2965/AB XXI.GP

Eingelangt am: 20.12.2001

 

 


 

Bundesministerium für öffentliche Leistung und Sport

Die Abgeordneten Beate Schasching und Genossen haben an mich eine schriftliche Anfrage
(3037/J) betreffend “der Förderung von Frauen im Sport" gerichtet.

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

Frage 1:

Welche Maßnahmen haben Sie konkret gesetzt, um Frauen im Sport zu fördern?

Zu Frage 1:

Im Bundesvoranschlag sind jährlich S 3 Millionen für Frauensportförderung vorgesehen.
Damit konnten dieses Jahr bereits Frauenförderprojekte des Amateurringer Verbandes, des
Badminton Verbandes, des Bob- und Skeletonverbandes, des Fechtverbandes, des
Handballbundes, des Judoverbandes, des Leichtathletik Verbandes, des Ruderverbandes, des
Schützenbundes, des Verbandes österreichischer Schwimmvereine und des Tischtennis
Verbandes gefördert werden.

Im September dieses Jahres wurde vom ASVÖ das EU-Projekt GIPAS durchgeführt, das aus
Mitteln der allgemeinen Sportförderung des BM für öffentliche Leistung und Sport
kofinanziert wurde. Teilnehmerinnen dieses einwöchigen Seminars in Schielleiten waren 18 -
25jährige Frauen, die als Trainerinnen, Jugendleiterinnen und Funktionärinnen arbeiten sowie
interessierte aktive Sportlerinnen. Ziel des Projektes ist die Sensibilisierung für das Thema


“Mädchen und junge Frauen im Sport", das Erlernen von entsprechenden Techniken und
Strategien und die Installierung eines europaweiten Netzwerkes.

Die österreichische Sporthilfe fordert zusätzlich zur Individualförderung im Rahmen des
Frauenförderprogrammes dieses Jahr 23 Athletinnen monatlich mit S 5.000,—

Frage 2:

Haben Sie dazu beigetragen, den Frauensport auch in den Medien populärer zu machen?

Wenn ja:

a)  In welcher Form?

b)  In welchen Medien?

c)   In welchen Sportarten?

Zu Frage 2:

In den Medien sind insbesondere Sportarten, wie Fußball, Schifahren, Tennis und
Leichtathletik populär. Dort wo Frauen an der Spitze sind, wie z.B. im Schifahren und in der
Leichtathletik, sind sie auch in den Medien präsent.

Eines meiner Anliegen im Frauensport ist der Damenfußball. Während international ein
rasanter Aufstieg an Popularität im Damenfußball zu beobachten ist, hat der Damenfußball in
Österreich kaum Bedeutung. Ich habe diese Tatsache zum Anlass genommen und eine
Arbeitsgruppe aus Vertretern des ÖFB, der Bundesliga und Experten des Frauenfußballs
eingesetzt, die mit uns gemeinsam Förderkonzepte für den österreichischen Damenfußball
ausarbeiten wird. Unsere Zielsetzung ist, den Frauenfußball populärer zu machen und an die
internationale Entwicklung aufzuschließen.

Frage 3:

Wie setzen Sie sich persönlich für die Gleichstellung von Frauen und Männern im Sport ein?

a)   Welche   Vorschläge   haben   Sie für   die   soziale   Absicherung   von   kinderlosen
Sportlerinnen?

b)   Welche Vorschläge haben Sie für die soziale Absicherung von Sportlerinnen mit
Kindern über drei Jahren?


Fräse 4:

Gibt es Konzepte von Ihnen, die Sportlerinnen nach Beendigung ihrer Karriere den Einstieg

in andere sportliche Bereiche ermöglichen?

Wenn ja, welche und wie sehen diese im Detail aus?

Zu den Fragen 3 und 4:

Ich setze mich in meiner täglichen Arbeit, beispielsweise bei Personalentscheidungen, für die

Gleichstellung von Frauen und Männern ein.

Die soziale Absicherung von Sportlerinnen und Sportlern ist mir selbstverständlich ein großes
Anliegen. In den Sportleistungsmodellen und -Zentren, wie auch in den Schulen mit
leistungssportlichem Schwerpunkt wird großer Wert auf die außersportliche Ausbildung
gelegt, da vor allem eine solide berufliche Ausbildung auch eine optimale soziale
Absicherung garantiert. Dies gilt gleichermaßen für Sportlerinnen und Sportler.

Auch die neue Sporthilfe-Akademie, die gemeinsam von der Österreichischen Sporthilfe und
dem WIFI-Österreich gegründet wurde, bietet für Athletinnen mit Hilfe modernster
Technologie die Möglichkeit zur virtuellen beruflichen Aus- und Weiterbildung.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf die Einführung des Kinderbetreuungsgeldes
hinweisen. Das Kinderbetreuungsgeld ist eine frauen- und familienpolitische Errungenschaft,
die den Menschen in den Mittelpunkt stellt und die soziale Verantwortung für unsere
Mitbürgerinnen sichtbar macht.

Da durch diese Neuregelung erstmals alle Frauen die Möglichkeit haben, für die Betreuung
ihres Kindes Kindergeld zu beziehen, kann diese Unterstützung auch von
Leistungssportlerinnen in Anspruch genommen werden.

Frage 5:

Setzen   Sie  Maßnahmen,   durch   welche  Sportlerinnen  zur   Trainerinnenausbildung  und

Trainerinnenfortbildung animiert werden?


Zu Frage 5:

In diesem Jahr wurden bereits S 11.640.000.- an Trainerkostenzuschüssen für insgesamt 5
Trainerinnen und 147 Trainer an die Fachverbände ausbezahlt. Die Verteilung der Mittel
erfolgt auf Vorschlag der BSO. Da eine Säule des österreichischen Sports die Autonomie der
Verbände ist, würde ich mir auch von der BSO erwarten, dass sie entsprechende Maßnahmen
im Bereich der Trainerinnenförderung setzt.

Frage 6:

Welche  Cup-Finalspiele bzw. Meisterschaftsendspiele der Frauen-Bundesliga haben  Sie

bisher besucht?

Zu Frage 6:

Ich besuche verschiedene Sportveranstaltungen. Selbstverständlich sind auch Veranstaltungen
aus dem Frauensportbereich dabei. Ich hatte bisher allerdings noch keine Gelegenheit, einem
Meisterschaftsendspiel der Frauen-Bundesliga beizuwohnen.

Frage 7:

Haben Sie bei den (Fußball)-Länderspielen auch Frauen auf den Ehrentribünen angetroffen?

Wenn ja, waren dies Sportlerinnen, Trainerinnen, Sportmanagerinnen,....?

Zu Frage 7:

Ja. Ich habe auf der Ehrentribüne Frauen angetroffen. Es wurde von mir aber keine Umfrage

bezüglich des Berufes der auf der Ehrentribüne anwesenden Frauen durchgeführt.