2855/AB XXI.GP
Eingelangt am: 26.11.2001
BUNDESMINISTERIUM
FÜR SOZIALE
SICHERHEIT UND GENERATIONEN
Sehr geehrter Herr Präsident!
Ich beantworte die an mich gerichtete
schriftliche parlamentarische Anfrage der Ab-
geordneten
Heidrun Silhavy und GenossInnen betreffend Zwischenergebnisse
bzw. Zwischenberichte der Arbeitsgruppen, Nr. 2826/J, wie folgt:
Die in meinem Ressort eingesetzten
Arbeitsgruppen kamen zu folgenden Arbeitser-
gebnissen:
AG1:
• Arbeitsergebnisse:
•
Kernaufgabe der Bundessozialämter ist es, behinderte Menschen in den
Arbeitsmarkt und die Gesellschaft zu integrieren und als zentrale Anlaufstelle
für
behinderte Menschen zu agieren.
•
Zukünftige Aufgaben, die auf die Bundessozialämter zukommen
könnten bzw. die
von ihnen aktiv wahrgenommen werden könnten, sind beispielsweise
- die Ausweitung der Zuständigkeit
für die medizinische Einschätzung von Behin-
derungen auf den Bereich der erhöhten Familienbeihilfe nach dem
Familienlas-
tenausgleichsgesetz und der Steuerfreibeträge für behinderte Menschen
nach
dem Einkommenssteuergesetz
- der Aufbau eines Allsparten-Services
- die Ausstellung von Behindertenpässen.
• Mögliche neue Organisationsmodelle für die Bundessozialämter sind:
- Neun Bundessozialämter mit Schwerpunktsetzungen (Modell 1)
- Drei Bundessozialämter mit Geschäftsstellen in den
Ländern und Ausbau von
Außenstellen in Niederösterreich und Burgenland (Modell 2)
- Ein Bundessozialamt mit neun Landesgeschäftsstellen (Modell 3a)
-
Ausgliederung der Bundessozialämter in eine Agentur des öffentlichen
oder priva-
ten Rechts (Modell 3b).
• Einsparpotentiale
Je nach Wahl der
vorgeschlagenen Maßnahmen und Modelle werden Einsparpo-
tentiale bis zu 150 Mio. S gesehen
AG2:
• Arbeitsergebnisse
•
Kooperationen und Schwerpunktbildungen der Bereiche Bundesanstalten für
Le-
bensmitteluntersuchung (Lebensmittel DA)
und Bundesanstalten für veterinärme-
dizinische Untersuchungen (vet. med. UA) sollten forciert werden, wobei
die Zahl
der Schwerpunkte sich am Probeaufkommen orientieren sollte; darüber hinaus
ist
eine Zusammenarbeit mit den
einschlägigen Landesanstalten anzustreben; Syn-
ergieeffekte bei
- Einkauf
- Personalaustausch
- Rückstandsanalytik
sollten genutzt werden.
AG3:
• Arbeitsergebnisse
• Im Jahr 2000 wurden im
BMSG rund 24.000 Förderanträge bewilligt und rund 1,2
Mrd. S an Förderungen ausbezahlt (ohne ESF und NOVA-Mittel).
• In der Zentralstelle wurde
ein Fördervolumen von rund 750 Mio. S umgesetzt (UT
06, ohne Titel 155 und 156 - Arbeitsmarktpolitik, Erfolg 2000).
•
Mit dem Thema “Förderungen" sind im BMSG (Zentralstelle) in unterschiedlicher
Intensität rund 70 Mitarbeiterinnen beschäftigt; aus dieser
Feststellung kann aber
keine Aussage über die zeitliche Belastung der einzelnen Mitarbeiterinnen
herge-
leitet
werden.
•
Praktisch alle Sektionen treten den Förderwerbern bzw. -empfängern in
sehr un-
terschiedlicher Weise entgegen
(unterschiedliche Standardtexte, Merkblätter, För-
derverträge usw.) und erkennen Kostenbestandteile wie Reisespesen,
Personal-
kosten und
Overhead in unterschiedlicher Höhe an.
• Die bestehenden Entscheidungsregelungen
sind auf Ebene der OE sektionswei-
se
verschieden.
• Ein
einheitliches, vernetztes und integriertes EDV-Erfassungs- und Dokumentati-
onssystem für Förderfälle besteht im BMSG zur Zeit noch nicht;
mit der Einführung
der Anwendung “Förder-SAP"
wird dem BMSG aber ein einheitliches Erfassungs-
und Auswertungssystem zur Verfügung stehen (ab dem 02.07.2001
probeweise in
den Sektionen IV und VIII; ab
01.01.2002 flächendeckend); im Rahmen des Pro-
jektes SAP wird u.a. auch
der Geschäftsprozess “Förderungen" analysiert und op-
timiert.
