3119/AB XXI.GP

Eingelangt am: 22.01.2002

Bundesministerium für
Bildung, Wissenschaft
und Kultur

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 3130/J-NR/2001 betreffend Prognoseverfahren,
die die Abgeordneten Mag. Christine Muttonen, Genossinnen und Genossen am 22. November
2001 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:


Ad 1.:

An der Erstellung der Handreichungen arbeitet derzeit eine Arbeitsgruppe von Schulpsycholo-
gen. Zusätzlich sollen Volksschullehrer/innen, Hauptschullehrer/innen, AHS-Lehrer/innen und
Schulaufsichtsbeamte in die Ausarbeitung und Begutachtung einbezogen werden.

Ad 2.:

Bisher haben zwei ganztägige Sitzungen der Arbeitsgruppe stattgefunden. Vom Arbeits-
gruppenleiter wurde eine elektronische Projektmanagementplattform eingerichtet, so dass die
weiteren Arbeiten unter Nutzung moderner Medien und insbesondere durch E-Mail stattfinden
können.

Ad 3.:

Es wird darauf hingewiesen, dass gemäß § 19 Abs. 8 des Schulunterrichtsgesetzes in der vierten
Schulstufe schon derzeit gegen Ende des ersten Semesters oder am Beginn des zweiten Semes-
ters über den nach den Interessen und Leistungen des Schülers empfehlenswerten weiteren Bil-
dungsweg mündlich zu informieren ist. Eine derartige Empfehlung enthält auch prognostische
Elemente. Ziel der Initiative ist daher ein Verfahren zu gestalten, durch das eine möglichst pro-


funde Kenntnis der Schülerpersönlichkeit und Vorhersage des bestmöglichen Bildungsweges
erreicht wird. Die Materialien zum Prognoseverfahren sollen allen Volksschulen zur Verfügung
gestellt werden.

Ad 4. bis 7.:

Informationsveranstaltungen an Volksschulen zu den nachfolgenden Bildungsmöglichkeiten
sollen an allen Volksschulen abgehalten werden. Dies ist schon derzeit üblich und in der grund-
legenden Zielsetzung im §19 des Schulunterrichtsgesetzes festgelegt. Zusätzlich wird unter Be-
rücksichtigung des Planungsvorlaufes ein entsprechender Schwerpunkt für die Lehrerfortbildung
vorgesehen. Die Schulleiter/innen aller Volksschulen sollen durch Schulaufsicht und Schulpsy-
chologie über die Zielsetzungen der Initiative informiert und mit den Materialien und deren
Handhabung vertraut gemacht werden.

Die Schulungen werden im Rahmen von Leitertagungen bzw. Dienstbesprechungen oder päda-
gogischen Tagungen in den Bezirken erfolgen. Es fallen daher keine nennenswerten Mehrkosten
an.

Ad 8. und 9.:

Die Schulleiter/innen sollen als Multiplikator/innen fungieren und die Inhalte an alle Lehrerinnen
und Lehrer ihrer Schule weitergeben.

Ad 10.:

Es ist keine finanzielle Abgeltung geplant, da die Beratung zu den Dienstpflichten des Volks-
schullehrers (siehe §19 Schulunterrichtsgesetz) gehört und diese durch diese Initiative nur für die
Erfüllung dieser Aufgabe geeignete Mittel, Methodenkenntnisse und andere Unterstützungen
erhalten.

Ad 11.:

Die Kosten sind im Zusammenhang mit Initiativen sowie laufend anfallenden Aufgaben im Be-
reich der Optimierung der Bildungsinformation und Bildungsberatung zu sehen. Bei den erfor-
derlichen Herstellungs- und Verteilungskosten kann auch auf die Ressourcen des Zentrums für
Schulentwicklung zurückgegriffen werden.


Ad 12.:

Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2002 geplant. Die Informationen werden jeweils nach Ver-
fügbarkeit im Internet abrufbar sein. Es fallen keine zusätzlichen Entwicklungskosten dafür an.

Ad 13.:

Ziel der Initiative ist es primär, die Eltern bei den gemeinsam mit ihren Kindern zu treffenden
Entscheidungen zu unterstützen und zu beraten. Eine Änderung der derzeit geltenden Rechtslage
ist nicht beabsichtigt. Wie auch bei der Empfehlung gemäß § 8a Abs. 2 des Schulpflichtgesetzes
über den jeweils zweckmäßigsten Schulbesuch entscheiden die Eltern über die weitere Schul-
laufbahn.

Ad 14.:

Ja.

Ad 15.:

Als Grundlage für Informationsveranstaltungen gemäß § 19 Schulunterrichtsgesetz wurden allen
Volksschulen im Dezember 2001 nicht nur Folien mit einer Darstellung der Bildungswege nach
der 8. Schulstufe sondern auch ein Folder über “Bildungswege in Österreich" zur Verfügung ge-
stellt (siehe Beilage). Die sonstigen Materialien werden voraussichtlich im Frühjahr 2002 vorlie-
gen.

 

Anlage Broschure “Bildungswege in Österreich” konnte nicht gescannt werden