310/AB XXI.GP
der Anfrage der Abgeordneten Morak und Kollegen
betreffend Förderungsbericht 1998,
(Nr. 263/J)
Zur vorliegenden Anfrage führe ich Folgendes aus:
Zu Frage 1:
Ein Verein dieses Namens ist mir nicht bekannt. ,,Casa do Rio“ ist die Bezeichnung
eines Projektes der Europäischen Gemeinschaftsinitiative Employment, Aktionsbe -
reich Youthstart. Der Träger dieses Projekts und Förderungsempfänger ist der Ver -
ein „AWOL - Hilfe für Menschen ohne Arbeit und Wohnung“.
Der Obmann und die Vorstandsmitglieder sind:
Obmann: Dr. Karlheinz Waysocher
Kassier: Ing. Ferdinand Schmiedt
Stellvertreter: Josef Tellian
Schriftführer: Ing. Hans Traudisch
Die Ziele sind laut Vereinsstatuten § 2:
(1) Beratung; Betreuung und Unterbringung sozial benachteiligter, von Wohnungslo -
sigkeit und Arbeitslosigkeit bedrohter Personen.
(2) Gründung und Förderung von betreuten Wohneinheiten, die in weiterer Folge zur
Selbständigkeit befähigen sollen, sowie präventive Maßnahmen gegen bestehende
und drohende Wohnungslosigkeit.
(3) Arbeitsberatung und Schaffung von Arbeitsmöglichkeiten.
(4) Schaffung eines Freizeitclubs für den oben genannten Personenkreis.
(5) Beratung, Betreuung und Information dieser Personen, um eine Resozialisierung
zu unterstützen und einer sozialen
Gefährdung entgegenzuwirken.
(6) Herausgabe von Publikationen, Dokumentationen und Forschungsarbeiten, die
als Öffentlichkeitsarbeiten dem Vereinszweck dienen.
(7) Zusammenarbeit mit zweckverwandten sozialen Organisationen.
Die arbeitsmarktpolitisch relevanten Tätigkeitsbereiche dieses Vereins bestehen seit
1986 zum einen in der Durchführung des Projekts „Wohnen“ (Unterstützung bei der
Wohnraumerhaltung und Verhinderung von Obdachlosigkeit für Wohnungslose,
Haftentlassene, SozialhilfebezieherInnen und Langzeitarbeitslose; Finanzierung:
Bundesministerium für Justiz; Land Kärnten; Magistrat Klagenfurt; Arbeitsmarktser -
vice) und zum anderen in der Führung des sozialökonomischen Betriebes
„Werkstatt“ (Transitarbeitsplätze im Bau - und Baunebengewerbe für Langzeitarbeits -
lose mit mehrfachen Vermittlungshemmnissen; Finanzierung: Eigenerlöse, Arbeits -
marktservice; Land Kärnten; Magistrat Klagenfurt). Das zeitlich befristete Projekt
„Casa do Rio“ wurde im Projektzeitraum 1.2.1996 bis 31.3.1998 durchgeführt.
Der Sitz des Vereins befindet sich in Klagenfurt.
Nicht der Verein als solcher wurde für förderungswürdig befunden, sondern das vom
Verein im Zuge des Projektauswahlverfahrens unter dem Titel ,‚Casa do Rio“ einge -
brachte Projektkonzept wurde aus folgenden Gründen für förderungswürdig befun -
den (Auszug aus dem Projektantrag):
Das Projekt beinhaltet die Entwicklung neuer Ausbildungsmaßnahmen und eines
Wohnungsbetreuungskonzeptes für delinquente Jugendliche und Jugendliche ohne
Ausbildung und Wohnmöglichkeit. Ziel ist es, innovative Ausbildungs - und Beschäfti -
gungsmöglichkeiten für Jugendliche und adäquate Jugendwohnformen zu entwi -
ckeln, wobei die betroffenen Jugendlichen bereits in die Entwicklungsphase mitein -
gebunden werden sollen, um so die Akzeptanz des Betreuungsmodells und der Aus -
bildungsmaßnahmen zu erhöhen. Die entwickelten Ausbildungs - und Wohnversor -
gungsmaßnahmen dienen der Erleichterung der Integration dieser Jugendlichen in
den Arbeitsmarkt und der Vorbereitung auf das „selbständige Wohnen“.
Zu Frage 2:
Der Ausdruck ,,Creatif“ bezeichnet keinen Verein, sondern ein Projekt, welches im
Rahmen der Gemeinschaftsinitiative Employment - Horizon abgewickelt wurde.
Trägerverein des Projektes ,‚Creatif“ ist pro mente infirmis Oberösterreich.
Vereinsobmann ist W. HR. Univ. Doz. Prim. Dr. W. Schöny. Die Vorstandsmitglieder
sind Univ. Prof. Dr. Gustav Hofmann, Probst Eberhard Vollnhofer und AK - Präsident
Fritz Freyschlag.
Ziel des Vereins ist es, psychosozial beeinträchtigten Menschen zur allseitigen Be -
achtung ihrer Menschenrechte, zu einer Verbesserung und Sicherung ihrer gesell -
schaftlichen Stellung und zu einer Verbesserung ihrer Betreuung und Versorgung -
vornehmlich in medizinischer, psychologischer, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht
zu verhelfen. Ziel ist weiters die gesellschaftliche Integration psychisch beeinträchtig -
ter Menschen.