·Als wesentliche Verbesserungspotentiale wurden identifiziert:
- die Vereinheitlichung der
Förderpraxis im Hinblick auf die Abwicklung von Förder-
fällen nach außen
- die Vereinheitlichung bei der Anrechnung bestimmter Kostenpositionen
- die Optimierung der allgemeinen Verfahrensabläufe bei der Antragsbearbeitung
- die Einführung des ELAK für die Antragsbearbeitung.
• Einsparpotentiale
• Unmittelbare
Einsparpotentiale aus der Einrichtung der Anwendung “Förder-
SAP" lassen sich isoliert nicht beziffern. Insoweit muss auf die
Wirtschaftlich-
keitsanalyse des BMF zum Gesamtprojekt SAP verwiesen werden.
•
Einsparungen durch die Optimierung der allgemeinen Verfahrensabläufe und
die
Einführung des ELAK treten langfristig ein.
AG4:
Aus
inhaltlichen (zu großer Themenbereich) sowie gruppendynamischen
Überle-
gungen (zu
große Gruppengröße) beschloss die Arbeitsgruppe, vier
Subarbeits-
gruppen zu bilden. Es liegen daher keine Ergebnisse der Arbeitsgruppe, sondern
vier Subarbeitsgruppenergebnisse vor.
SubAG4a:
• Arbeitsergebnisse
• Bestandsaufnahme für die Bereiche
- Reiserechnung
- Werkverträge
- parlamentarische Anfragen
• Festgestellte Optimierungspotentiale
- für den Bereich Reiserechnungen:
>
klarere, einfachere, realitätsnähere und für alle
Besoldungsgruppen gleiche
Regelungen
> umfassender EDV-Einsatz (SAP)
>
ggfls. Möglichkeit der Pauschalabgeltung statt Detailabrechnung und Pau-
schalierung von Vorschüssen bei Mitarbeiterinnen mit häufigen
Dienstreisen
- für den Bereich Werkverträge:
>
Verbesserungen im Zusammenhang mit EDV-Musterverträgen und -
ablaufen (z.B. Infos betreffend
Beträge und sich daraus ergebender Aus-
schreibungserfordernisse; “Handbuch" wer wann womit zu
befassen ist, z.B.
BMF, Innenrevision, Datenschutzrat
> Consulting-Organisationseinheit (OE)
> klare
Regelungen der Schnittstellen (Verantwortung bei fachlich zuständiger
Abteilung, Consulting-OE leistet direkt und unbürokratisch
Unterstützung
durch konkrete Vorschläge, z.B. Vertragsformulierungen, die die
zuständige
OE sofort übernehmen kann
>
starke Eigenverantwortung/reduzierte ressortübergreifende Mitwirkungen
(BMF, BKA-Datenschutzrat)
> praxisgerechte Durchführungsregelungen (z.B. BMF - Bankgarantie)
- für den Bereich Parlamentarische Anfragen:
> Vorausinfo durch parlinkom-server
> Zuleitung durch die Präsidialsektion an zuständige Organisationseinheiten
im
voraus mittels e-mail, “offizielles" Stück kann nachkommen
> verlässliche Info über endgültige Antwort (am Laufwerk
für alle)
> Unterstützung durch Suchsysteme
- Weitere Themen:
> Aktenplan
> Aktenlauf
> Formular- und Berichtswesen
> EDV-Einsatz
> Umgang mit e-mails
> Einsatz von Laptops
• Einsparpotentiale
werden überwiegend im Bereich
• der Verbesserung der Bürgernähe
• der Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und
• der Ressourcenoptimierung
gesehen.
Konkrete Beträge werden nicht benannt.
SubAG4b:
• Arbeitsergebnisse
•
für den Bereich Unternehmenskultur:
- für das
BMSG gilt das für den gesamten Bundesdienst entwickelte Leitbild;
darüber hinaus verfügen die
Bundessozialämter und das Bundesinstitut für
Arzneimittel über eigene Leitbilder.
- Die
Formulierung eines eigenen Leitbildes für das BMSG ist derzeit nicht
geplant.
-
Das derzeitige Corporate Design des BMSG wurde von einer Agentur für
das ehemalige Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales
entwickelt.
SubAG4c:
• Arbeitsergebnisse
- Bestandsaufnahme für die Bereiche
- Aufgaben/Kernaufgaben
- Schnittstellen (Interdependenzen)
- Hierarchieebenen/Leitungsspanne/Leitungsintensität
- Personelle Zuordnungen (Kapazitäten) zu den OE
- Verantwortlichkeiten (Genehmigungsvorbehalte/ESB/Befugnisse)
SubAG4d:
• Arbeitsergebnisse
-
Einengung des Untersuchungsgegenstandes auf den Bereich der
Serviceeinrichtungen
- Unter Serviceeinrichtungen im engeren Sinne werden verstanden:
> Broschürentelefone
> Abteilung ll/B/6
> Bürgerservice-Sozialtelefon und Sozialservice Pflegeberatung
> Familienservice
> Jugendinfo
> Kinder- und Jugendanwaltschaft
> Anwaltschaft für Gleichbehandlungsfragen
Mit freundlichen Grüßen
Der
Bundesminister: