2864/AB XXI.GP
Eingelangt am: 26.11.2001
Dr. Wolfgang Schüssel
Bundeskanzler
Die Abgeordneten zum
Nationalrat Dr. Moser, Freundinnen und Freunde haben am
26. September 2001 unter der Nr. 2871/J an mich eine schriftliche
parlamentarische
Anfrage betreffend
Subventionsstopp bei Zeitungsförderungen gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Einleitend möchte ich darauf
hinweisen, daß der Nationalrat im Frühjahr 2000 eine
Novelle zum Postgesetz 1997 beschlossen (BGBI. l Nr. 26/2000) hat, die am 1.
Juli
2000 in Kraft getreten ist und vorsieht,
daß der Bundeszuschuß zum Postzeitungs-
versand schrittweise reduziert wird, wobei es ab dem Jahr 2002 keinen
Zuschuß mehr
gibt. Die Sonderbestimmungen über den Postzeitungsversand treten mit 31.
Dezember
2001 außer Kraft.
Die Österreichische Post AG hat
mehrere Vorschläge für die Gestaltung der Allge-
meinen Geschäftsbedingungen und Tarife für den Versand von Zeitungen
ab dem
1. Jänner 2002 vorgelegt. Jenem deutlich niedrigeren Tarifvorschlag, der
nach meh-
reren Verhandlungsrunden bei der Sitzung der Preiskommission am 25. September
2001 von der Post AG präsentiert wurde, haben letztlich auch die
Zeitungsverleger
zugestimmt.
Mit einer Mitteilung im Amtsblatt der
Wiener Zeitung in der Ausgabe vom 28./29. Sep-
tember 2001 wurden die mit 1. Jänner 2002 geltenden AGB kundgemacht. Es
wird da-
her keinen “vertragslosen Zustand" geben.
Im Übrigen verweise ich auf die
Zuständigkeit der Bundesministerin für Verkehr,
Innovation und Technologie.
Zu Frage 1:
Ich halte die flächendeckende
Versorgung der österreichischen Bevölkerung mit Zei-
tungen und Zeitschriften für demokratiepolitisch bedeutsam. Meine Ansicht,
daß es
auch dann begünstigte Tarife geben kann, wenn seitens des Staates kein
Zuschuß
mehr geleistet wird, sehe ich durch den mittlerweile zwischen der
Österreichischen Post
AG und den Zeitungs- und
Zeitschriftenverlegern für die Zeit nach dem 31. Dezember
2001 ausgehandelten Kompromiß über die Bedingungen und Tarife des
Versandes von
Zeitungen
bestätigt.
Zu Frage 2:
Derzeit gibt es innerhalb der Bundesregierung Überlegungen zu
einer Neuordnung der
Presseförderung, wobei das von der Prognos AG in Basel ausgearbeitete
Modell als
Ausgangspunkt
dient.
Zu Frage 3:
Staatssekretär Morak verhandelt derzeit eine Neugestaltung. Ein Vorschlag wird im
kommenden Jahr vorliegen.
Zu Frage 4:
Die höhere
Förderung auflagenschwacher Zeitungen ist im Prognos-Modell vorge-
sehen.