Der Tätigkeitsbereich des Vereins ist die Vorsorge, Beratung, Therapiebegleitung
und Nachsorge in sechs Bereichen: Psychosoziale Beratung, Laienhilfe, Wohnen,
tagesstrukturierende Einrichtungen, berufliche Integration und Sucht.
Der Sitz des Vereins befindet sich in Linz.
Das Projekt ,,Creatif“ wurde aufgrund seiner innovativen Inhalte für förderwürdig be -
funden: Einzelne Mitarbeiter von Firmen, die Menschen mit (vornehmlich psychi -
schen) Behinderungen beschäftigen, werden zu so genannten Patenschaftskollegen
ausgebildet und unterstützen mit externer Hilfe der Arbeitsassistenz die Integration
ihrer behinderten Kollegen.
Zu Frage 3:
Ein Verein mit dem Namen KMU ist mir nicht bekannt. Bekannt ist ein Europäisches
Gemeinschaftsinitiativen - Programm KMU (Kleine und Mittlerer Unternehmen). Die
Koordination dieses Programms in Österreich obliegt dem Bundesministerium für
wirtschaftliche Angelegenheiten. Teile diese Programmes werden auch aus Mitteln
des Europäischen Sozialfonds (Zuständigkeit in Österreich: Bundesministerium für
Arbeit, Gesundheit und Soziales) finanziert.
Zu Frage 4:
Auch hier bezeichnet der Ausdruck ,,Mona Lisa“ ein Projekt, welches im Rahmen der
Gemeinschaftsinitiative Employment - Horizon abgewickelt wurde.
Der Trägerverein des Projektes ,,Mona Lisa“ ist die Lebenshilfe Steiermark.
Der Vereinsobmann ist Dr. Hannes Priebsch. Die Vorstandsmitglieder sind Ursula
Vennemann, Alfred Reitter, Brigitta Gaberc, Helmut Redl, Anna Gebhardt und Donat
Schöffmann.
Die Ziele und der Tätigkeitsbereich des Vereins: Die Lebenshilfe Steiermark bietet
landesweit Wohnversorgung und Beschäftigung im Rahmen von Tageswerkstätten
für Menschen mit Behinderung, für die kaum adäquate Arbeitsplätze am Arbeits -
markt zur Verfügung stehen.
Der Sitz des Vereins befindet sich in Graz.
Das Projekt ,,Mona Lisa“ wurde aufgrund seiner innovativen Inhalte für förderwürdig
befunden. Diese sind:
a) Erstellung einer Beschäftigungspotentialanalyse
b) Schaffung von Arbeitsplätzen für Menschen mit geistigen und psychischen Behin -
derungen im Bereich Landschaftspflege und der Solartechnik, die an die individuel -
len Bedürfnisse angepasst werden können und bei denen weiters eine sozial -
pädagogische Betreuung gewährleistet
wird.
Zu Frage 5:
Ein Verein des Namens ,,Now go Donna“ ist mir nicht bekannt. Ein Verein dieses
Namens wird vom Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales nicht ge -
fördert.
Bekannt ist hingegen ein Projekt ,,Now go Donna“ der Europäischen Gemeinschafts -
initiative Employment, Aktionsbereich Now. Der Träger dieses Projekts und Förde -
rungsempfänger ist die „MENTOR Management - Entwicklungs - Organisation
GesmbH“.
Die Geschäftsführer der GesmbH sind Dr. Heinz Andlinger, Reinhold Beil und
Dr. Hermann Zemlicka.
Das Unternehmen definiert seine Ziele als qualitätsorientierter Anbieter von Bil -
dungs - und Beratungsdienstleistungen, wobei folgende Inhalte in Form von Semina -
ren, Trainings, Kursen, Goachings und Einzelberatungen vermittelt werden:
(1) Initiierung und Moderation von individuellen, betrieblichen und regionalen Ent -
wicklungsprozessen
(2) Berufsorientierung als alle Lebensbereiche umfassender Prozess
(3) (Wieder)Herstellung der Arbeitsfähigkeit und deren beruflicher Verwertung
(4) Entwicklung von Motivation und Selbstbewusstsein als Basis einer zukunftsorien -
tierten Lebensplanung.
Die arbeitsmarktpolitisch relevanten Tätigkeitsbereiche des Unternehmens bestehen
zum einen in der Durchführung von Unterstützungsmaßnahmen zur Eingliederung
arbeitsloser Personen (Berufsorientierung, Job coaching) und zum anderen in der
Durchführung von Gründungsberatungen für spezifische Zielgruppen, insbesondere
für arbeitslose Frauen. Das zeitlich befristete Projekt ,,Now go donna“ wurde im Pro -
jektzeitraum 1.2.1996 bis 31.3.1998 in Vorarlberg durchgeführt.
Der Sitz des Unternehmens befindet sich in Linz.
Nicht das Unternehmen als solches wurde für förderungswürdig befunden, sondern
das vom Verein im Zuge des Projektauswahlverfahrens unter dem Titel ,,Now go
Donna“ eingebrachte Projektkonzept und zwar aus folgenden Gründen: Es soll ein
neuer methodischer Ansatz für Berufslaufbahnberatung und Karriereberatung für
Frauen mit unterschiedlichen Qualifikationsprofilen, die ihren Wiedereinstieg gezielt
planen wollen, sowie für die Gründungsberatung und ein Verlaufscoaching für ar -
beitslose Frauen, die sich in Form einer Unternehmensgründung selbständig ma -
chen wollen, entwickelt und erprobt werden.