2238/AB XXI.GP
Eingelangt am: 28.05.2001
BM für öffentliche Leistung und Sport
Die Abgeordneten Arnold Grabner und Genossen haben an mich eine schriftliche Anfrage
(2223/J) betreffend Studie „Sport und Gesundheit eine sozioökologische Analyse“ gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Frage 1:
Was tut Ihr Ressort, um zur sportlichen Betätigung zu motivieren?
Zu Frage 1:
Der Sport in Österreich gründet sich auf die Ehrenamtlichkeit, die Autonomie der Verbände
und die verfassungsmäßige Zuständigkeit der Länder. Das Bundesministerium für öffentliche
Leistung und Sport fordert den Sport im Sinne des Bundes - Sportförderungsgesetzes,
BGBl. Nr. 2/1970, in der Fassung Bundesgesetzblatt I, Nr.158/1999. Im Rahmen dieser
Förderungsmaßnahmen sieht das Gesetz neben der Förderung von gesamtösterreichischen und
internationalen Vorhaben, die zumeist durch ihre Öffentlichkeitswirksamkeit eine hohe
Motivation zum Sporttreiben beinhalten, auch die Regelungen für den Erwerb des
Österreichischen Sport - und Turnabzeichens sowie ähnliche Aktivitäten vor, von denen
jährlich bis zu 30.000 Personen erfasst sind.
Auch die besonderen Bundes - Sportförderungsmittel, insbesondere jene, die an die Sport -
Dachverbände und an den Österreichischen Fußballbund gegeben werden, dienen im hohen
Ausmaß auch dem Breitensport.
Nach einer Mikrozensusuntersuchung über die Freizeitkultur der Österreicher aus dem Jahr
1998 sind es vor allem drei Bevölkerungsgruppen, die nicht am Sportgeschehen partizipieren:
Senioren, Frauen und Personen mit niederem Schulabschluss. Es sollte daher ein wichtiges
Anliegen der drei Dachverbände sein, in Kooperation mit den Ländern diese
Bevölkerungsgruppen vorrangig zur sportlichen Betätigung zu motivieren.
Frage 2:
Was werden Sie unternehmen um ein effizientes Konzept, das die Koordinationsaufgabe
zwischen Sport und Gesundheitswesen erfüllt, zu erarbeiten?
Zu Frage 2:
Die Ergebnisse der Studie „Sport und Gesundheit - eine sozio - ökonomische Analyse“
(Auftraggeber: Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen) zeigen die
Kosten auf, die durch mangelnde Sportaktivität entstehen. Die Studie beziffert diese Kosten
auf 11,5 Milliarden, die zu Lasten der Volksgesundheit verbucht werden müssen.
Sport ist ein wichtiger Faktor im Bereich der Gesundheitsförderung und der Krankheits -
prävention. Im Hinblick auf die Gesundheitsbilanz sind folgende Stellen aufgerufen, den
Sport zu fördern:
- Krankenkassen (private u. gesetzliche)
- Die AUVA als Unfallversicherung für den Reha - Bereich
- PV Ang. und PV Arb. bezüglich Rehabilitation nach Herz - Kreislauferkrankungen.
- Der Fonds Gesundes Österreich könnte gezielte Programme zur Bewegungs - und
Sportförderung entwickeln.
Ich habe daher die Einrichtung eine Arbeitsgruppe für Basissport angeregt, die sich der
österreichweiten und ressortübergreifenden Förderung des Sports widmen soll. Die drei
Generalsekretäre der Dachverbände haben meinen Mitarbeitern zugesagt, diese Initiative
aufzugreifen und Vertreter folgender Einrichtungen zum ersten Treffen einzuladen:
Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen (Gesundheitssektion),
Hauptverband der Sozialversicherungen (Krankenkassen, AUVA, PV Ang., PV Arb.), Fonds
Gesundes Österreich, Vertreter der
Bundessportorganisation sowie des BM für öffentliche
Leistung und Sport. Weiters werde ich bei der nächsten Landessportreferentenkonferenz die
Studie „Sport und Gesundheit“ ansprechen, um die Länder zu Aktionen zu motivieren.
Frage 3:
Werden Sie dieses Konzept dem Nationalrat vorlegen?
Frage 4:
Wenn ja, wann werden Sie dieses Konzept dem Nationalrat vorlegen?
Zu den Fragen 3 bis 4:
Wie Sie aus der Beantwortung der Fragen 1 und 2 entnehmen konnten, liegen die
Schwerpunkte der Maßnahmen im Bereich der Bundesländer, der Verbände und des
Gesundheitswesens. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe bzw. die Beratungen in den
Landessportreferentenkonferenzen werden Grundlage für die weitere Vorgangsweise sein. Ich
erwarte mir, dass es zu einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen den angesprochenen
Institutionen des Sports und den Einrichtungen des Gesundheitswesens (Siehe Frage 2)
kommen wird, wie dies auch in anderen Ländern Europas schon geschieht.
Frage 5:
Was unternehmen Sie, um die Sport - Jugendförderung zu optimieren?
Zu Frage 5:
Derzeit arbeiten wir gemeinsam mit Sportwissenschaftern an einem Nachwuchskonzept, das
mehr Jugendliche für den Spitzensport qualifizieren soll.
Es gibt eine Reihe von bestehenden Einrichtungen, wie das Skigymnasium in Stams, die
Skihandelsschule in Schladming und das Nordische Ausbildungszentrum in Eisenerz, in
denen hervorragende Jugendarbeit geleistet wird. Diese Einrichtungen sollten die Grundlage
für die Weiterentwicklung anderer bestehender Einrichtungen sein.