3263/AB XXI.GP
Eingelangt am: 14.03.2002
Dr.
Ernst STRASSER
Bundesminister für
Inneres
Die Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde haben am
22. Januar 2002 unter der Zahl 3288/J an mich eine schriftliche parlamentarische
Anfrage betreffend “Grenzübergänge Richtung Tschechien" gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:
Zu den Fragen 1 und 2:
Aktuell laufen folgende Vorbereitungsarbeiten:
1. Schaffung
neuer Straßengrenzübergänge: Schöneben - Zadni
Zvonkova,
Diendorf - Kyselov, Haugschlag-Fichtau - Nova Bystrica. Seefeld-
Großkadolz - Jaroslavice.
2. Erweiterung
bestehender Übergänge: Guglwald - Predni Vyton (Erweiterung
auf Ganzjahresbetrieb, Änderung des Benützungsumfanges auf Autobusse
und Einsatzfahrzeuge, die nicht unter das Katastrophenhilfeabkommen fallen),
Pyhrabruck - Nove Hrady (Erweiterung des Benützungsumfanges auf Auto-
busse).
3. Schaffung von
neuen touristischen Übergängen: Stifterdenkmal - Rakouska
Louka, Plöckenstein - Pod Plechym. Sonnenwald - Pestrice. Iglbach - Jezova
und St. Oswald - Koranda (zwei bestehende Übergänge werden in eine
Touristenzone “Schwarzenbergischer
Schwemmkanal" integriert), Hörleinsodt
- Roznov, Dürnau - Mnichovice, Rading - Radvanov. Eisenhut -
Horni
Dvoriste, Stiegersdorf - Dolni Dvoriste. Hämmern - Cetviny, Maierspindt -
Cetviny, Themenweg Reingers, Felling-Podmyce und Hardegg (Schaffung
einer Touristenzone
“Nationalpark Thayatal").
4. Schaffung von zwei landwirtschaftlichen Übergängen
Diese Arbeiten sollen in ein Abkommen zwischen
der Österreichischen Bundesregie-
rung und der Regierung der Tschechischen Republik über
Grenzübergänge an der
gemeinsamen Staatsgrenze, den grenzüberschreitenden Tourismusverkehr und
den
Grenzübertritt in besonderen Fällen einfließen. Bei einem
bilateralen Expertenge-
spräch im Dezember 2001 hat es Österreich übernommen, einen
Entwurf für ein
derartiges Abkommen
auszuarbeiten.
Es ist beabsichtigt, die notwendigen
innerösterreichischen Vorarbeiten, unter denen
auch sämtliche Projekte des Bezirkes
Rohrbach sind, demnächst abzuschließen und
danach den bereits als Arbeitsentwurf vorliegenden Abkommensentwurf der tsche-
chischen Seite als "Gesamtpaket" mit der Einladung zu entsprechenden
Verhandlun-
gen zuzuleiten.
Nachdem
allerdings derzeit noch nicht absehbar ist. wie sich die tschechische Seite
zu den Wünschen äußern wird, kann auch bezüglich des
Datums für eine Eröffnung
von Grenzübergängen keine seriöse Aussage gemacht werden
Zu den Fragen 3 und 4:
Die
Grenzübergangsstelle Guglwald wurde mit Verordnung des Bundesministers
für
Inneres vom 13. Juli 1992. ZI 21.204/365-III/16/92. zur
Grenzübergangstelle erklärt.
Die Grenzübergangsstelle war seither vom 15 März
bis 31. Oktober täglich jeweils
von 08.00 Uhr bis 20.00
Uhr geöffnet.
Am
27. Februar 2001 wurde die Öffnungszeit mittels Verordnung
gemäß § 3 Grenz-
kontrollgesetz insofern erweitert, als ab diesem Zeitpunkt die
Grenzübergangsstelle
ganzjährig geöffnet war.
Am 29. Oktober 2001. somit zwei Tage vor dem Ende der
früher mit 31. Oktober
befristeten Sommeröffnungszeit, wurde
Österreich per Telefax mitgeteilt, dass sich
Tschechien entschlossen habe, die Grenzübergangsstelle mangels Frequenz in
den
Wintermonaten, d.h. vom 1. November bis 14. März zu schließen und
sie erst wieder
in den Sommermonaten zu öffnen.
Die Grenzübergangsstelle ist somit
keineswegs völlig “geschlossen". Vielmehr lau-
fen, wie schon in der Antwort zu den Fragen 1 und 2 dargestellt aktuell
intensive Be-
strebungen, um unter anderem auch den ganzjährigen Betrieb an der
Grenzüber-
gangsstelle Guglwald-Predni Vyton wieder
sicherzustellen.
Zu Frage 5:
Es trifft sicherlich zu, dass sich Tschechien und
Österreich im Hinblick auf den ge-
meinsamen Grenzabschnitt und die Frage der Verbesserung der grenzüberschrei-
tenden Verkehrsverbindungen in einem Aufholprozess befinden. Nachdem es lange
Zeit an einem entsprechenden Gesprächsforum mangelte, in dem derartige
Fragen
zwischen den österreichischen und tschechischen Stellen besprochen werden
kön-
nen, ist es zwischenzeitig aber im Zusammenwirken mit dem Bundesministerium
für
auswärtige Angelegenheiten gelungen, einen neuen
konstruktiven Dialog mit der
tschechischen Seite zu beginnen. Ziel ist es, noch heuer zu dem bereits
genannten
Abkommen zu kommen und somit im Sinne der Ziele der EU-Erweiterung verbes-
serte Bedingungen für den Austausch von Personen und Waren zu erreichen.