3176/AB XXI.GP
Eingelangt am: 08.02.2002
BM für auswärtige Angelegenheiten
Die
Abgeordneten zum Nationalrat DDr. Erwin Niederwieser und GenossInnen haben am
12. Dezember 2001 unter der
Nr. 31947J-NR/2001 an mich eine schriftliche
parlamentarische Anfrage
betreffend Aussagen des Stellvertretenden italienischen
Ministerpräsidenten Fini zu Südtirol.
Die gegenständliche Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu Frage 1:
Das
Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten hat von diesen auf
ein Interview
des Vorsitzenden von “Alleanza Nazionale" in einem Lokalblatt dieser
Partei
zurückgehenden Meldungen
am 11.12.2001 Kenntnis erhalten.
Zu Fragen 2, 3 und 5:
Die
gegenständlichen Passagen finden sich im Text des Interviews in dem
genannten
Lokalblatt. Eine unmittelbare Reaktion darauf war nicht angebracht, allerdings
wurde die
Angelegenheit im Rahmen
laufender diplomatischer Kontakte gegenüber Rom zur
Sprache gebracht.
Im
übrigen hat der italienische Außenminister bei seinem offiziellen
Besuch in Österreich
im Juli vorigen Jahres keinen Zweifel an der Kontinuität der italienischen
Südtirol-Politik
gelassen, die sich seit Paketabschluss und Streitbeilegung im Jahr 1992 an der
mehrmals
wiederholten klaren politischen Zusage orientiert hat, dass etwaige
Autonomieänderungen
nur im Konsens mit der betroffenen Minderheit, mit der Österreich im
Hinblick auf seine
aus dem Pariser Abkommen erwachsende Schutzfunktion in ständigem Kontakt
steht,
durchgeführt werden. Der italienische Staatspräsident betonte
seinerseits gegenüber dem
Herrn Bundespräsidenten anlässlich des Zentraleuropäischen
Präsidententreffens in
Stresa/Verbania im Juni vorigen Jahres die große Bedeutung der
Südtirol-Autonomie nicht
zuletzt auch als Modell für die Behandlung anderer Minderheitenfragen. Der
Herr
Bundeskanzler hat bei seinem offiziellen Besuch in Rom im Oktober vorigen
Jahres
gegenüber Ministerpräsident Berlusconi das fortgesetzte Interesse
Österreichs an der
Südtirol-Autonomie unterstrichen, worauf
die italienische Seite positiv reagierte.
Zu Frage 4:
Nein.
Zu Frage 6:
Nein.