305/AB XXI.GP

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 269/J - NR/2000, betreffend

zweigleisiger Bahnausbau zwischen Ötztal - Bahnhof und Imst sowie Umbau des

Bahnhofes Imst - Pitztal, die die Abgeordneten Reheis und Genossen am 26 Jänner

2000 an meinen Amtsvorgänger gerichtet haben, beehre ich mich, auf Grund der mir

vorgelegten Unterlagen, wie folgt zu beantworten:

 

Zum Motiventeil sowie zu den Fragen 1 und 2:

Am 9. November 1988 wurde zwischen den Österreichischen Bundesbahnen und

dem Land Tirol ein Übereinkommen zur Verbesserung der Nahverkehrsbedienung

im Raum Ötztal - Imst - Landeck abgeschlossen ("Übereinkommen 1988"). Dieses

Übereinkommen beinhaltet unter anderem

- den zweigleisigen Ausbau des Streckenabschnittes Ötztal - Landeck mit

   Errichtung des Zammer Tunnels,

- die Errichtung einer Überleitstelle zwischen Zirl und Telfs - Pfaffenhofen sowie

- die Niveaufreimachung bestehender Eisenbahnkreuzungen.

 

Für die Streckenabschnitte Ötztal - Roppen und Roppen - Imst - Pitztal sowie für den

Zammer Tunnel wurde die Trasse festgelegt und eine diesbezügliche Tras -

senverordnung erlassen. Desweiteren wurden von den Österreichischen

Bundesbahnen die erforderlichen Planungen grundsätzlich abgeschlossen und die

notwendigen Grundeinlösen vorgenommen.

 

Bisher wurde jedoch lediglich der zweigleisige Ausbau des Streckenabschnittes

Kronburg - Landeck einschließlich der Errichtung des Zammer Tunnels fertiggestellt

und im Jahr 1999 dem Betrieb übergeben. Mit Inbetriebnahme des Zammer Tunnels

wurde die Haltestelle Zams ersatzlos aufgelassen.

 

Im Bahnhof Landeck werden derzeit umfangreiche Ausbaumaßnahmen im Bereich

der Gleis - und Bahnsteiganlagen sowie der elektro - und sicherungstechnischen

Einrichtungen durchgeführt. Die Fertigstellung dieser Ausbaumaßnahmen ist für das

Jahr 2001 geplant.

 

Im Hinblick auf einen nahverkehrsgerechten Ausbau der Eisenbahninfrastruktur im

Bundesland Tirol, die den Zielsetzungen der Verkehrspolitik, der Raumordnung und

des Umweltschutzes unter Bedachtnahme auf den effizienten Einsatz öffentlicher

Mittel gerecht werden soll, werden derzeit zwischen meinem Ressort und dem Land

Tirol Verhandlungen über den Abschluss eines „Übereinkommens über die Planung,

Durchführung und Finanzierung des nahverkehrsgerechten Ausbaues der

Eisenbahninfrastruktur im Bundesland Tirol“ geführt.

 

Im Rahmen dieser Verhandlungen wurde einvernehmlich festgehalten, dass auf

Grund des schwierigen und langwierigen Entscheidungsprozesses für die Festlegung

der Trasse zwischen Ötztal und Landeck der im Übereinkommen 1988 vorgesehene

Bauzeit - und Finanzierungsplan nicht eingehalten werden konnte und darüberhinaus

die zwischen den Vertragspartnern des Übereinkommens 1988 abgestimmte

Trassenführung an Stelle der ursprünglich festgelegten Gesamtinvestitionskosten in

der Höhe von 3.185,0 Mio. ATS Gesamtinvestitionskosten in der Höhe von 6.288,5

Mio ATS (Preisbasis 1.1.1995) nach sich ziehen würde.

Auf Grund dieses Sachverhaltes und bedingt durch die Verkehrsentwicklung der

letzten Jahre erschien ei ne Neubetrachtung der nahverkehrsrelevanten

Ausbauerfordernisse der Eisenbahninfrastruktur im Bundesland Tirol sinnvoll bzw.

zweckmäßig. In diesem Sinne wurde einvernehmlich beschlossen, das im Jahr 1988

abgeschlossene Übereinkommen - mit Ausnahme jener Infrastrukturprojekte, welche

bereits fertig gestellt oder in Ausführung befindlich sind - nicht weiter umzusetzen

und den Ausbau der nahverkehrsrelevanten Eisenbahninfrastruktur unter

Berücksichtigung des derzeitigen Bedarfes neu zu bewerten und zu vereinbaren.

 

Zu Fragen 3, 4, und 5:

 

Im Bahnhof Imst - Pitztal sind Maßnahmen zur Verbesserung der bestehenden

Infrastruktur - insbesondere im Bereich der Bahnsteige - geplant. Diese im Bahnhof

Imst - Pitztal geplanten Maßnahmen werden voraussichtlich in der Mitte des heurigen

Jahres realisiert.