, die den österreichischen Preis mit dem des jeweiligen
Billigstlandes für jede Arzneispezialität vergleicht, ergibt die Erhebung jedenfalls
nicht, dass die österreichischen Preise über dem Preisdurchschnitt der erhobenen
Staaten liegen.
Frage 1:
Selbstmedikation mit rezeptfreien Arzneimitteln stellt keine Gefahr für Patienten dar,
da nur solche Arzneimittel rezeptfrei abgegeben werden dürfen, deren Gefährdungs -
bzw. Nebenwirkungspotential so gering ist, dass auf eine ärztliche Verschreibung
verzichtet werden kann. Die diesbezügliche Beurteilung wird, wie bisher, auch in
Zukunft ausschließlich nach
wissenschaftlichen Kriterien erfolgen.
Frage 1a:
So wie bisher wird bei jenen Arzneimitteln, deren Anwendung einer ärztlichen Über -
wachung nicht bedarf, die Beratung den Apothekern obliegen.
Frage 1b:
Ich sehe keinen Grund, warum kranken Menschen durch die Selbstmedikation in
Hinkunft höhere Kosten entstehen sollten.
Frage 1c:
Da - wie bereits dargestellt - die Frage der Rezeptpflicht bzw. Rezeptfreiheit nach
rein fachlichen Kriterien entschieden wird, erkenne ich keinen Grund für Folge -
kosten.
Frage 1d:
Österreich wird die Selbstmedikation im Einklang mit der Europäischen Union ge -
stalten. Ich sehe keinen Zusammenhang mit der Erhebung der Arbeiterkammer
Oberösterreich.
Fragen 2 bis 4:
Grundsätzlich wurde Einigung zwischen den Sozialpartnern darüber erzielt, dass
Einsparungen im Bereich der Heilmittelkosten zu erzielen sind. Derzeit finden Ver -
handlungen unter Federführung meines Ressorts statt, um konkrete Einspa -
rungspotentiale ausfindig zu machen und bestimmte Maßnahmen vorzuschlagen.
Die in den Fragen 2 bis 4 angesprochenen Maßnahmen befinden sich auf der
Themenliste dieser Verhandlungen. Ich bitte um Verständnis, dass ich vor Abschluss
der Gespräche dem Verhandlungsergebnis nicht vorgreifen möchte.