2951/AB XXI.GP

Eingelangt am: 18.12.2001

 

BM für Verkehr, Innovation und Technologie

 


Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 3012/J-NR/2001 betreffend den Vollausbau der
Innkreisautobahn, die die Abgeordneten Großruck, Auer und Kollegen am 24. Oktober 2001 an mich
gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:

Frage 1:

Ist dem Ministerium diese Sachlage bekannt?

Antwort:

Der Abschnitt Suben-Knoten Ried (der den Teilbereich Ort - Knoten Ried beinhaltet) wurde im
Verantwortungsbereich des damaligen Bundesministeriums für wirtschaftliche Angelegenheiten
(BMwA) mit einer Kronenbreite von 30 m geplant, gebaut und in den Jahren 1983 bzw. 1985 unter
Verkehr genommen. In diesem Streckenabschnitt stehen dem Verkehrsteilnehmer - auch aus
heutiger Sicht unbestritten - ausreichende Breiten der "Fahrstreifen" und "Abstellstreifen" zur
Verfügung.

Der Abschnitt Knoten Ried - Anschlussstelle Pichl wurde im Verantwortungsbereich des BMwA
vorerst mit gleichem Querschnitt geplant. Nach Übertragung der Planung und des Baues des
Autobahnabschnittes Knoten Ried - Anschlussstelle Pichl an die damalige Straßen-
sondergesellschaft ASAG (Autobahnen- und Schnellstraßen AG) hat diese in ihrem
Verantwortungsbereich den Querschnitt der A 8 Innkreis Autobahn auf eine Kronenbreite von 24 m
mit schmäleren Fahrstreifen und schmäleren Abstellstreifen reduziert. Eine Einflussnahme durch
das Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten war auf Grund gesetzlicher
Gegebenheiten nicht möglich. Die Verkehrsfreigabe dieses Abschnittes als Vollausbau mit
reduziertem Endausbauquerschnitt erfolgte in den Jahren 1987 bis 1990.
Die Verkehrssicherheitsproblematik der eingeschränkten Fahrstreifen- und Abstellstreifenbreiten
insbesondere für die nicht im Bereich extrem ungünstiger topographischer Geländeverhältnisse
gelegenen Innkreis Autobahn (die allenfalls reduzierte Querschnittselemente rechtfertigen
könnten) ist somit in diesem Sinne bekannt


Frage 2:

Wie sieht die Unfallstatistik in diesem Teilstück in den letzten fünf Jahren aus und wie liegt diese
im Verhältnis zu den übrigen Teilen der Innkreisautobahn?

Antwort:

Von der Anschlussstelle Pichl (km 19,458) bis zur Anschlussstelle Ried im Innkreis (km 53,267)
der A 8 ereigneten sich vom 1.1.1996 bis 31.12.2000 insgesamt 121 Unfälle mit
Personenschaden. Auf diesem 33,809 km langen Autobahnabschnitt wurden dabei 221 Personen
verletzt und 8 Personen getötet.

Auf der verbleibenden Strecke der Innkreisautobahn (km 11,000 bis 19,458 und km 53,267 bis
76,032) mit einer Gesamtlänge von 31,223 km ereigneten sich im Vergleichzeitraum 92 Unfälle mit
Personenschaden. Dabei wurden 167 Personen verletzt und 9 getötet.

Frage 3:

Stimmt es, dass der bereits eingelöste Grund für den Vollausbau teilweise von den Vorbesitzern
wieder zurückgekauft wurde?

Antwort:

Ja.

Frage 4:

Liegen Planungen im Ministerium auf, dieses Teilstück zu entschärfen? Wenn ja, wann soll dies
geschehen?

Antwort :

Planung, Bau und Erhaltung wurden vom Gesetzgeber der ASFINAG (Autobahnen- und
Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft) übertragen. Im Bundesministerium für Verkehr,
Innovation und Technologie liegen daher keine Planungen des Abschnittes Knoten Ried -
Anschlussstelle Pichl vor.

Frage 5:

Wenn es noch keine Planungen bzw. konkreten Maßnahmen gibt, werden Sie solche
veranlassen? Wann ist mit einem konkreten Ergebnis zu rechnen?

Antwort:

ASFINAG und Land Oberösterreich teilen hiezu mit, dass diese Verkehrssicherheitsproblematik in
Diskussion ist.

Die ASFINAG beabsichtigt im Zuge kommender notwendiger tiefergehender baulicher
Sanierungen des Bestandes der A 8 Innkreis Autobahn in diesem Bereich auch einer
Querschnittsverbreiterung näher zu treten. Konzepte sind derzeit in Ausarbeitung.


Vorrangiges Ziel ist derzeit die Sanierung bzw. Generalerneuerung der A 1 West Autobahn. Ein
konkreter Zeitpunkt für die Querschnittsverbreiterung der A 8 im Bereich Ried - Pichl ist derzeit
noch nicht festgelegt.