3211/AB XXI.GP
Eingelangt am: 13.02.2002
Bundesministerium
für Verkehr,
Innovation und Technologie
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr.
3246/J-NR/2001 betreffend den Ausbau der
Summerauerbahn und der Pyhrnbahn in Oberösterreich sowie den Bau der
Linzer City-S-Bahn,
die die Abgeordneten Mag. Kukacka und KollegInnen am 14. Dezember 2001 an mich
gerichtet
haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:
Fragen 1, 2 und 3:
Wie weit sind die Planungen im Bereich der Summerauerbahn und der Pyhrnbahn in
Oberösterreich sowie der Linzer City-S-Bahn vorangeschritten, und wer ist für diese Planungen
zuständig?
Wird im Bereich der Summerauerbahn und der Pyhrnbahn in Oberösterreich der Bestand
ausgebaut oder wird eine Neutrassierung vorgenommen?
Falls es sich um eine Neutrassierung handelt, in welchem Abschnitt wird diese vorgenommen und
wann ist mit dem Abschluss der Planungen zu rechnen?
Antwort:
Für die Summerauerbahn wurde im Jahr
1999 von den österreichischen Bundesbahnen unter
Zugrundelegung aktueller Verkehrsprognosen eine Projektentwicklung mit dem
Ergebnis
durchgeführt, dass zwischen Linz und St. Georgen an der Gusen ein
abschnittsweiser
zweigleisiger Ausbau sinnvoll erscheint. In den übrigen
Streckenabschnitten sind punktuelle
Ausbaumaßnahmen zur Verbesserung der Betriebsqualität vorgesehen.
Der Ausbau der Pyhrnbahn zwischen Linz und
Selzthal erfolgt unter der Zielsetzung einer selektiv
zweigleisigen Hochleistungsstrecke, wobei verschiedene Vorhaben, wie z.B.
Linienverbesserungen sowie Bahnhofsumbauten, entweder bereits realisiert sind
oder sich
unmittelbar vor der Fertigstellung
befinden.
Frage 4:
Ist das Land Oberösterreich,
vertreten durch den für öffentlichen Verkehr zuständigen
Landeshauptmannstellvertreter Dipl.-lng. Haider, in die Planung eingebunden?
Wenn ja, seit wann
und in welcher Form ?
Antwort:
Im Allgemeinen darf ich vorweg anmerken,
dass zwischen dem Bund und dem Land
Oberösterreich ein Übereinkommen über die Infrastrukturplanung
“Regionaler Schienenverkehr im
Großraum Linz" abgeschlossen wurde, welches die Erstellung und die
Finanzierung ausgereifter
Konzepte für die Realisierung verschiedener Projekte im Rahmen des
nahverkehrsgerechten
Ausbaues der Eisenbahninfrastruktur im Großraum Linz vorsieht, zu denen
unter anderem auch
der nahverkehrsgerechte Ausbau der Summerauerbahn und der Pyhrnbahn sowie die
Errichtung
der
City-S-Bahn zählen.
In diesem Konzept wurde festgelegt, dass
unverzüglich nach Fertigstellung des jeweiligen
Konzeptes für ein Vorhaben Verträge über die Realisierung und
Finanzierung des betreffenden
Vorhabens abgeschlossen werden. Im Rahmen dieser Verhandlungen wird
letztendlich auch die
Höhe des Anteiles an den Errichtungskosten seitens der beteiligten
Gebietskörperschaften
festzulegen sein.
Des weiteren ist in diesem
Übereinkommen vorgesehen, eine projektbegleitende Arbeitsgruppe
unter der Federführung des Landes Oberösterreich mit dem Ziel
einzurichten, die Steuerung und
Koordinierung der Projektierungstätigkeit vorzunehmen sowie
einvernehmliche Vorgaben für die
jeweiligen Planungsschritte zu entwickeln. Die projektbegleitende Arbeitsgruppe
hat bereits ihre
Tätigkeit
aufgenommen.
Fragen 5, 6 und 8:
Wie hoch sind die errechneten Kosten für den Ausbau der Summerauerbahn und der Pyhrnbahn
in Oberösterreich sowie des Baus der Linzer City-S-Bahn? Sind entsprechende Mittel im ÖBB-
Budget, beziehungsweise im Budget der HL-AG und der SCHIG vorgesehen?
Welche Finanzierungsformen sind für diese drei Projekte vorgesehen?
Wie beurteilen Sie die Möglichkeit einer Mitfinanzierung durch Private, zum Beispiel durch die
oberösterreichische Raiffeisenlandesbank? Gibt es dazu konkrete Finanzierungsüberlegungen
oder Angebote zu einem PPP-Projekt?
Antwort:
In dem nunmehr vorliegenden
Generalverkehrsplan sind für den Bereich der Schiene
verschiedene Infrastrukturpakete enthalten, die in den nächsten Jahren
verwirklicht werden sollen.
In das als “1a"
bezeichnete Infrastrukturpaket wurden Ausbauvorhaben aufgenommen, die in den
nächsten fünf Jahren begonnen bzw. fertiggestellt werden sollen.
Dieses Infrastrukturpaket
beinhaltet unter anderem auch die Errichtung der Umfahrung Schlierbach auf der
Pyhrnbahn mit
einem Investitionsbedarf von rund 36 Mio. €.
In das als M1b"
bezeichnete Infrastrukturpaket wurden Ausbauvorhaben aufgenommen, die in den
Jahren 2007 bis 2011
realisiert bzw. in Angriff genommen werden sollen. Dieses Infrastrukturpaket
beinhaltet unter anderem auch die Errichtung der City-S-Bahn mit einem
Investitionsbedarf von
rund 182 Mio. € sowie den Ausbau der Summerauerbahn mit einem Investitionsbedarf
von rund
138 Mio. €.
Die Bereitstellung der erforderlichen
Finanzmittel für die in den Infrastrukturpaketen 1a und 1b
enthaltenen Ausbauvorhaben soll durch eine Erhöhung des derzeitigen
SCHlG-Rahmens
gewährleistet werden. Unabhängig davon wird unter Zugrundelegung des
zwischen dem Bund und
dem Land Oberösterreich abgeschlossenen Übereinkommens über die
Infrastrukturplanung
“Regionaler Schienenverkehr im Großraum Linz" der dem
nahverkehrsgerechten Ausbau
zuzurechnende Teil des jeweiligen Vorhabens zu ermitteln sein. Daraus
resultierend werden mit
den beteiligten Gebietskörperschaften Verhandlungen über die
Höhe des Anteiles an den
Errichtungskosten des jeweiligen Ausbauvorhabens aufgenommen.
Frage 7:
Hat Landeshauptmannstellvertreter Dipl.-lng.
Haider bezüglilch der Finanzierungsfrage mit Ihnen
Kontakt aufgenommen?
Antwort:
Es finden laufend Gespräche auf
verschiedenen Ebenen zwischen dem Bund und dem Land
Oberösterreich statt, in deren Rahmen offene Fragen betreffend den Ausbau
der
Eisenbahninfrastruktur
in Oberösterreich erörtert werden.