3093/AB XXI.GP

Eingelangt am: 18.01.2002

BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 3098/J-NR/2001 betreffend Auswirkungen der
Studiengebühren auf Anzahl der Studierenden, die die Abgeordneten Dr. Kurt Grünewald,
Freundinnen und Freunde am 21. November 2001 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

Ad 1. bis 5.:


Im Wintersemester 2001/02 sind laut den Datenmeldungen gemäß §12 Abs. 2 der Universitäts-
Studienevidenzverordnung 1997 (UniStEVO) insgesamt 194.776 ordentliche und außerordent-
liche Studierende an den Universitäten und den Universitäten der Künste zu verzeichnen. Diese
Zahl ist um Doppelzählungen bereinigt.

Die angeschlossene Tabelle “Ordentliche und außerordentliche Studierende an Universitäten der
Wissenschaften und an Universitäten der Künste, WS 2001/02" (Beilage 1) enthält detaillierte
Angaben zu den angeführten Fragen aufgeschlüsselt nach den einzelnen Universitäten und Uni-
versitäten der Künste. Insgesamt beträgt der Frauenanteil im laufenden Wintersemester 52 %,
der Anteil von Ausländer/innen aus EU-Staaten 6,9% und der Anteil von Ausländer/innen aus
Nicht-EU-Staaten 9,6 %.

Ad 6.:

Die angeschlossene Tabelle “Ordentliche und außerordentliche Studierende an Universitäten der
Wissenschaften und an Universitäten der Künste, WS 2000/01" (Beilage 2) enthält Zahlenmate-
rial (endgültige Daten aus der Gesamtevidenz der Studierenden) für das Wintersemester
2000/01.


Ein Vergleich mit den Daten für das Wintersemester 2001/02 zeigt, dass der Frauenanteil im
aktuellen Wintersemester mit 52 % um 0,6 Prozentpunkte höher liegt als im Wintersemester
2000/01 und anteilsmäßig auch Studierende aus EU-Staaten (plus 0,2 Prozentpunkte) und Nicht-
EU-Staaten (plus 1,5 Prozentpunkte) zugenommen haben.

Ad 7.:

Die gegenständlichen Merkmale sind nicht Bestandteil der gemäß UniStEVO 1997 von den Uni-
versitäten und den Universitäten der Künste zu meldenden Studierendendaten und werden dem-
nach nicht im Sinne einer Vollerhebung erfasst. Sie werden nur im Rahmen der so genannten
“Erhebung zur sozialen Lage der Studierenden" - einer alle drei Jahre stattfindenden Stich-
probenerhebung - festgestellt. Die nächste derartige Erhebung wird im Frühjahr 2002 stattfinden.

Ad 8.:

Die Studierendenzahl ist keine direkte Einflussgröße für die Akademikerquote. Eine Erhöhung
dieser Quote ist durch die Erhöhung der Abschlussquote, durch Maßnahmen zur Studienzeitver-
kürzung und durch die Schaffung neuer Studienangebote, insbesondere auch bei den Fachhoch-
schul-Studiengängen zu erwarten.

Es ist in diesem Zusammenhang weiters darauf hinzuweisen, dass mit der Einführung von
Studienbeiträgen eine Reihe von Maßnahmen ergriffen wurde, die den Studierenden die Ent-
richtung der Studienbeiträge erleichtert. Studienbeihilfenbeziehern wird der Studienbeitrag durch
einen Studienzuschuss ersetzt, der Bezieherkreis wurde entsprechend ausgeweitet und für einen
erweiterten Personenkreis wurden linear fallende Studienzuschüsse eingeführt. Weiters wurden
die Budgetmittel für die Leistungsstipendien verdreifacht. Schließlich sind als weitere Maß-
nahme Verhandlungen mit Banken geführt worden, die eine geförderte Darlehensgewährung für
die Entrichtung der Studienbeiträge ermöglichen.

Ad 9. und 10.:

Die studienrechtlichen Rahmenbedingungen haben sich in dieser Hinsicht mit der Einführung
von Studienbeiträgen nicht verändert. Das neue geschaffene vertragliche, leistungsorientierte und
flexible Dienstrecht verbessert die Durchlässigkeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
Durch die Änderungen des Universitätslehrerdienstrechts wurden die Chancen für den wissen-
schaftlichen Nachwuchs, eine universitäre Karriere beginnen zu können, gesteigert. Überdies


besteht die Möglichkeit in jenen Semestern, die ausschließlich der Erstellung der Dissertation
dienen und in denen keine Lehrveranstaltungen oder andere Leistungen der Universität in
Anspruch genommen werden, sich von der Universität abzumelden und nach Fertigstellung der
Dissertation das Studium wieder aufzunehmen.

Ad 11.:

Im Wintersemester 2000/01 waren an Universitäten und Universitäten der Künste insgesamt
25.083 Studierende in weiterführenden Doktoratsstudien zu verzeichnen, im laufenden Winter-
semester sind es insgesamt 15.359 Studierende (jeweils bereinigt um Doppelzählungen).

Ad 12.:

Generell ist festzustellen, dass die Einführung der Studienbeiträge Auswirkungen auf internatio-
nale Benchmarks wie jene der OECD haben wird. Es wird erstmals realistische Studierenden-
zahlen und damit auch realistische Planungszahlen geben. Die OECD weist für Österreich
derzeit einen Wert von 7,4 Jahren für die durchschnittliche Studiendauer aus. Es ist zu erwarten,
dass dieser Wert mittelfristig auf unter 6,5 Jahre sinken wird, wodurch Österreich seine Position
in dieser OECD-Statistik vom derzeit drittletzten Platz ins europäische Mittelfeld verbessern
wird können. Dieser Effekt wird durch den Ausbau der Fachhochschulen sowie durch die
Umstellung auf Bakkalaureat und Magisterstudien noch verstärkt werden.

Ad 13.:

Die Zahl der Bezieher von Studienbeihilfe im Wintersemester 2001/02 wird erst nach Abschluss
der Bearbeitung der Ansuchen etwa Ende März 2002 feststehen. Es ist mit einer Steigerung von
über 30 % zu rechnen.