3257/AB XXI.GP
Eingelangt am: 13.03.2002
BM für Bildung, Wissenschaft
und Kultur
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr.
3291/J-NR/2002 betreffend den geplanten Umbau
des Museums moderner Kunst (MUMOK), die die
Abgeordneten Mag. Muttonen, Kolleginnen und
Kollegen am 23. Jänner 2002 an
mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Ad 1.:
Das Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien wird
vorübergehend geschlossen werden, und
zwar
nicht wegen der Behebung von Baumängeln, sondern zum Zweck einer
Neuaufstellung der
Sammlungen
und einer Veränderung der Ausstellungsarchitektur nach den Vorstellungen
des neuen
Leiters. Derzeit wird im
ganzen Gebäude des MUMOK ein Sammlungsquerschnitt in einer
Aufstellung des früheren Direktors präsentiert. Da in Zukunft nach
den Absichten des neuen
Direktors weniger Raum für die Dauerausstellung zur Verfügung stehen
wird, können nur mehr
Sammlungsteile bzw. einzelne thematische
Schwerpunkte gezeigt werden, was eine Neugestaltung
aller Etagen des Gebäudes erfordert. Diese totale Neuaufstellung ist auch
bei bester Planung ohne
Schließung nicht zu
bewerkstelligen.
Ad 2.:
Die
Schließung des Hauses ist für die Zeit vom 21. Mai 2002 bis 18. Juni
2002 vorgesehen. Die
Kosten werden vom Museum getragen, wobei zu
erwarten ist, dass der entstehende
Einnahmenverlust wieder kompensiert
werden kann.
Ad 3.+4.:
Die geplanten Arbeiten sind zum geringsten Teil als Umbauarbeiten zu qualifizieren, sondern
stellen ein Bündel von völlig verschieden zu bewertenden Maßnahmen dar:
a) Mängelbehebungen:
Die Kosten hiefür werden im Wege
der Gewährleistung von den einzelnen Firmen zu tragen
sein.
b)
Adaptierungen, Fertigstellungen, Verbesserungen auf Grund der
Erfahrungen, die im
laufenden Betrieb bereits gewonnen worden
sind:
Es handelt sich im Wesentlichen um Verbesserung der
Beleuchtung sowie der Sicherheits-
und
Brandschutzanlagen. Dazu kommen zahlreiche Kleinstmaßnahmen, z.B. die
Verlegung
von Schaltern. Die Kosten
hiefür werden mit 305.000,-- € veranschlagt. Die Arbeiten zur
Verbesserung der internen Abläufe und Kommunikation im Bürotrakt
(Empfangszone,
Poststelle, Besprechungszimmer,
Teeküche, Gerätezone) werden mit 275.000,--€
veranschlagt.
c) Unternehmerisch ertragsteigernde Investitionen:
Besucherführung:
Außenzugang zum Restaurant von der Terrasse bzw. direkter Zugang zur
Hofstallung
(= Veranstaltungsraum) durch eine Steg-/Treppenkonstruktion an der
Rückseite
des
Museums
Kosten: 130.811,--€
d) Verbesserung der Möglichkeit zur Raumvermietung bzw. für Sponsoringveranstaltungen:
Verglasung der
VIP-Lounge, wodurch eine Nutzung während des laufenden Ausstellungs-
betriebs möglich wird.
Kosten: 30.000,--
€
Umwandlung
der Hofstallung (Kistendepots) in einen Veranstaltungsraum.
Kosten: 800.000,--€
e)
Innenarchitektonische bzw.
ausstellungsgestalterische Maßnahmen
auf Grund der
museologischen
Konzepte und Programme des neuen Direktors (betrifft Raumberuhigung,
Raumoptimierung, flexible Ausstellungsarchitektur)
Kosten: 110.000,--€
Definition
einer durchgehenden Ausstellungsetage mit einem Durchbruch/Brückenraum im
ersten Obergeschoss, der die links und rechts der Stiegen- bzw. Lifthalle
situierten Räume
zu
einem Raumkontinuum von ca. 1000 m2 zusammenschließt (Mindestdimension
für eine
repräsentative
Ausstellung mit musealem Anspruch).
Kosten: 109.000,--
€
Ad 5.+6.:
Die Kosten für die oben
geschilderten Änderungsmaßnahmen, die sich aus den vom
Vorgänger des
derzeitigen
Geschäftsführers des Museums moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
abweichenden
museologischen
und ablauforganisatorischen Vorstellungen ergeben, wird das Museum aus eigenen
Mitteln
(Basisabgeltung) sowie mit Hilfe von Subventionen (Sponsoring) zu finanzieren
haben.
Ad 7.+8.:
Die Museumsquartier - Errichtungs- und Betriebsgesellschaft
m.b.H. hat im Einvernehmen mit
dem seinerzeitigen Direktor des Museums moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
nach dessen
Vorstellungen den Plan für das Museum
moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien erstellt.
Ad 9. bis 13.:
Alle Planungsschritte und die Freigabe aller Pläne
erfolgten im Einvernehmen zwischen der
Errichtungsgesellschaft sowie dem
seinerzeitigen Museumsdirektor und dem Bundesministerium
für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Die Planungsunterlagen
entsprachen den Vorgaben des
seinerzeitigen Museumsleiters.
Ad 14. bis 16.:
Hinsichtlich der Behebung aller
aufgetretenen Mängel hat das Museum moderner Kunst Stiftung
Ludwig Wien Kontakt mit der
Errichtergesellschaft aufgenommen, die ein effizientes System für
die Behebung von
Gewährleistungsmängeln eingerichtet hat und dafür sorgt, dass
derartige Mängel
umgehend behoben werden. Das Museum
hat für die Behebung derartiger Mängel keine Kosten zu
tragen. Verbesserungen, die sich in
Bezug auf den Hausbetrieb und die betrieblichen Erfahrungen
ergeben, wie Sicherheitsvorkehrungen, Steuerungsoptimierung bei
Aufzügen, Beleuchtung etc.,
wird die Errichtergesellschaft im Rahmen ihrer Möglichkeiten als
Nachlieferung betrachten und
behandeln.
Im Wesentlichen waren folgende Mängel im Rahmen der
Gewährleistung zu beheben: Reparatur
der
defekten Verriegelungsmechanismen der Brandschutzschotts, Adaptierung des
Dachbereiches
im
obersten Geschoss des MUMOK zur Verhinderung von Kondenswassereintritt,
Sanierung von
Betonrissen in kleinen
Nebenräumen wegen der Gefahr von Wassereintritt, Adaptierung der
unrichtig eingerichteten Videokameras in
den Ausstellungsräumen. Eine Kostenschätzung hiefür
war entbehrlich, da die Finanzierung
die Lieferfirmen trifft.