3175/AB XXI.GP
Eingelangt am: 08.02.2002
BM für auswärtige Angelegenheiten
Die Abgeordneten zum Nationalrat Mag. Ulrike Lunacek und
GenossInnen haben am
10. Dezember 2001 unter der Nr. 3187/J-NR/2001 an mich eine schriftliche
parlamentarische Anfrage betreffend Investitionspläne der OMV im Sudan und
Prinzipien
der österreichischen Entwicklungspolitik gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu Fragen 1, 2 und 5:
Das Bundesministerium für auswärtige
Angelegenheiten hat keine Kenntnis über
Investitionspläne der OMV, in die es nicht eingebunden ist und auf die es
auch keinen
Einfluss hat. Soweit bekannt, führt die OMV entwicklungspolitische
Projekte im Sudan
durch, welche insbesondere die Bereiche Grundbedürfnisse, Wasser und
medizinische
Versorgung
betreffen.
Zu Frage 3:
Diese
Frage betrifft keinen Gegenstand der Vollziehung des Bundes im Bereich des
Bundesministeriums
für auswärtige Angelegenheiten.
Zu Frage 4:
Der
Sudan hat einen gewaltigen Nachholbedarf in vielen Wirtschaftssektoren,
insbesondere an infrastruktureller Nachrüstung in den Bereichen der
Energie- und
Wasserversorgung, des Verkehrs und Umweltmanagements. Das Land verfügt
über ein
beachtliches Potential an Ressourcen, das bei richtigem Einsatz zu einer
bedeutenden
Verbesserung der Lebenssituation der Bevölkerung führen könnte.
Eine Beobachtergruppe aus in Khartum residenten
EU-Botschaftern konnte im
vergangenen Jahr die Erdölkonzessionsgebiete in Süd-Kordofan und
Unity State ohne
Begleitung durch Regierungsfunktionäre besuchen. In ihrer Lagebeurteilung
kommen die
Botschafter zum Schluss, dass dabei alle maßgeblichen Faktoren wie
saisonale
Wanderbewegungen, Vertreibungen, Konflikt, Gewalt und die jüngste
Dürre in Betracht
gezogen werden müssen.
Der
Bericht der EU-Botschafter stellt fest, dass z.B. der Bau von wetterfesten
Straßen für
die wirtschaftliche Aktivität der Erdölkompanien auch der
örtlichen Bevölkerung zugute
komme. Der Zugang der Bevölkerung zu grundsätzlichen Dienstleistungen
wie
Gesundheitsvorsorge sei beträchtlich verbessert; besondere Erwähnung
finden ein für die
örtliche Bevölkerung zugängliches Spital und andere
örtliche medizinische
Versorgungspunkte sowie die Versorgung mit Wasser und Elektrizität. Auch
die
Wirtschaftstätigkeit (Transport von Gütern, Ernte und Menschen) habe
zugenommen;
darüber hinaus würden die Straßen die
Rückkehrmöglichkeiten der vertriebenen Personen
in ihre Ursprungsdörfer verbessern.