3000/AB XXI.GP

Eingelangt am: 21.12.2001

 

BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur

 

 


Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 3002/J-NR/2001 betreffend unvollständige
Beantwortung der Anfrage 2539/J vom 6.6.01 durch die Anfragebeantwortung 2525/AB vom
31.7.01, die die Abgeordneten Dieter Brosz, Freundinnen und Freunde am 24. Oktober 2001 an
mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

Ad 1.:

Zusammenfassende Antworten liegen in der Natur der Sache begründet und erscheinen dann

zweckmäßig, wenn eine detaillierte Beantwortung nicht oder noch nicht erfolgen kann.

Ad 2.:

Dem   internationalen   Standard   folgend   und   zwecks   Schaffung   einer   Vergleichbarkeit   der

berufsfeldbezogenen pädagogischen Forschung und der Bildungsforschung in Österreich mit

anderen europäischen Ländern scheint es sinnvoll, eine Steigerung des Anteils an Ressourcen für

Forschung an AStG-Akademien herbeizuführen. Umschichtungen bei den Gesamtressourcen sind

als Zielvorgabe wünschenswert und sollten in die Umstrukturierungsplanung fix einbezogen

werden.

Ad 3.:

Die in der Anfrage genannten 250 WE sind eigentlich Stunden (und zwar ausschließlich der
Pädagogischen Akademien). Ein Umrechnung dieser Stunden in Werteinheiten ergibt die genannten
1% für so genannte Antragsforschung.


Weitere   1%   können   von  jeder   Pädagogischen   Akademie   autonom   für   Forschungs-   und
Entwicklungsprojekte vergeben werden, soferne dies der Bedarf für den Studienbetrieb zulässt.

Ad 4.:

Durch Evaluierung des derzeitigen Studienangebots können in der Folge Umstrukturierungs-
möglichkeiten gefunden werden, die gegebenenfalls eine Freisetzung von Ressourcen für die
Forschung ohne Qualitätsverlust der Lehre aus dem Stundenkontingent erlauben.

Ad 5.:

Die Verbesserung und Intensivierung der Forschungskultur im pädagogischen Bereich soll für die

zukünftigen   Hochschulen   durch   die   Einbeziehung   von   Auftragsforschungen   (bisher   reine

Antragsforschung) herbeigeführt werden. Durch gezielte Weiterbildungsangebote an die Lehrenden

soll für Akademien deren Forschungskompetenz und damit verbunden die Forschungsmotivation

gesteigert werden.

Das BMBWK wird im Frühjahr 2002, die virtuelle Plattform “Drehscheibe Bildungsforschung"

starten,   um   dem   Wunsche   der   “scientific   community"   nach   mehr   Öffentlichkeit   von

Forschungskompetenzen im österreichischen Bildungsbereich gerecht zu werden. In Form einer

personenbezogenen    Kompetenzdatenbank    zur    Bildungsforschung    wird    es    Expert/innen,

Forscher/innen möglich sein, Forschungsprojekte zu präsentieren. Dadurch wird die Suche nach

geeigneten Forschungspartner/innen oder Referent/innen zu bestimmten Bildungsthemen unterstützt

und so der Dialog mit der forschungsinteressierten Öffentlichkeit gefördert. Sämtliche Bereiche von

Schule bis Universität können in dieser Datenbank vertreten sein.

Das BMBWK unterstützt im Weiteren die Arbeit der ÖFEB (Österreichische Gesellschaft für

Forschung   und   Entwicklung   im   Bildungsbereich).   Im   Besonderen   sind   Schulungen   zur

Forschungskompetenz und zur Arbeit mit SPSS (Software zur Bearbeitung statistischer Daten)

geplant.

Ad 6.:

a) durch Änderung der Strukturen des Studienbetriebs und Freisetzung von Ressourcen für
Forschung.

b) durch Drittmittelbeschaffung von Organisationen und Institutionen auf nationaler und
internationaler Ebene.


Ad 7.:

Die Kosten dieser Einrichtungen richten sich naturgemäß nach dem gesetzlichen
Ausbildungsauftrag unter Einbeziehung der Forschungskomponente. Ein drastischer Rückgang von
Studierenden kann nicht folgenlos für den Finanzierungsbedarf sein. Der Forschungsanteil muss
daher in einer noch zu definierenden Relation zur Lehre stehen.